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Frohe Weihnachten, ein gutes neues Jahr 2015!



Winterruhe an der IselFrohe Weihnachtstage und ein gutes neues Jahr - für Sie, aber auch für unsere Natur -
trotz Naturschutzgesetznovelle in Tirol, trotz Panikmache in der Iselregion ...

Ergänzung zur Matreier Blockadepolitik: Angelegenheiten, die sonst allenthalben im Land mit bloßen einfachen Behördenverfahren geregelt werden (gängige wasserbauliche Maßnahmen z.B.) benötigen neuerdings für die Iselregion ausdrückliche Entscheidungen einer ganzen Landesregierung: Die Isel-Aufweitung in Matrei wird durchgeführt - nach einem "Umlaufbeschluss der Tiroler Landesregierung" hierzu, wie die TT nun berichtete....

Jedenfalls: Schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr 2015!

Verlängerung der Nominierungs-Posse

"Wie man in der Politik viele neue Kölls verursacht" kommentiert die Tiroler Tageszeitung den Umstand, dass die Nominierung der Isel für Natura 2000 wiederum hinausgeschoben wird - und beschreibt damit die innerparteilichen Probleme der Tiroler ÖVP. War ursprünglich mit einem Umlaufbeschluss der Regierung noch vor Weihnachten spekuliert worden, soll nun die Nominierung als "Gesamtpaket" erst im Jahre 2015 erfolgen ....

Zu dieser Frage, vor allem aber zu unserem vorigen Beitrag passt eine andere TT-Betrachtung: "Jetzt wird sogar der Schutzwasserbau zum Feind".

Destruktives Machtgehabe im Iseltal

Eine ganz offensichtliche Blockadepolitik an der Isel scheint die Gemeindeführung von Matrei zu betreiben.

Was wird blockert? Nunmehr sogar ein Projekt der Bundeswasserbauverwaltung, das für den Tourismus und die Bevölkerung attraktiv wäre, eine ökologische Verbesserung mit sich brächte und für welches eine komplette Finanzierung gesichert ist, berichtet Dolomitenstadt im Beitrag „Weiter Politpoker und Stillstand an der Isel“.

Obwohl dieses ganz normale Flussbauprojekt mit Natura 2000 in überhaupt keinem Zusammenhang steht, versuchen einige Leserbriefschreiber in den Kommentaren zu diesem Dolomitenstadtbeitrag, die Diskussion auf Natura 2000 umzulenken und hierzu verschiedene seinerzeit schon kolportierte Schauermärchen neuerlich aufzutischen, vor allem jenes vom „Umgebungsschutz“, der alle wirtschaftlichen Aktivitäten in Frage stellen würde.

Solche absurde Geisterbeschwörungen sind schon längst widerlegt – zum einen durch die konkreten Erfahrungen anderswo (z.B. 10 Jahre Natura 2000 im Außerfern), noch viel unmittelbarer aber direkt bei uns: In Osttirol muss derzeit schon die Isel mit ihren Zubringern in behördlichen Verfahren wie ein tatsächliches Natura 2000-Gebiet behandelt werden; alle Projekte in ihrer Nähe sind auf mögliche Auswirkungen zu prüfen; „es ist kein Versagungsbescheid bekannt“, so Bezirkshauptfrau Olga Reisner in Kals am 24. Juli 2014 (siehe offizielle Webseite des Landes Tirol: Protokoll des Runden Tisches – Punkt 17).


Natura 2000 besteht also quasi schon – und keiner der Schauermärchenerzähler hat es bemerkt; man lügt unverfroren weiter.


Vermessungspflöcke an der Isel - blockierte MöglichkeitenWie die Eckdaten des Projektes zeigen, entstünde hier in unmittelbarer Nähe von Matreis mit diesen attraktiv gestalteten Aufweitungen ein äußerst anziehendes Naherholungsgebiet für Einheimische und Gäste. Kein privater Grundbesitzer wäre betroffen; die Finanzierung mit öffentlichem Geld ist sichergestellt. Eine weitere Verzögerung würde allerdings zumindest einen Teil der Förderungen verfallen lassen.

Wogegen also dieser unverständliche und sinnentleerte Widerstand? Gegen ein Vorhaben, welches niemandem schadet und der Allgemeinheit ganz deutliche Vorteile bringt? Blockade aus bloßem Machtgehabe?

Ein baldiges Ende solcher unwürdiger Schmierenkomödien wäre der Iselregion zu wünschen.

2 Flüsse - 20 junge Menschen - 200 Kilometer und mehr: Video zum Riverwalk


Gruppenbild in der Isel Zwanzig junge Menschen aus verschiedenen Ländern waren es, die sich am 12. Juli 2014 am Iselfest in Prägraten eingefunden hatten, um hier von der Isel aus in einem Marsch zur Soča diese beiden herrlichen Flüsse ideel zu verbinden, gefördert auch von der Europäischen Union.In unserem Bildbericht zum Iselfest hatten wir darüber schon einiges dargelegt.

Ihre Erlebnisse auf diesem Marsch haben die Riverwalker in einem reich bebilderten Bericht geschildert und jetzt auch das Riverwalk 2014 - Video auf You Tube gestellt - beides außerordentlich sehenswert!

Gerhard Heilingbrunner Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes


Iselschützer an der Isel Dr. Gerhard Heilingbrunner ist mit der Natur Österreichs und auch ganz besonders mit der unseres Bezirkes untrennbar verbunden.

Heilingbrunner war schon in Hainburg vor Ort und hat später als Präsident des österreichischen Umweltdachverbandes jahrzehntelang seine Stimme in allen großen Fragen der Naturgefährdung erhoben.

Das Bild zeigt ihn (zweiter v.l.) am 17. Mai 2002 an der Isel, wo er zusammen mit Andreas Tschugguel (Kuratorium Wald), Wolfgang Retter (Landschaftsschutzverein Osttirol) und Peter Hasslacher (Oesterreichischer Alpenverein) die Klage an die EU wegen der Nichtnominierung der Isel für Natura 2000 unterzeichnete.

Heilingbrunner hatte über zwanzig Jahre die Führung des überparteilichen Umweltdachverbandes inne und übergibt nun sein Amt an den Natur- und Umweltschutzexperten Franz Maier, welcher selbst 14 Jahre lang als Geschäftsführer die Arbeit des Umweltdachverbandes mitbestimmte. Auch Maier kennt Osttirol und die hiesigen Probleme gut und wird uns entsprechend unterstützen.

Der Umweltdachverband hat Dr. Gerhard Heilingbrunner zum Ehrenpräsident auf Lebenszeit gewählt.

Heilingbrunner erklärte, dass er weiterhin aktiv sein werde. "Themen wie der Schutz unserer Lebensgrundlagen sind einfach zu wichtig als sich nicht dafür weiterhin aktiv zu engagieren. Ich werde mich daher auch künftig zu den brennenden umweltpolitischen Themen öffentlich zu Wort melden und Missstände in der Umwelt- und Naturschutzpolitik auch ungeschminkt thematisieren“.

Wir alle, die wir Osttirols einmalige Natur schätzen, danken Gerhard Heilingbrunner herzlich für seine bisherige Hilfe und wissen, dass von ihm weiterhin kräftige Unterstützung zu erwarten ist.



Naives Tamariskenrupfen

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Allzu bekannt sind den einschlägigen Fachleuten inzwischen die Vorkommen der Deutschen Tamariske an der Isel und ihren Zubringern; sie sind mehrfach eingehend dokumentiert.

Da mutet der immer wieder aufflackernde Virgentaler Nahkampf gegen diese harmlose Pflanze (hier zwei Beispiele) geradezu kindisch an. Glaubt man wirklich, durch solche Jätaktionen einem Fata Morgana-Kraftwerk zur Verwirklichung zu helfen?

Tamariskenstandort im Virgental - vorher und nachher

Bemerkenswert allerdings erscheint der Umstand, dass diese jüngst verschwundenen, großen Pflanzen an genau jenen Stellen standen, die der vom Gemeindeverband 34 angeheuerte Gutachter in einer Nachbegehung im September 2014 registrierte und in der zugehörigen Karte anführte. Wozu "Gutachten" gut sein können ...

Gut ist allerdings auch, dass G. Egger bei weitem nicht alle Standorte der Tamariske im Virgental aufsuchte und aufzählte!

Jedenfalls wird auch eine wiederholte Dezimierung der Tamariskenpflanzen im Virgental (wie erstmals 2012, dann 2013 und auch schon heuer einmal) nichts an der Tatsache ändern, dass die Voraussetzungen für solche Pioniersiedlervorkommen im Virgental vorhanden sind und berücksichtigt werden müssen. Die Tamariske ist ja ein Bioindikator für die funktionierende Ökologie und Flussdynamik der Isel. Und wenn man Pflanzen verzweifelt entfernt, die Isel wird bleiben und auch die Tamariske wiederkommen.

Tamarisnestandort im Virgental - vorher und nachher

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Die Verzweiflung der kraftwerkshoffenden Bürgermeister ist allerdings verständlich:

Nachdem man Werbefirmen blumige Versprechungen machen ließ (bis hin zur "Daseinsvorsorge" und "Sanierungsmaßnahmen für private Haushalte"), stellt sich nun die Wirklichkeit ganz anders dar:

  • Die Isel als Gletscherfluss könnte bestenfalls ein Sommerkraftwerk betreiben - und müsste mit dem noch weiter zunehmendem europäischem Photovoltaikstrom konkurrieren ....

  • Weit und breit ist kein großer Stromerzeuger in Sicht, der als "Großer Bruder" der Gemeinden das Risiko eines verlustreichen Iselkraftwerkes auf sich nehmen will ....


All diese Tatsachen sollen durch Tamariskenbeseitigung wirklich zum Verschwinden gebracht werden??

Iselkraftwerk: Land warnt Bürgermeister

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"Iselkraftwerk: Land warnt Bürgermeister" ist eine ziemlich brisante Meldung der Tiroler Tageszeitung (passend zu den Darlegungen von ECHO über die Geheimverträge der Gemeinden mit der INFRA).

Das Land fordert "die Bürgermeister von Virgen und Prägraten, Dietmar Ruggenthaler und Anton Steiner, auf, keine weiteren finanziellen Investitionen in das geplante Kraftwerk an der Oberen Isel zu tätigen." Es stehe fest, dass das Kraftwerk Obere Isel auch ohne Natura 2000-Ausweisung beim Kriterienkatalog Wasserkraft durchgefallen ist (wir berichteten).

Mit allem Nachdruck weist das Land darauf hin, "dass das gegenständliche Projekt nicht zur Weiterverfolgung zu empfehlen" ist. Die beiden Gemeinden müssen damit rechnen, dass die Beteiligungen von 100.000 Euro bereits verloren sind. Weitere Engagements will das Land angesichts der negativen Beurteilung nicht akzeptieren.

Eine Hintergrundinformation zur Situation am Strommarkt bringen heute die Salzburger Nachrichten in einem Interview mit Wolfgang Anzengruber, Chef der Verbundgesellschaft (des größten Wasserkraftkonzerns in Österreich): "Der Strompreis ist am Boden".

Auch aus diesem Blickwinkel also besonders schlechte Aussichten für Sommerkraftwerke!

Kraftwerksprojekt Obere Isel: "Ein totes Pferd reiten"


Das Tiroler Nachrichtenmagazin "ECHO" brachte in seiner Oktoberausgabe 2014 eine kritische Betrachtung zur schwarz-grünen Umweltpolitik: "Wie grün sind die Grünen wirklich?"


Titelbild Echo Oktober 2014The show must go on lautet der Titel des Beitrages, und weiter: "Die schwarz-grüne Koalition inszeniert für ihre Klientel ein politisches Schauspiel. Auf der Bühne des „koalitionsfreien Raums“ werden im ersten Akt die Kalkkögel verhandelt, im zweiten Akt dient der Wasserwirtschaftliche Rahmenplan als Drehbuch für einen grünen Eiertanz, im dritten Akt setzen sich in Osttirol unter der Überschrift „Natura 2000“ die üblichen Verdächtigen unter tatkräftiger Mithilfe von Schwarz und Grün neu in Szene."

Dieser dritte Teil beschäftigt sich mit der tristen Natura 2000-Auseinandersetzung in unserem Bezirk. ECHO zeigt nicht nur die Parallelen zu den Vorgängen bei der seinerzeitigen Nationalpark-Entstehung auf, sondern auch die Situation im "durch selektive Falschinformation vergiftetem Osttiroler Klima" - vor allem die scheiternden Kraftwerkshoffnungen der Bürgermeister Köll, Ruggenthaler und Steiner.

Die Virgentaler Bürgermeister hätten sich dem Projektentwickler INFRA "mit Haut und Haaren ausgeliefert", folgert ECHO aus der ihm exklusiv vorliegenden Rahmenvereinbarung für die Übernahme und Aufteilung der Gesellschaftsanteile an der Wasserkraft Obere Isel GmbH.

Die Vereinbarung enthält nicht nur eine Verpflichtung zur Verschwiegenheit, sondern auch zur Förderung der Projektakzeptanz und raschen Projektrealisierung; auch die Übernahme anteiliger Vorkosten durch die Gemeinden ist vorgesehen, ebenso ein Wettbewerbsverbot.

Diese Verpflichtungen der Virgentaler Gemeinden gegenüber der INFRA erklärten, "warum die Bürgermeister als Lakaien konsequent die Interessen ihrer Gemeinden zugunsten jener eines privatwirtschaftlichen Unternehmens hintanstellen und derart verzweifelt ein totes Pferd reiten".

Sie können diesen bemerkenswerten dritten Abschnitt des ECHO-Beitrages hier nachlesen.

Das Naturschatzfest als eindrucksvoller Mahnruf



- Einladung in der Tiroler Tageszeitung Das vom WWF organisierte Naturschatzfest in Innsbruck war eine beeindruckende Zusammenkunft von zwanzig Initiativen und Organisationen, die auf die beabsichtigte Zerstörung wertvoller Naturkleinodien Tirols verwiesen und ein "Naturschatz-Manifest" erstellten. Dieses wurde auch - zusammen mit konkreten Forderungen an die Politik - im Vorfeld des Festes den Medien vorgestellt.

"Breite Allianz gegen Raubbau an Naturjuwelen in Tirol" - so hatte die Tiroler Tageszeitung schon bei der Ankündigung der Veranstaltung über die grundsätzlichen Anliegen und Bedenken der Umweltorganisationen berichtet; auch Natura 2000 an der Isel wurde deutlich angesprochen. Der ORF TIrol sprach vom "Schulterschluss für Tirols Natur".
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Das Fest selbst war nicht nur bunt, sondern ganz besonders deshalb eindrucksvoll, weil es die Vielzahl der gefährdeten Naturschätze unseres Landes zeigte: nicht nur die gedrängte Reihe der Stände, sondern auch die Schar der Logos auf dem - ebenfalls beschlossenen und vorgestellten - Tiroler Naturschatz-Manifest (s.u.) sind ein klarer Hinweis darauf, dass immer mehr Bürger sich des Wertes unserer verbliebenen Naturkostbarkeiten bewußt werden und für ihre Erhaltung aktiv eintreten. Unüberhörbar war die nachdrückliche Kritik an der immer noch weitergehenden Natur-Ausbeutung in unserem Land.


Aufbau des Osttiroler StandesDie Besucher kommen
Aufbau und Aufklärung

Auch Osttirol war unübersehbar vertreten: Bürgerinitiative Virgental, Iselfrauen, Landschaftsschutzverein und Naturerbe Prosseggklamm gaben den Besuchern Auskunft über die Gefährdung der Schätze unseres Bezirkes.
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Ein Bericht der Kronenzeitung zeigt den Zuspruch, den dieses Naturschatzfest fand, in dessen Verlauf auch das Tiroler Naturschatz-Manifest der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

25.10.2014 - Naturschatzfest in Innsbruck



- Auf zum großen Naturschatzfest in Innsbruck! Kraftwerke statt rauschender Gletscherflüsse, Seilbahnen durch Naturschutzgebiete, Stauseen in unberührten Alpentälern – die Naturschätze Tirols sind so vielfältig wie die Bauprojekte, die sie in ihrer Unversehrtheit bedrohen.

Vertreter der größten heimischen Naturschutzorganisationen rufen zu einem nationalen Schulterschluss für die Rettung der letzten Zufluchtsstätten für Tirols Fauna und Flora auf. Sie laden alle Tirolerinnen und Tiroler zum Besuch des Naturschatzfestes am 25. Oktober am Innsbrucker Marktplatz ein.

Zusammen mit 19 Naturschutzorganisationen und Bürgerinitiativen veranstaltet der WWF das erste

Tiroler Naturschatzfest

25. Oktober 2014, Marktplatz Innsbruck, ab 16.00 Uhr


Die Initiativen und Vereine werden dort über ihre bedrohten Kostbarkeiten informieren; neben Konzerten von Bluatschink und Zabine gibt es Infos, Spiel und Spaß für große und kleine Naturschützer.
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Auch wir Osttiroler werden dort vertreten sein und erklären, warum wir ganz besonders um unsere verbliebenen Wasserschätze kämpfen!

Wir laden daher ganz herzlich zu Besuch und Teilnahme ein!

G. Egger zu Natura 2000 an der Isel: Kaum Kraftwerke möglich


Zur Erinnerung: Im Auftrag des Planungsverbandes 34 (Obmann BM. A. Köll, Geschäftsführer BM. D. Ruggenthaler) hatte Gregory Egger mit seinem Umweltbüro Klagenfurt eine lange geheimgehaltene Tamariskenerhebung erstellt und nach ursprünglicher Weigerung erst vor kurzem auch einen Abgrenzungsvorschlag für Natura 2000 vorgenommen. Mit diesem Vorschlag war er in Begleitung seiner Auftraggeber in Brüssel; über deren Presseaussendung hatten regionale Medien berichtet.

Nunmehr hat Gregory Egger hierzu an "Dolomitenstadt" ein Schreiben gerichtet - mit einer (abgesehen vom fachlichen Rechtfertigungsversuch) sehr bemerkenswerten Feststellung:

"Es ist fachlich unbestritten, dass für den langfristigen Schutz der Tamariskenpopulation an der Unteren Isel u.a. keine wesentlichen Eingriffe in das Abflussregime und den Feststoffhaushalt in den Oberläufen (z.B. durch Schotterentnahmen oder Kraftwerke) erfolgen dürfen."

Auweh! Ob das im Sinne seiner Auftraggeber war?
Wie wäre denn die maßlos überzogene Kampagne von Köll & Co. gegen Natura 2000 an der Isel zu erklären gewesen wenn nicht mit Hoffnungen auf Kraftwerksbauten als Geldbringer für Gemeindekassen und zum Schuldenabbau?

Wozu sich Egger allerdings nach wie vor nicht äußert: die deutlichen Lücken seiner Felderhebungen, die ja die eigentliche Diskussionsgrundlage für einen Ausweisungsvorschlag darstellen sollten.

Natura 2000: Kommunikation bringt Verständigung

Wir erleben es unmittelbar: Natura 2000 kann Anlass für intensive Konflikte sein. Kommunikation, Information und Verständnis für die „Sicht der Anderen“ sind die Schlüssel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der verschiedensten Beteiligten.

Mit Unterstützung des Lebensministeriums, der Bundesländer und der Europäischen Union startete der Umweltdachverband eine Kampagne zur Förderung des Verständnisses für Natura 2000: "Komm-Natura".


Geinsam zum Ziel Natura 2000Ganz besonders hinzuweisen ist hierbei auf Kurzfilme, die Natura 2000 in Bewegung bringen:

15 Kurzfilme lassen Natura 2000-Beteiligte und -Betroffene – vom Waldeigentümer und Landwirt über Naturschützerinnen bis hin zum EU-Beamten – zu Wort kommen und liefern einfache Antworten auf Fragen, die vielen auf der Zunge liegen: Wozu brauchen wir Natura 2000 in Österreich? Was bringt Natura 2000 – außer Schwierigkeiten? Mit den Filmen sollen Sinn und Zweck von Natura 2000 besser verständlich gemacht, Gerüchte, Mythen und Halbwahrheiten entkräftet, das Überdenken von festgefahrenen Positionen unterstützt und schlussendlich die Motivation zur Beteiligung an Natura 2000 gesteigert werden, denn: Natura 2000 kann nicht nur wunderschön, sondern auch wirtschaftlich rentabel sein.

Gedreht wurde in 13 verschiedenen Natura 2000-Gebieten in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Burgenland.
Schauen Sie sich das an:
www.komm-natura.at/index.php/schau-an oder
www.youtube.com/user/KommNatura/videos


Das Buch: Die Sicht der AnderenDas Buch "Die Sicht der Anderen" wählt einen völlig neuartigen Zugang zum Thema Natura 2000: Im Mittelpunkt stehen hier die Menschen, die mit Natura 2000-Schutzgebieten zu tun haben, sowie die Hindernisse, mit denen sie sich im Zuge der Gebietsausweisung und -betreuung konfrontiert sehen. Wie nehmen verschiedene Nutzergruppen – vom Jäger über die Landwirtin bis hin zu Naturschützerinnen und dem Bürgermeister – sich selbst und andere wahr? In fünf vorbereitenden Seminaren wurden die Antworten auf diese Frage von den Beteiligten in Worte gefasst und von den KarikaturistInnen Geert Gratama und Nina Dietrich in Bilder gegossen.

Das Ergebnis ist dieses Buch, das – ohne sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen und mit viel Humor – allen Natura 2000-AkteurInnen helfen soll, die Motivation für das Handeln der Anderen zu erkennen und zu verstehen.

Schauen Sie rein! Kostenlose Bestellung unter office@umweltdachverband.at, portofrei bis 31. Oktober!

Allerdings: Wem es nur um politisches Kleingeld geht und nicht um die Sache selbst, der wird auch die besten Informationsmittel nicht verstehen wollen.

Natura 2000: Fragwürdiger Ausweisungsvorschlag des Planungsverbandes 34


Blühende Tamarisken im Virgental - nicht Natura 2000-würdig?Nun ist er wirklich da – der Zonierungsvorschlag für Natura 2000 - zwar früher abgelehnt, nun aber doch als Auftragsarbeit des Planungsverbandes 34 (Obmann BM A. Köll) angenommen und ausgeführt.

Obere Isel und Tauernbach sind konsequent ausgespart.

Dolomitenstadt berichtet dazu auch über Hintergründe.

Ein etwas genaueres Hinsehen zeigt, dass die Merkwürdigkeiten dieser Auftragsarbeit schon mit der Datenerhebung beginnen:

Grundlage ist die bereits im Mai 2013 erfolgte Feldbegehung, die im gesamten Virgental nur einen einzigen, später vernichteten Fundort erbrachte, obwohl andere Fachleute dort eine ganze Anzahl feststellten. In einer Nacherhebung am 25. September 2014 wurden nur « einzelne Bestände » bzw. « ausgewählte Standorte »besucht, - im Virgental bloß diejenigen, die zwar in Eggers Felderhebung 2013 vollständig fehlten, aber dann im amtlichen naturschutzfachlichen Gutachten zur Vorprüfung des Kraftwerkes Obere Isel nach dem Kriterienkatalog aufschienen, also wohl oder übel zur Kenntnis genommen werden mussten. Aber sogar die für dort angegebenen Daten sind unvollständig.

Andere Stellen der oberen Isel mit nachgewiesenen Tamariskenvorkommen hat man für diesen Ausweisungsvorschlag vollkommen ignoriert!

Das angeführte Ergebnis entspricht offenbar den Erwartungen des Auftraggebers.
Mit einem Wust an Prozentzahlen – die nach dem Interpretationshandbuch der Europäischen Komission nicht nachvollziehbar sind, wird zu übertünchen versucht, dass das « Resüme » lediglich aus quantitativen Daten abgeleitet wird und qualitative Bewertungen weitestgehend ausspart:

So ist z.B. die besondere Bedeutung exponierter Vorkommen in verschiedenen Tälern eines zusammenhängenden Flusssystems und damit in verschiedenen (z.T. hochgelegenen) Bereichen mit ihren besonderen ökologischen Verhältnissen nicht berücksichtigt (Variabilität des Lebensraumtyps in engeren und weiteren Bereichen, höhenbedingte kürzere Wachstumsphasen, höhere Risiken durch intensivere Abflussereignisse …). Weitestgehend unberücksichtigt blieben auch vorhandene Potentialflächen oder die Wiederherstellung des von Natura 2000 geforderten guten Erhaltungszustandes.
Qualitative Argumente lassen sich nicht einfach in primitive Zahlen fassen, sind aber von mindestens ebenso großer Bedeutung.

Allerdings, was sagt das Volk? « Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. »

Natura 2000: Markige Sprüche zerbröseln


Markige Transparentsprüche zerbröseln gegenüber der Wirklichkeit

Ein größerer Kontrast war kaum denkbar:

Unten vor dem Eingang jene schon einmal gezeigten (inzwischen vom Server der Kleinen Zeitung gelöscht!!) und nun nochmals aufgespannten Leintücher mit krassen Schreckens-Slogans - oben im Saal deren Zerbröseln durch die Ausführungen zweier Top-Leute aus dem Außerfern, die über ihre zehnjährigen Erfahrungen mit Natura 2000 berichteten.
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LHStV. Ingrid Felipe hatte in die Lienzer Wirtschaftskammer zu einer allgemeinen Informationsveranstaltung über Natura 2000 geladen:

"Infoabend: Natura 2000 als Erfolgsgeschichte am Lech -
Die Welt ist nicht untergegangen. Wir leben noch. Und wir leben ganz gut.”

... berichtete Dolomitenstadt darüber (nachlesen ...)

Interessant ebendort auch die Kommentare - besonders die nicht vorhandenen aus Matrei und dem Virgental; die Schreiber waren sonst beim Thema Natura 2000 sehr rasch zur Stelle.

Auch die Tiroler Tageszeitung nahm sich des Themas an; - besonders köstlich dort auch die Kolumne zur "Wunderpflanze" Tamariske mit Anspielungen auf Parteipolitik und Fernreisen verschiedener Natura 2000-Bürgermeister.
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Eines ist nun wohl sehr stark zu vermuten: Die Drohungen aus dem Iseltal mit Schadenersatzklagen, Gerichtsverfahren und Volksbefragungen (worüber eigentlich?) sind nun für viele weitere Osttiroler unglaubwürdig und leer geworden.

Natura 2000: Wiederum verschwanden Tamarisken im Virgental

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Es ist kaum zu glauben, aber leider betrübliche Tatsache:

Schon wieder (ähnlich wie schon im Sommer 2012 und im Vorjahr) sind im Virgental eine ganze Anzahl junger Tamarisken spurlos verschwunden!

Tamariskenstandort im Virgental vorher - nachher

Weitere Beispiele in unserer Rubrik "Fotoreportagen"

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Ein neuer bloßer Zufall?

Wie eine Kontrolle am 26. August d.J. ergab, hatten die betreffenden Pflanzen das Iselhochwasser von Ende Juli einwandfrei überstanden; dieser Umstand wurde auch mit Fotoaufnahmen festgehalten. Umso überraschender dann der Befund im September: Die Pflanzen waren verschwunden!

Wiederum - wie schon im Vorjahr - sind die übrigen Gegebenheiten der Umgebung weitestgehend unverändert blieben. Nicht überall allerdings: Wo die Pflanzen gar zu tief verwurzelt waren, wurden sogar Steine entfernt (siehe Vergleich 4), um ihrer habhaft zu werden.

Bereits vor einem Jahr hatte Bm. A. Köll dezidiert behauptet, im Virgental gäbe es keine Tamarisken. Die von ihm angesprochene Tamariskenerhebung des Umweltbüros Klagenfurt war damals bereits fertig, wurde aber mit juristischen Spitzfindigkeiten bis Mitte der heurigen Jahres geheimgehalten - wohl deshalb, weil man eine Überprüfung ihrer Lücken verhindern wollte.

Noch ein Jahr früher - im Sommer 2012 - waren junge Tamariskenpflanzen aus der Isel im Bereich des Auslaufes der Bobojach-Schlucht verschwunden, wie dann im Herbst 2013 an anderer Stelle.

Im Frühsommer 2014 wurde der Bereich am Ausgang der Bobojach-Schlucht "tamariskenuntauglich" umgestaltet, und jetzt wiederum verschwanden Jungpflanzen ebenfalls im Virgental.

Zur gleichen Zeit verkündet BM Ruggenthaler einmal mehr im vollen Brustton sicherer Überzeugung:
"Das Schutzgut ist im gesamten Bereich der oberen Isel nicht vorhanden. Was bitte sollen wir schützen?"

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Wirklich ein Schelm, wer Böses denkt?
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Nachsatz an BM Ruggenthaler und BM Köll:
Die Deutsche Tamariske existiert nachweislich auch im Virgental - immer noch!

Natura 2000: Riesengepolter der Bürgermeister

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Nach jahrelanger gezielter Desinformation in der Iselregion (Natura 2000 bedeutet das "wirtschaftliche Aus") und neuerlichen kräftigen Schauermärchen über Natura 2000 ("verunmöglicht oder erschwert das Wirtschaften") bis hin zu Abwanderungsszenarien wollte man nun die Ernte einbringen: Die ablehnende Volksmeinung, die nun die Bürgermeister über eine Telefonumfrage feststellen ließen.

In einer gut einstudierten Medienkonferenz legte man diese dar und baute Drohkulissen mit Schadenersatzklagen, Gerichtsverfahren und Volksbefragungen auf.

Dies alles, um für (unrealistische) Kraftwerksbauten freie Hand zu haben und die Dotation eines allfälligen Entwicklungsprogrammes entsprechend hinaufzudrücken (wie vor mehr als 2 Jahrzehnten schon einmal gehabt).

Wortführer war BM Köll, der sogar einen Gang bis zum Europäischen Gerichtshof in Aussicht stellte, sekundiert von BM Ruggenthaler ("im gesamten Virgental kein Schutzgut") bis hin zu FPÖ-Hauser, der durch einen Postwurf an die Virger und Prägrater im Nachbartal der "ganzen Region" mit einer "Käseglocke" drohte. Weitere Bürgermeister gaben sich als Hofstaat her.

Einige Medienberichte hierzu:
Die Tiroler Tageszeitung (über die großen Empörung), aber auch über eine ruhigere Art der Gemeinde Kals], die Kleine Zeitung und Dolomitenstadt (mit Köll-Interview und hier abrufbarer Telefonumfrage mit deren Fangformulierungen).

Deutlich anzumerken ist allerdings auch, dass die Informationspolitik des Landes äußerst dürftig war, viel zu spät kam und mehr als dilletantisch erfolgte. Offenbar hat man dort die Zündlerqualitäten eines Iseltal-Potentaten bei weitem unterschätzt.

Natura 2000: Manipulationen und Falschinformationen

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Man habe "den besten Experten" genommen, "den man sich da vorstellen kann" - so BM Köll auf öffentlichen Gemeindeversammlungen mit Bezug auf die Tamariskenerhebung des Umweltbüros Klagenfurt und die zugehörige Karte. Dieser Studie wird von ihm Alleingültigkeit zugeschrieben.
Und Köll weiter: Auf der Homepage Netzwerk Wasser sei festgestellt worden, dass es an der oberen Isel einmal "ein paar einzelne Individuen der Deutschen Tamariske gegeben habe, die dort nicht mehr vorhanden seien."

Eine im Sinne ähnliche offizielle amtliche Mitteilung richteten die Bürgermeister von Prägraten und Virgen an ihre Gemeindebürger: Tamarisken seien kein Hindernis für einen Kraftwerksbau; für Natura 2000 ausgewiesen allerdings dürfe das Virgental keineswegs werden.

Das Ganze zielt offensichtlich deutlich darauf ab, dass man eine Ausweisung der oberen Isel im Virgental unterlaufen möchte, allenfalls sogar unter Inkaufnahme eines langwierigen Rechtsstreites.

Als Begründung wird immer wieder diese im Auftrag des Planungsverbandes 34 (Obmann BM Köll, Geschäftsführer BM Ruggenthaler) erstellte Studie angeführt, die nach ihrer Fertigstellung nahezu ein Jahr lang mit spitzfindiger Hinhaltetaktik der Öffentlichkeit vorenthalten wurde.

Wir haben diese Studie und die zugehörige Karte in unseren "Materialien" abrufbereit gestellt und ebendort auch besprochen. Die für die Studie im Mai 2013 durchgeführten Felderhebungen sind gerade für das Virgental äußerst lückenhaft - ein Grund für ihre lange Geheimhaltung und verschiedene Begleiterscheinungen?


2012: Iselbett mit Jungtamariske am Ausgang der Iselschlucht von Bobojach (August 20129


August 2013: Lebendige Flussstrukturen im Iselbett am Ausgang der Iselschlucht von Bobojach (August 2013)
Im Sommer 2012 wurden junge Tamarisken im Iselbett am Ausgang der Bobojach-Schlucht entdeckt (oben); kurze Zeit darauf waren sie verschwunden. Das Zitat Kölls (oben) bezieht sich bloß hierauf und nicht - wie von ihm offensichtlich beabsichtigt - auf das gesamte Virgental.

Was Köll zu zitieren vergaß: Im Herbst 2013 sind an anderer Stelle der Isel im Virgental wiederum Tamarisken verschwunden, was zu entsprechenden Berichten und Kommentaren geführt hat.


Frisch maschinenplaniertes Flussbett der Isel ebendort - Vernichtung eines Potentialbereiches der Tamariske (Frühjahr 2014)

Zerstörung eines Lebensraumes (Juni 2014):
Die vielfältigen Strukturen des von der Isel gestalteten Flussbettes (oben) sind unter einer massiven maschinellen Planierung verschwunden; sogar die Flanken wurden aufgeschüttet - keinesweg nötig für eine normale Betriebsführung, keinesweg zulässig nach dem Genehmigungsbescheid für die Schotterentnahme - wohl aber Anlass, neue Hetze gegen Natura 2000 zu betreiben.

Sollten hier für längere Zeit klare - nämlich tamariskenlose - Verhältnisse geschaffen werden??


Tamariske, blühend und fruchtend, im Virgental (August 2014)Wenn sich schon Herr BM A.Köll mit einem - bewußt ungenauen - Zitat auf unsere Webseite beruft (s.o.), möge er nun auch diese Aussage zur Kenntnis nehmen:
Die eindeutige Feststellung, dass trotz verschiedener Bereinigungsaktionen im Virgental sehr wohl Tamarisken vorhanden sind.
Dies ist schon mehrfach von anderen Fachleuten festgestellt worden, amtsbekannt und jederzeit nachzuweisen.

Das Virgental ist eindeutig potentieller Lebensraum für die Deutsche Tamariske und unbedingt Natura 2000-würdig!

Umweltdachverband: Offener Brief an A. Köll

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In einem Offenen Brief an Andreas Köll entkräftet der Umweltdachverband die Thesen von Andreas Köll und widerlegt die Angstparolen aus dem hinteren Iseltal zu Natura 2000.

Der Brief ging auch an die Politik in Land und Bund.

Zusammen mit der Information zum Umgebungsschutz des Kuratoriums Wald werden damit kolportierte Schauermärchen entkräftet und Grundlagen für eine sachliche Diskussion geboten.

Iselregion: ein Dolomitenstadt-Kommentar zu Situation

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Update am 20.8.2014:
Und wieder aktuelle Aussagen zu diesem Thema in DOLOMITENSTADT: Das Interview mit LH Platter zu diesem Thema: Platter an Köll & Co.: "Das Geld verwalte ich".
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Einfach zu schade, ihn nicht zulesen: den Kommentar in DOLOMITENSTADT zur Situation in der Iselregion: "Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann?"

Als Ergänzung dazu in der heutigen Tiroler Tageszeitung ein Beitrag zum Lechtal:
"Natura 2000 brachte 96 Mio. Euro".
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Natura 2000-Treffen in Ainet - Dagegen, bis die Kasse stimmt?

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Update 14.8.2014:

Mit ihrem heutigen Beitrag Neuer Verein mischt mit bestätigt die Tiroler Tageszeitung die sehr konkreten Gelüste BM. A. Kölls und seiner Kollegen auf die Gelder des Entwicklungsprogramms.
Auch DOLOMITENSTADT berichtet hierzu.

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Wiederum ein Stück deutlicher wird die Zielrichtung des von BM A. Köll und Genossen entfachten Riesenwirbels um Natura 2000 für die Isel, wenn der ORF Tirol in einem ersten Bericht feststellt, dass Platter beim Treffen mit den Bürgermeistern in Ainet ein „zusätzliches Förder- und Entwicklungsprogramm des Landes im Zusammenhang mit Natura 2000“ zugesagt habe.


Jetzt wie früher: Dagegen - bis die Kasse stimmt?Konkrete Argumente, welche Benachteiligungen durch den Schutz der Schotter- und Sandbänke der Isel entstehen sollten, waren nicht zu hören.

Über die Qualität der Darlegungen auf den Leintüchern einer Virgentaler Demo-Gruppe gibt dankenswerter Weise die überschwänglich fotografierte Bildreihe der Kleinen Zeitung (inzwischen von derem Server gelöscht!!) erhellende Aufschlüsse.
Allerdings: Alles schon dagewesen!

DOLOMITENSTADT befindet, dass das Treffen in Ainet "eher atmosphärisch als inhaltlich interessant" gewesen sei.

Die Tiroler Tageszeitung berichtet ebenfalls von der Demo, nach welcher im Iseltal "das wirtschaftliche Überleben gefährdet" sei. LH Platter will über Natura 2000 noch "umfassend informieren".

Was man sich anderswo über die Vorgänge an der Isel in Osttirol denkt, zeigen verschiedene Stimmen in einem Nordtiroler Internetforum.
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Wieder ein Stück näher am Honigtopf?
Um die erwarteten und freigepressten Gelder auch entsprechend in die richtigen Hände zu lenken, hat BM A. Köll vorsorglich die Gründung eines Vereines „Naturpark Isel“ in die Wege geleitet; die Statuten sind seit einiger Zeit auf der Webseite der Gemeinde Matrei zu finden.

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Zur thematischen Ergänzung:

Eine Information des Kuratoriums Wald zum Umgebungsschutz, welche die maßlos übertriebenen Befürchtungen der Politik detailliert untersucht und weitestgehed entkräftet.

Dies hätten die Bürgermeister auch bei den Runden Tischen erfahren hätten können, wenn sie es gewollt hätten - siehe Protokoll aus Kals.

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Natura 2000 - Neue Aufregung im Virgental; Geldsegen rückt näher

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Ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Lienz an das Erdbewegungsunternehmen Bstieler in Virgen war die Gelegenheit, im Virgental große Aufregung hervorzurufen.

Das Erdbewegungsunternehmen hat zwar einen bis 2016 gültigen Bescheid zur Schotterentnahme aus der Isel am Ausgang der Bobojach-Schlucht; diese Entnahme ist aber mit Auflagen versehen und zeitlich, räumlich und mengenmäßig begrenzt.

Der Landschaftsschutzverein Osttirol hatte im Juni d.J. die BH Lienz um Überprüfung der Einhaltung des Bescheides ersucht. Offenbar hat dann die behördliche Überprüfung nicht bescheidkonforme Eingriffe ergeben, zu deren Unterbindung dieser nun vorliegende Bescheid erlassen wurde.


Ehemalige Tamariskenstandorte im Schotterwerk Bstieler In diesem Bereich der Isel sind im Jahre 2012 junge Tamarisken festgestellt worden, die auch im UVE-Einreichoperat der "Wasserkraft Obere Isel" angeführt sind; kurze Zeit nach ihrer Entdeckung waren die Pflanzen allerdings spurlos verschwunden.

Hier befindet sich also eindeutig ein potentieller Lebensbereich der Deutschen Tamariske. Sogar die für den Planungsverband 34 von Gregory Egger erstellte Tamariskenstudie verweist auf den Einfluss von Schotterentnahme und Baggerarbeiten in diesem Bereich.

Im nunmehrigen aktuellen Bescheid der BH Lienz wird dem Erdbewegungsunternehmen Bstieler keineswegs generell eine Schotterentnahme untersagt, sondern nur eine schonende Behandlung des Entnahmebereiches verlangt.

Trotzdem nahm Virgens BM Dietmar Ruggenthaler diesen Bescheid zum Anlass, eine große Antikampagne gegen Natura 2000 vom Zaun zu brechen.

In einer eigenen Aussendung verschickte Ruggenthaler diesen Bescheid der BH Lienz - der noch nicht einmal Rechtsgültigkeit erlangt hat, also inmitten des Verfahrens! - an mehr als ein Dutzend Medien, ohne dies vorher mit dem eigentlichen Adressaten Bstieler abgesprochen zu haben, wie DOLOMITENSTADT herausfand.

Übrigens: Nahezu typisch für die Mentalität vor Ort sind so manche (g)eifernde Kommentare zu obigem Artikel - bitte dort nachlesen.


Auch die Tiroler Tagezeitung schildert Details zu dieser Bürgermeisteraussendung und kommentiert sie auch.
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Die obigen Vorgänge passen sehr gut zu einem von uns schon angeschnittenen Thema. Die große Geldverheißung rückt näher:

Für kommenden Montag - so berichtet die Tiroler Tageszeitung - ist ein Treffen der Bürgermeister mit LH Platter geplant, in welchem es auch um einen Managementplan für die Region" gehen wird;
zuvor schon wusste auch der ORF Tirol von diesem Treffen - und auch davon, dass BM Köll einen "Verein Naturpark Isel" gründen will, wobei "ein Entwicklungsprogramm eingefordert" werden soll.


Ja, ja - alles schon dagewesen!



Natura 2000 - Neue Aufregung im Virgental; Geldsegen rückt näher

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Ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Lienz an das Erdbewegungsunternehmen Bstieler in Virgen war die Gelegenheit, im Virgental große Aufregung hervorzurufen.

Das Erdbewegungsunternehmen hat zwar einen bis 2016 gültigen Bescheid zur Schotterentnahme aus der Isel am Ausgang der Bobojach-Schlucht; diese Entnahme ist aber mit Auflagen versehen und zeitlich, räumlich und mengenmäßig begrenzt.

Der Landschaftsschutzverein Osttirol hatte im Juni d.J. die BH Lienz um Überprüfung der Einhaltung des Bescheides ersucht. Offenbar hat dann die behördliche Überprüfung nicht bescheidkonforme Eingriffe ergeben, zu deren Unterbindung dieser nun vorliegende Bescheid erlassen wurde.


Ehemalige Tamariskenstandorte im Schotterwerk Bstieler In diesem Bereich der Isel sind im Jahre 2012 junge Tamarisken festgestellt worden, die auch im UVE-Einreichoperat der "Wasserkraft Obere Isel" angeführt sind; kurze Zeit nach ihrer Entdeckung waren die Pflanzen allerdings spurlos verschwunden.

Hier befindet sich also eindeutig ein potentieller Lebensbereich der Deutschen Tamariske. Sogar die für den Planungsverband 34 von Gregory Egger erstellte Tamariskenstudie verweist auf den Einfluss von Schotterentnahme und Baggerarbeiten in diesem Bereich.

Im nunmehrigen aktuellen Bescheid der BH Lienz wird dem Erdbewegungsunternehmen Bstieler keineswegs generell eine Schotterentnahme untersagt, sondern nur eine schonende Behandlung des Entnahmebereiches verlangt.

Trotzdem nahm Virgens BM Dietmar Ruggenthaler diesen Bescheid zum Anlass, eine große Antikampagne gegen Natura 2000 vom Zaun zu brechen.

In einer eigenen Aussendung verschickte Ruggenthaler diesen Bescheid der BH Lienz - der noch nicht einmal Rechtsgültigkeit erlangt hat, also inmitten des Verfahrens! - an mehr als ein Dutzend Medien, ohne dies vorher mit dem eigentlichen Adressaten Bstieler abgesprochen zu haben, wie DOLOMITENSTADT herausfand.

Übrigens: Nahezu typisch für die Mentalität vor Ort sind so manche (g)eifernde Kommentare zu obigem Artikel - bitte dort nachlesen.


Auch die Tiroler Tagezeitung schildert Details zu dieser Bürgermeisteraussendung und kommentiert sie auch.
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Die obigen Vorgänge passen sehr gut zu einem von uns schon angeschnittenen Thema. Die große Geldverheißung rückt näher:

Für kommenden Montag - so berichtet die Tiroler Tageszeitung - ist ein Treffen der Bürgermeister mit LH Platter geplant, in welchem es auch um einen Managementplan für die Region" gehen wird;
zuvor schon wusste auch der ORF Tirol von diesem Treffen - und auch davon, dass BM Köll einen "Verein Naturpark Isel" gründen will, wobei "ein Entwicklungsprogramm eingefordert" werden soll.


Ja, ja - alles schon dagewesen!



Natura 2000 - Aufregung worüber? Protokolle vom Runden Tisch in Kals

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"Protokoll einer Aufregung" überschreibt Dolomitenstadt jenen Beitrag, in welchem nun die Ausführungen am Runden Tisch in Kals nachzuvollziehen sind:

auch eine Teilnehmerliste ist angefügt.


Hier möge sich nun der geneigte Leser selbst ein Bild machen:

Lediglich das Öffentliche Wassergut soll ausgewiesen werden (nicht die ganze Talsohle oder gar der gesamte Lebensraum); sogar aus dem ungleich umfangreicheren Natura-2000-Bereich des Nationalparks Hohe Tauern sind keine Versagungsbescheide bekannt und Gleiches gilt auch für alle bisherigen Bewilligungen im potentiellen Ausweisungsbereich an Isel und Zubringern (auch diese Bereiche sind derzeit schon wie tatsächliche Natura 2000-Bereich zu behandeln), so Bezirkshauptfrau Dr. Olga Reisner zu den angeblichen Einschränkungen durch den Umgebungsschutz.

Dass der gesamte Theaterdonner von Köll und Kollegen auf das Lockermachen von möglichst umfangreichen Entschädigungen (wofür denn nun eigentlich??) abzielt, wird immer deutlicher; sogar von der SPÖ kommt in dieser Richtung Schützenhilfe, wie heute aktuell Dolomitenstadt und ORF-Tirol berichten. Welcher Bürgermeister wird eine Extra-Unterstützung ablehnen?

Nur werden die hierfür gewählten Methoden das Ansehen der Politik keineswegs fördern.



Horrorgeschichten über Natura 2000: Mit altbewährten Rezepten zu mehr Millionen?

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Die Vorgehensweise ist bereits bekannt, das Rezept erprobt, die Hauptdarstellergruppe z.T. gleich ( woran auch am Runden Tisch in Kals erinnert wurde - bei versteinerten Gesichtern einiger Bürgermeister) - was Zeitzeugen über die Nationalpark-Werdung in Osttirol Ende der Achziger-Jahre berichten können:


Im Jahr 1990: Bedrohungen durch den Nationalpark Hohe TauernMan übertreibe nahezu bodenlos die Gefahren einer Schutzmaßnahme (Indianer in einem Indianerreservat - keine Dachschindel darf mehr geändert werden ...), beschwöre die schlimmsten Szenarien (bis hin zum Betretungsverbot ganzer Landschaften ...), kündige Widerstand bis zum Äußersten und Volksabstimmungen dagegen an - und schwenke blitzschnell um, wenn die vom Land oder sonstwo für Entwicklungsprogramme o.ä. abgepressten Gelder hoch genug sind. Eine bewährte Hauptdarsteller-Familie aus Matrei hat hierbei konkrete Erfahrung.

Das Osttirol-Journal brachte im Mai 1990 eine Sonderausgabe zur beabsichtigten Erklärung des Nationalparks Hohe Tauern.

Auf Seite 1 dieser Sonderausgabe findet sich ein ganzer Reigen von drohenden Verboten im kommenden Nationalpark Hohe Tauern (abgeleitet aus einer Gamsgruben-Verordnung des Landes Kärnten aus dem Jahre 1934, durch welche dieses ökologisch besonders empfindliche Gebiet unzerstört bewahrt werden soll).

Die durch griffige Zwischentitel geschmückten Ausführungen auf Seite zwei und auf Seite drei sind mit F.K. gekennzeichnet. Florian Köll war Alt-Bürgermeister von Matrei und damals gerade abgelöst durch seinen Sohn Andreas Köll; auch dieser kommt auf Seite 20 in einem "Interview" zu Wort.

Auf dieser Seite 20 ist auch ganz unten rechts das Impressum zu finden: "Eigentümer, Herausgeber u. Verleger: Journal-Werbung GesmbH, Werbebüro, Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlag, vertreten durch Alt-Bgm. Florian Köll, Tauerntalstraße 6, 9971 Matrei in Osttirol".

Nachbemerkung: Das Impressum des Internet-Mediums "osttirol-heute" weist als Medieninhaber und Herausgeber die Nachfolge-Gesellschaft "Osttirol Journal Zeitschriften Vertriebs GmbH" auf - was wohl seine besondere Berichterstattung bis hin zu Interviews und zu Briefen des Herrn BM. A. Köll an Hinz und Kunz zu erklären mag.


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Dieser Rückblick auf nahezu ein Vierteljahrhundert früher offenbart frappierende Ähnlichkeiten mit der jetzigen Situation.

Nur ein kleiner Unterschied besteht allerdings: Damals waren viele Private betroffen; nunmehr soll die Natura 2000-Erklärung lediglich für das Öffentliche Wassergut der Isel und ihrer Zubringer vorgenommen werden - trotzdem ist der Lärm ähnlich groß.


Unüberhörbarer Radau auf der einen Seite, beschwichtigende Reden auf der anderen, allerdings mit stetigen Hinweisen auf die nötige Abgeltung der "Belastungen" durch Natura 2000:
Mit Arbeitsteilung zu mehr Millionen?

Immer wieder wird "Umgebungsschutz" als bedeutende Erschwernis angeführt; was bedeutet er?

Nicht nur Pläne innerhalb eines Natura 2000-Gebietes müssen auf ihre Naturverträglichkeit geprüft werden, sondern auch Pläne bzw. Projekte, die von außen erheblich auf das Gebiet einwirken können. Alle Maßnahmen sind möglich, wenn deren vorherige Prüfung ergibt, dass Lebensraumtypen oder Habitate schützenswerter Arten nicht erheblich beeinträchtigt werden.

Dass Gewerbebetriebe, Landwirtschaft, Siedlungstätigkeit u. dgl. speziell die Schotter- und Sandbänke der Isel "erheblich beeinträchtigen", ist ja schon nach der bisherigen Gesetzeslage weitestgehend ausgeschlossen.

Solche Verträglichkeitsprüfungen für Natura 2000 laufen mit den übrigen Genehmigungen mit, wurde am ersten Runden Tisch in Matrei von Hofrat Kapeller und beim zweiten Runden Tisch in Kals von Bezirkshauptfrau Dr. Reisinger erklärt. Das hätten dort auch die Bürgermeister hören können, wenn sie es zu hören gewollt hätten. Wo also liegen diese bedeutenden Erschwernisse?

Trotzdem sprechen Bürgermeister immer wieder von großen Belastungen. Ein Ausweg sei möglich "mit konkreten Managementplänen, einem Talschaftsvertrag, einem Trägerverein und einem Fördermodell, das auch jenseits des Naturschutzes die Entwicklung in der Iselregion forciere", betonen die vier Bürgermeister des vorderen Iseltales jedenfalls in Dolomitenstadt. Dort werden von BM Popeller im Interview auch "dauernde Abgeltungsmittel" verlangt. Solche Hinweise auf "Abgeltung" hatte Popeller auch kurz zuvor schon in einem Gespräch mit Dolomtenstadt gemacht.

Und wiederum nahezu zeitgleich damit nimmt die Wirtschaftsbund-Obfrau Silke Steiner Stellung zu Natura 2000 und spricht von einem "nachhaltigem Entwicklungesprogramm...", an welchem "bereits gearbeitet" werde.
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Nachtigall, ich hör dir trapsen!

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Das Schlimmste aber an der ganzen Sache: Die so massiv gestreuten Schauermärchen und Untergangsszenarien bleiben in vielen Köpfen hängen; derartige Brunnenvergiftungen werden in der Region noch lange Nachwirkungen haben.

Runder Tisch - Nachwehen: Unterstellungen, Übertreibungen, Verdrehungen ...

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Unterstellungen, Übertreibungen, Verdrehungen, Erfindungen, Behauptungen, Falschmeldungen, Verschwörungstheorien ... -
ein in Osttirol nicht unbekannter Mix aus dem hinteren Iseltal - diesesmal aber in besonderer Intensität:

Eine Medienschau über die Nachwehen des Runden Tisches in Kals; der Leser möge sich Zeit nehmen, sich verwundern, erheitern oder anderes, auf alle Fälle aber in Erinnerung behalten als erstaunliches Beispiel dafür, wie Politiker mit der Realität umgehen.

Waren schon die ersten Stellungnahmen der "gewählten Mandatare" (Eigencharakterisierung) z.T. wunderlich - wie in Osttirol heute, so sind nun immer bizarrere Behauptungen zu registrieren -
- aber urteilen Sie selbst über die Aussagen in einigen Medien:

"Bürgermeister setzen sich zur Wehr" (Kleine Zeitung), "Köll und Co schießen scharf auf Felipes Gutachter" (Dolomitenstadt, "VP-Bürgermeister gegen Naturschutzdiktatur" und "VP-Ortschefs holen zum Gegenschlag aus" (Tiroler Tageszeitung), besonders interessant aber sind einige Bemerkungen des Leitartikels der Tiroler Tageszeitung: "Abrüstung der Worte".

Runder Tisch in Kals: sachliche Fachleute, Köll'sche Drohkulissen

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Am Nachmittag des 24. Juli traf man sich in Kals zum zweiten Runden Tisch zur Natura 2000-Ausweisung des Iselgebietes.

LHStv. und Naturschutzlandesrätin Felipe hatte eingeladen; gekommen waren politische Mandatare: die LA Kuenz und Mayerl (ÖVP) und Schett (Vorwärts Tirol) sowie die meisten ÖVP-Bürgermeister der Region, Ämtervertreter, Vertreter der Grünen und verschiedener NGOs (Umweltdachverband, Alpenverein, WWF) sowie die regionalen Initiativen.

Nach Begrüßung und einem kurzen Rückblick auf die Ergebnisse des ersten Runden Tisches in Matrei wurden die inzwischen vorliegenden drei verschiedenen Ausweisungsvorschläge vorgestellt und erörtert.


Der Natura 2000-Ausweisungsvorschlag Umweltdachverband Der Umweltdachverband schlägt die gesamte Isel mit ihren Zubringern vor - in weitgehender Übereinstimmung mit der Meinung weiterer NGOs und vieler einschlägiger Fachleute (vgl. Wissenschafter richten Isel-Appell an Politiker). Er berücksichtigt damit alle aktuellen Standorte der Tamariske sowie auch Potentialflächen (mögliche Standorte), die für Verbesserung des Erhaltungszustandes von Bedeutung sind, wie es auch in Natura 2000 vorgesehen ist.


Der Mini-Vorschlag des Planungsverbandes 34 für die Natura 2000-Ausweisung Der Mini-Vorschlag des Planungsverbandes 34 bezieht sich nur auf ein Stück der unteren Isel und spart alle derzeitigen Planungsbereiche für Kraftwerke im Defereggen-, Virgen-, Tauern- und Kalsertal mit allen dortigen aktuellen Standorten des Lebensraumtyps 3230 von vorneherein aus.
Über das Zustandekommen dieses Vorschlages ist ja mehrfach berichtet worden über Querschüsse und das Zurechtbiegen von Studien.


Der koordinierte Fachvorschlag für Natura 2000 Als drittes wurde ein "koordinierter Fachvorschlag" (Umweltabteilung des Landes Tirol mit Fachleuten der Firma Revital) vorgestellt, welcher die Isel durchgehend und die wichtigsten Standortbereiche der Deutschen Tamariske an der Schwarzach und am Tauern- und Kalserbach zur Nominierung vorsieht.

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Alle drei Vorschläge waren nach den EU-Anforderungen für Natura 2000 fachlich beurteilt worden; Vorschlag eins und drei entsprachen diesen, Vorschlag 2 (Planungsverband) bei weitem nicht.

An diese Präsentation schloss sich eine ruhige Diskussion zwischen den Fachleuten der NGOs und den Erstellern des "Fachvorschlages" zum Für und Wider der ersten und dritten Variante an. Die NGOs plädierten mit dem Hinweis auf den europaweit schlechten Erhaltungszustand dieses seltenen Lebensraumes für eine Vollausweisung; die Bestände an der Isel und ihren Zubringern sind das zentralalpine Rückgrat des Lebesnraumtyps "Gletscherflüsse mit Ufergehölzen mit Deutscher Tamariske".

Der "Fachvorschlag" enthält wohl die meisten wichtigeren Habitate und wurde von seinen Urhebern als für "Brüssel ausreichend" argumentiert.

Dann aber ging es los:

BM Unterweger (links) wehrte sich gegen Kölls Nationalpark-VerunglimpfungBM Köll propagierte seine eigene Studie und bezeichnete den Fachvorschlag als "zweiten Versuch, uns hineinzulegen"; dies sei "inakzeptabel"; Köll drohte mit dem Europäischen Gerichtshof und der Herausnahme von Gebieten aus dem Natura 2000-Gebiet Nationalpark Hohe Tauern; die seinerzeitige Einbringung des Nationalparks sei "eine der größten Unrechtshandlungen des Landes Tirol gegenüber der Osttiroler Bevölkerung gewesen"....; man verwahre sich gegen eine nunmehrige ähnliche Vorgangsweise, dies sei völlig unakzeptabel, er verlange unverzügliche Gespräche mit dem Landeshauptmann von Tirol.

In einer deutlichen Replik hielt der Kalser BM Klaus Unterweger fest, dass man mit dem Nationalpark Hohe Tauern keineswegs "hereingelegt" wurde, sondern dass dieser eine Erfolgsgeschichte geworden sei und zu einer erfreulichen Dynamik geführt habe und sich sehr positiv ausgewirkt habe.


politische Mandatare - Natura-2000-resistent? In weiterer Folge kamen wiederum von Politikerseite die altbekannten Argumente: Man sei nicht grundsätzlich gegen Natura 2000, allerdings: ein Kompromiss müsse gefunden werden, saubere Energie sei wichtig, man benötige Kraftwerke als finanzielle Zubuße, man habe ohnehin das strengste Naturschutzgesetz Österreichs, man fürchte um Gewerbegebiete, Abwanderung in den Tälern drohe, der Mensch müsse Vorrang haben usw. usw. -

- und all diese Aufregung wegen einiger Sand- und Schotterbänke im Öffentlichen Wassergut der Isel und ihrer Zubringerbäche!

Sämtliche Fragen von von NGO-Vertretern an die Mandatare nach tatsächlichen konkreten Nachteilen blieben unbeantwortet; in nahezu autistischer Art verharrte man auf der Gegenseite bei solchen Allgemeinbedenken und unbestimmten Untergangsszenarien.

Medien hierzu:

"Tirol heute" und "Dolomitenstadt" berichteten als erste; auch in den Internet-Landesnachrichten lässt sich nachlesen und Köll anhören.

Die Tiroler Tageszeitung meldet einen Offenen Konflikt um Natura 2000 und berichtet davon, dass die Ortschefs mit einer Volksbefragung drohen und die ÖVP sich vor zuviel Grün fürchtet.

Die Kleine Zeitung bringt eine Reihe politischer Stellungnahmen, z.T. überlegenswert, z.T. abstrus.


Dahingestellt sei, wie sinnvoll der Versuch politischer Kleingeldwechslerei und Drohgebärden ist, wenn dadurch die Iselregion für weitere Jahre in Ungewissheit gehalten wird.

Sicher ist, dass Natura 2000- Ausweisungen nach fachlichen (und nicht politischen) Gesichtspunkten zu erfolgen haben. Die Iselregion ist in der Fachwelt inzwischen schon längst allzu bekannt, als dass man mit fragwürdigen Studien die Realität weginterpretieren könnte.

Auch wird sich mit dörflichen Volksabstimmungen kaum Europarecht außer Kraft setzen lassen.

Natura 2000 im ORF-Politmagazin "Report" - Dienstag, 22.7.2014

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Nachtrag:

Report hat über Natura 2000 aufschlussreich berichtet - an der Isel und im Lechtal:

hier der Link zum Abrufen


Der ORF intervievt an der Isel für Politmagazin Report Am 19. Juli 2014 war ein ORF-Team in Osttirol, um für einen Beitrag im kritischen Politmagazin "Report" über die Vorgänge bei der Nachnominierung der Isel für Natura 2000 zu berichten. Auch ein Beispiel aus Nordtirol wird dabei sein.

Der ORF filmte an verschiedenen Stellen der Isel und interviewte Bürgermeister und Vertreter von Bürgerinitiativen.

Die Sendung ist geplant für
Dienstag, 22.7.2014, 21:05 "Report" in ORF2

Natura 2000: Wie Bürgermeister Studien zurechtbiegen


Als deutliche Bestätigung für das Zurechtbiegen von Ausweisungsvorschlägen für Natura 2000 an der Isel und ihren Zubringern:

Dolomitenstadt informiert: "Köll: Unser Gutachter wollte nicht zonieren ....also legten die Bürgermeister selbst die Isel-Schutzzonen fest."

Auch die Tiroler Tageszeitung bestätigt dies in einem Bericht und einem Kommentar (... "versucht eine Osttiroler ÖVP-Bürgermeisterphalanx dem Natura-2000-Prozess ihren kraftwerksschonenden Stempel aufzudrücken").

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Wir NGOs werden jedenfalls weiterhin klar auf eine richtlinienkonforme Ausweisung drängen. Und es ist keineswegs gesagt, dass man in der EU besonderes Verständnis für Machtspiele ländlicher Bürgermeister hat.

Natura 2000-Ausweisung: Massive Querschüsse der Bürgermeister



Matreis Bürgermeister A. Köll fürchtet um Kraftwerksgeld Schon beim Runden Tisch in Matrei ließen die Darlegungen von Matreis Bürgermeister A. Köll deutlich werden, dass die geheimnisvolle Studie des Planungsverbandes 34 als Politinstrument vorgesehen war.

Nunmehr kam diese Geheimstudie zum Einsatz.
Eine ganze Abordung von ÖVP-Bügermeistern fuhr - verstärkt durch ÖVP-Abgeordnete - nach Innsbruck, um dort ihrem ÖVP-Landesrat Geisler diese nun fertige Studie vorzustellen und sie dann gemeinsam mit einem minimalisiertem Grenzziehungsvorschlag für Natura 2000 der grünen, für Naturschutz zuständigen Landeshauptmannstellvertreterin Felipe in die Hand zu drücken.

Dieser Vorschlag solle als "Kompromiss" gesehen werden, den die Mandatare eingehen wollen. Wundersamerweise sind darin genau jene Bereiche ausgeklammert, in denen Kraftwerksprojekte bestehen. Nahezu exclusiv berichtete die Tiroler Tageszeitung über dieses geheime Treffen und die Kraftwerkswünsche.

Eine solche zerstückelte Ausweisung widerspräche ganz klar dem zusammenhängenden Flusslebensraum, stellte Netzwerk Wasser Osttirol in einer Presseaussendung deutlich fest.

Sogar der Verfasser dieser Tamarisken-Studie distanziert sich inzwischen von den Bürgermeister-Aussagen und dem Versuch einer Zerstückelung.

Dass es bei dieser Bürgermeisteraktion vornehmlich um das Abwürgen einer unbequemen öffentlichen Diskussion geht, bei welcher die Nominierungbremser keine gute Figur machen, und um parteipolitisches Kleingeld (die ÖVP will dem grünen Koalitionspartner keine Erfolge gönnen), findet sich erstaunlich offen dargelegt in der Tiroler Tageszeitung.

Von einem "Versteckspiel" schreibt Dolomitenstadt und kommentiert sie wie schon so oft in treffender Art.

Politische Justamentstandpunkte können bei einer unvollständigen Ausweisung zu einer weiteren langen Diskussion und damit zu weiterem jahrelangen Stillstand in der Iselregion führen. Auch eine EU-Klage wird wahrscheinlich.

Sollten sich solche Mandatare nicht auch fragen, ob sie nicht in ausgesprochen kontraproduktiver Art unseren schönen Bezirk mit seinen Naturschätzen und entsprechenden Erlebnismöglichkeiten in Verruf bringen als Querulantenecke der Naturzerstörer?

Die NGOs verwahren sich unmissverständlich gegen derartiges politisches Hickhack.

Das Iselfest in Prägraten: ein Bildbericht



Das Iselfest in Prägraten am 12. Juli: Unser Bildbericht dazu
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Unter den Medien berichtet DOLOMITENSTADT besonders ausführlich über das Iselfest selbst, über den Riverwalk und seinen Verlauf.

Hochinteressant ist auch die Möglichkeit, den Riverwalk online zu verfolgen!

Iselfest in Prägraten: - Tourismusverband Osttirol bekennt sich klar zur Isel



Das Fest an der Isel in Prägraten am 12. Juli war nicht nur ein stimmiges Erlebnis für alle Teilnehmer, sondern brachte auch ein sehr deutliches Bekenntnis des Osttiroler Tourismus für die Isel.


Franz Theurl und Adolf Berger am Iselfest in PrägratenFranz Theurl, der Obmann des Tourismusverbandes Osttirol, war zum Iselfest gekommen und sprach bei der Verabschiedung zum Riverwalk zu den Festteilnehmern deutliche Worte der Wertschätzung für die Natur Osttirols, für die Isel und ihre Verteidiger:

"Ich bin gerne nach Prägraten gekommen, weil es mir ein Anliegen ist, auch seitens des TVB Osttirols Flagge zu zeigen, Flagge für die Bewahrung der Isel, unsere touristische Naherholungslandschaft, das Kapital, das wir für unsere Gäste da herausholen können."


TVBO-Obmann Franz Theurl bei der Verabschiedung zum RiverwalkTheurl bedankte sich bei Wolfgang Retter für seinen jahrzehntelangen Einsatz zugunsten der Natur und Umwelt in Osttirol und sprach Adolf Berger, dem Sprecher der Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental, seine Anerkennung aus, "weil er ein mutiger Mensch ist, der sich gegen die Mehrzahl stellt, weil er überzeugt ist und dann letzendlich als Sieger dasteht. Diese Entwicklung der Erschließung und Verbauung der Bäche ist überholt".


Der Tourismusverband zeigt Herz für die IselTheurl weiter: "Man erkennt, dass die Wasserlandschaft, die heile Natur, wesentlich mehr nachhaltiges Kapital für unsere Zukunft, für unsere Nachkommen ist als es ein Kleinkraftwerk an der Isel sein soll".

Und Theurl schließlich:
"Wir werden in Osttirol einen eindeutigen Weg einschlagen in Richtung sanfter Naturtourismus. Wir lassen uns davon nicht abbringen, denn darin sehen wir unsere Zukunft, und Ihr seid unsere großen Förderer und Unterstützer in dieser Richtung, mit der Bewahrung dieser wunderschönen Isel. Wir danken Euch!"
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Auch wir - die wir für die Erhaltung unsersetzlicher Naturschätze unseres Bezirkes eintreten - bedanken uns für diese Anerkennung und werden sehr gerne und nach Kräften einen solchen nachhaltigen Tourismus unterstützen.

Einladung: 12. Juli 2014 Iselfest in Prägraten!



Am 12. Juli bricht eine Gruppe junger Menschen aus verschiedenen Ländern Europas unter dem Motto „Wildflüsse entdecken und schützen“ zu einem 14-tägigen „Riverwalk“ auf. Die abenteuerliche Wanderung wird sie zu Fuß, auf dem Fahrrad und im Boot von Prägraten über die Flusstäler der Isel, Drau und der Soča nach Slowenien führen.


Der Lageplan für das Iselfest in PrägratenAm Samstag begrüßen wir die jungen Leute, um am schönsten Gletscherfluss der Alpen ein „rauschendes“ Fest für die Isel zu feiern. Ein buntes Programm für Jung und Alt steht bereit. Workshops zu „Wasser & Ökologie“, „Wahrnehmung mit allen Sinnen“, „Land-Art“ und eine Schmuckbastelwerkstatt sorgen für einen unterhaltsamen Nachmittag.

Datum: Samstag, 12. Juli 2014
Ort: Oberroana Feld unterhalb des Spar-Marktes, 9974 Prägraten
(Parkmöglichkeit in der Nähe vorhanden)

Hier die Einladung zum Iselfest in Prägraten

Kommentar zur Situation im Land (Ost-)Tirol


Gerhard Pirkners Kommentar in DOLOMITENSTADT: Nicht versäumen!!

Netzwerk Wasser Osttirol wird jedenfalls weiter aufmüpfig sein.

Auch in "dietiwag.org" ist unsere Isel immer wieder Thema.

Runder Tisch: Isel und Natura 2000 - politisches Verwirrspiel mit Gutachten?

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Eine große Runde hatte LH-Stellvertreterin Felipe für den 10. Juni in den Kesslerstadel in Matrei geladen: Politische Mandatare und Bürgermeister, Kammer- und Tourismusvertreter, aber auch NGOs waren vertreten.

Es sollte dies ein erstes Gespräch zur Klärung von Fragen und Missverständnissen zu Natura 2000 allgemein, aber ganz besonders an der Isel und ihren Zubringern sein. Diese werden ja von der EU sehr entschieden zur Nominierung eingefordert (siehe Chronologie des Natura 2000-Verfahrens zur Isel).


Die sich ändernden Sand- und Schotterbänke der Isel sind das SchutzzielSachliche Informationen gab es im ersten Teil der Veranstaltung:

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Natura 2000 umriss HR Dr. Kurt Kapeller (Leiter der Abteilung Umweltschutz beim Amt der Tiroler Landesregierung).

"Was bedeutet Natura 2000 in der Praxis" wurde mit vielen anschaulichen Beispielen von REVITAL geschildert - jener Firma, die schon jahrzehntelange Erfahrung damit hat.

Der Biolgoge Dr. Oliver Stöhr ging auf die ganz besonderen Lebensansprüche der Deutschen Tamariske auf den Sand- und Schotterbänken der Gewässer ein und erläuterte den aktuellen Zustand und die Verbreitung der Deutschen Tamariske (Synonym "Ufer-Tamariske") in Osttirol. Sie kommt an der Isel bis Hinterbichl und allen großen Zuflüssen vor.
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Die anschließende Diskussion dauerte dann länger als vorgesehen.

Wer das bisherige Geschehen verfolgt hat, kennt die immer wieder beschworenen Schreckensszenarien ("Käseglocke", "wirtschaftliches Aus" ...), mit denen vor allem politische Funktionäre gegen Natura 2000 agierten - obwohl Natura 2000 sich ja nur auf die vorgesehenen Gewässerläufe selbst (öffentliches Wassergut!) beschränken soll.

So bestand nun zu Beginn der Diskussion die Möglichkeit, Bedenken zu äußern und kritische Fragen zu stellen. Dabei zeigten sich die gegenüber Natura 2000 vorgebrachten Bedenken in nahezu allen Beispielen als hinfällig, da die betreffenden Umstände schon längst durch den bereits vorhandenen rechtlichen Rahmen geregelt sind.

Trotz einzelner demagogischer Ausritte (wenn z.B. ein Natura 2000-Schutz der Sand- und Schotterbänke eines Flusses für eine Abwanderung aus den Tälern verantwortlich gemacht wird - NR BM G. Hauser) verlief die weitere Diskussion ziemlich sachlich, aber verständlicherweise kontroversiell.

Woher der politische Wind weht, wurde gegen Ende der Diskussion klar: LA Mayerl stellte die unverblümte Frage an anwesende NGO-Vertreter, ob sie auch mit einer Teilabgrenzung einverstanden wären - und BR BM Köll sekundierte heftig. Zuvor schon hatte Köll in einer weit ausholenden Wortmeldung dargelegt, dass er als Obmann des Planungsverbandes 34 eigene umfangreiche Gutachten in Auftrag gegeben habe, die mit einem eigenen Gebietsvorschlag zu einem Kompromiss bezüglich des Ausweisung führen sollten; bis Anfang Juli würden die Ergebnisse vorliegen.

Soll hier mit überdimensionalen Untersuchungen und aufgebauschten Gutachten zu Fragen, die für die eigentliche Ausweisung belanglos sind (genetische Studie, Gewerbegebietsscreening ...), politischer Druck auf den Regierungspartner ausgeübt werden? Weitere Geheimgutachten, mit öffentlichem Geld bezahlt? Ein Verwirrspiel, das von der eigentlichen Aufgabe, die Sand- und Schotterbänke der Gewässer mit ihren Pioniersiedlern ökologisch funktionsfähig zu erhalten, ablenken soll?


Wir werden sehr darauf achten, das wirklich einschlägige, für die eigentliche Thematik (Habitat 3230: "Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica") zuständige Fachgutachter die Abgrenzungsvorschläge durchführen und nicht politische Tauschhändel auf Kosten unserer Natur (bloße Teilausweisungen) stattfinden.
Die Isel mit ihren Zubringern ist als alpenweiter Beispielsfluss und europäische Kostbarkeit zu erhalten.
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Medienspiegel:

Dolomitenstadt sieht einen "Palaver hinter verschlossenen Türen"und beschäftigt sich auch mit Fragen zu Natura 2000.

"Weiter kein Klartext zu Natura 2000" befindet die die Tiroler Tageszeitung;

vom Runden Tisch und der Forderung nach kompletten Schutz der Tamarisken berichtet die Kronenzeitung,

und Radio Osttirol bringt auf Osttirol online Interviews mit verschiedenen Teilnehmern am Runden Tisch.

(Anmerkung: Da die Medien nicht beim Runden Tisch zugegen waren, basieren die Berichte auf dem anschließenden Pressegespräch und Interviews)

Götterdämmerung: Österreich braucht keine neuen Kraftwerke mehr (E-Control)

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Was für Beobachter des Strommarktes und der Stromkonzerne schon bisher zu erkennen war, bringt die (nicht unbedingt kraftwerksfeindliche) E-Control nun auf den Punkt: Österreich braucht keine neuen Kraftwerke mehr!

Österreich hat mehr als doppelt soviel Kraftwerkskapazitäten als es im Winter an Engpassleistung benötigt, berichten Die Presse und die Tiroler Tageszeitung.


Was soll da noch ein Sommerkraftwerksprojekt wie jenes im Virgental, das ja schon aus ganz anderen Gründen vom Land "nicht zur Weiterverfolgung empfohlen" wurde?

Damit könnten nun endlich alle jene Winkelzüge, Machenschaften und Manöver wie dörfliches Keiletreiben, Geheimstudien, Tamariskenjagden und Jätaktionen sowie parteipolitische Gehässigkeiten der Vergangenheit angehören.

Es kann nun interessant werden, wie lange Dorfpolitiker mit großem Aufwand noch einer Fata Morgana nachlaufen werden, die sich schon längst ins Nichts aufzulösen beginnt.

WWF und Kärnten warnen vor Folgen eines Iselkraftwerkes auf die Obere Drau

Eine sehr deutliche Warnung vor Kraftwerken an der Isel kommt vom WWF und Kärntens Landesrat Hollub; international ausgezeichnete Bereiche der Oberen Drau könnten schwer geschädigt werden.


LIFE-Renaturierung an der Oberen Drau Die Vorgeschichte:

Natura 2000:

Am 6. Oktober 1998 beschloss die Landesregierung die Nominierung der Drau zwischen Spittal und Oberdrauburg zum 14. Natura 2000- Gebiet in Kärnten. Das Natura 2000-Gebiet "Obere Drau" liegt in Oberkärnten zwischen Oberdrauburg und Spittal. Es umfasst einen ca. 68 km langen Abschnitt eines Gebirgsflusses der Äschenregion. Die Gesamtfläche einschließlich der Umlandgebiete beträgt 976 Hektar.

LIFE-Projekte:
Nach der Natura 2000-Nominierung der Oberen Drau genehmigte die EU im August 1999 die Förderung eines LIFE- Projektes im Oberen Drautal. Dieses erste Life-Projekt an der Oberen Drau wurde vom Land Kärnten und der Bundeswasserbauverwaltung mit 86,5 Millionen Schilling dotiert und von der EU mit 25 % der Kosten unterstützt.


Ein zweites LIFE-Projekt schloss sich in den Jahren 2006 bis 2011 an, wurde ebenfalls von der EU kräftig kofinanziert und von der EU-Kommission ausgezeichnet.


Ramsar-Schutzgebiet:
Nunmehr wurde die Obere Drau vom Österreichischen Ramsar-Komitee in dessen Tagung vom 20. - 21. Mai 2014 offiziell in die Liste der Ramsar-Schutzgebiete aufgenommen, welche Feuchtgebiete von weltweiter Bedeutung umfasst.

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Warnung vor Isel-Kraftwerken:

Ausleitungskraftwerke an der Isel - wie das Projekt im Virgental - könnten allerdings über ihre Änderung der Geschiebeführung bis weit hinunter in die Drau alle diese international ausgezeichneten Verbesserungen an der Oberen Drau äußerst nachteilig beeinflussen. Die Isel ist ja der größte Zubringer der Drau (an der Einmündung in die Drau in Lienz im Jahresschnitt viermal mehr Wasser als diese selbst) und damit für deren Sedimenthaushalt von entscheidender Bedeutung.

In einer österreichweiten Medienaussendung warnen nun WWF und Kärntens Naturschutz-Landesrat Hollub eindringlich vor Ausleitungskraftwerken an der Isel:
Der Wortlaut der Aussendung
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Das LIFE Projekt „Lebensader Obere Drau“ ist das europäische Vorzeigeprojekt für Flussrevitalisierung. Eine Fortsetzung an der "Lebensader Isel" - auch ganz speziell im Virgental - kann diese Erfolgsgeschichte weiterführen. Bemühungen in dieser Richtung wären ungleich sinnvoller als Spekulationen mit unrealistischen Kraftwerksprojekten.

Kraftwerksprojekt Obere Isel - unbequeme Anfrage im Landtag



Das "Bürgerforum Tirol - Liste Fritz" hat im Landtag 31 unbequeme Fragen zum Kraftwerksprojekt Obere Isel an die zuständigen ÖVP-Landesräte Geisler und Tratter sowie an die Landesrätin Felipe (Grüne) im Landtag gestellt.

Bis zu einer eventuellen Genehmigung des Kraftwerksprojektes Obere Isel werden einige Millionen an Kosten für die Gesellschafter (INFRA, Gemeinden Prägraten und Virgen) anfallen; die "Liste Fritz - Bürgerforum" will sicherstellen, dass für die beteiligten Gemeinden bei Nichtgenehmigung keine zusätzlichen Kosten über die jeweils 50.000 Euro Stammeinlage hinaus entstehen.

Brisant sind auch jene Fragen, in welchen eine Aufklärung über die Zahl und Art der Verträge zwischen Gemeinden und INFRA verlangt sowie auf eine Auftragserteilung (ohne Gegenangebote!) der INFRA an sich selbst Bezug genommen wird.

Da es bei unbequemen Anfragen an Regierungsmitglieder immer wieder vorkommt, dass der Fragende wegen angeblicher Nichtzuständigkeit im Kreis geschickt wird, wurde diese Anfrage von der "Liste Fritz - Bürgerforum" gleichlautend an alle drei vom Thema betroffenen Regierungsmitglieder gerichtet.

Diese schriftliche Anfrage wurde am 14. Mai im Landtag eingebracht, die jeweiligen Landesräte müssen sie jetzt binnen 5 Wochen schriftlich beantworten.

Wir sind auf das Ergebnis gespannt!

Zum Nachlesen:

Die Presseaussendung der "Liste Fritz- Bürgerforum" hierzu

TT-Forum zur Isel und Natura 2000



"Natura 2000: Zukunftschance oder Einbahnstraße für Osttirol?" hieß das etwas überspitzte Thema des Forums der "Tiroler Tageszeitung" am 23. April 2014 in Lienz.
Der heutige Bericht hierzu ist sehr zahm; für viele engagierte Wortmeldungen zugunsten der Isel fand sich kein Platz.

Ein junger Redakteur von "Dolomitenstadt" wundert sich nach einer kritischen Frage an die Politik: "Wollte man nicht oder konnte man nicht?". Was er - ob seiner Jugend - vielleicht gar nicht weiß: Schon 12 Jahre früher waren die Argumente von LA Kuenz ähnlich negativ wie jetzt; dass Kuenz sich inzwischen über die Isel und Natura 2000 genauer informiert hätte, war an diesem Abend nicht erkennbar.
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Kraftwerk Isel: Kärnten legt sich quer



"Unabhängig von der Natura-2000-Diskussion und der negativen Beurteilung nach dem Kriterienkatalog meldet jetzt auch das Land Kärnten massive Bedenken gegen das geplante Kraftwerk an der Oberen Isel an. Weil die Isel ein wesentlicher Zubringer ist, werden Beeinträchtigungen in der Drau befürchtet. Kärnten hat sich deshalb jetzt in das laufende Umweltverträglichkeitsverfahren hineinreklamiert" findet sich auf der Titelseite der "Tiroler Tageszeitung",
und weiter (... auch über Kostenrisiko der Gemeinden und fragwürdige Geschäfte der Planungsfirma ...): "Millionen wackeln an der Isel".

Auch "Dolomitenstadt" nimmt sich des Themas an:

"Durchhalteparolen und Realitätsverlust an der Isel" (Brillianter Kommentar zur Kraftwerkssituation im Virgental!]


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Dass Kärnten den Kraftwerksprojekten an der Isel nicht unwidersprochen zusehen wird, war zu erwarten. Die Ausleitung der Drau in Osttirol führt zu deutlichen Problemen in Kärnten: Der verringerte Geschiebetransport bewirkt dort eine Eintiefung des Draubettes und Unterspülung der Ufersicherungen. Die Isel bringt am Zusammenfluss mit der Drau im Jahresschnitt viermal mehr Wasser als die Drau selbst führt. Noch gravierender könnte sich eine weitere Geschiebeverringerung durch Ausleitungskraftwerke an der Isel auswirken.

Verordnungsentwurf für Natura 2000 an der Isel vorgestellt, Beirat gefordert

Umweltdachverband, Kuratorium Wald und Landschaftsschutzverein Osttirol haben einen Verordnungsentwurf für das Natura 2000-Gebiet Isel und Zubringerbäche (Tauern-, Kalserbach, Schwarzach)vorgestellt.



Vorgeschlagener Natura 2000-BereichVorgeschlagen wird ausschließlich das öffentliche Wassergut; die Flussabschnitte reichen von Lienz bis an das Natura 2000-Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern im Virgen-, Tauern- Kalser- und Defereggental. Im Verordnungsvorschlag werden Regeln für dieses kommende Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Natura 2000 ist schutzgutbezogen und bedeutet keine Einschränkung der bisherigen Erholungsnutzung, sondern nur ein Verschlechterungsgebot für die besonderen und bedrohten Lebensräume, welche die Isel und ihre Zubringer noch aufweisen.

Verlangt wird auch die Bildung eines Natura 2000-Beirates mit Interessensvertretern, Vertretern der betreffenden Gemeinden, NGOs und sonstigen Betroffenen; dadurch soll in einem breiten Dialog die interessierte Öffentlichkeit informiert und miteingebunden werden.

Isel und Natura 2000 im Landtag

Liste Fritz - Bürgerforum Tirol hat im Landtag 13 verschiedene Fragen zu Kraftwerksprojekten an der Isel und Natura 2000 an Landesrätin Felipe (Grüne) sowie die ÖVP-Landesräte Tratter (ÖVP)und Geisler (ÖVP) gerichtet.

Die Antworten hierzu fielen äußerst dürftig aus.

Auch zeigt Liste Fritz – Bürgerforum Tirol am Beispiel Natura 2000-Gebiet Tiroler Lech Chancen für Osttirol auf und bringt Fakten zum europäischen Schutzgebietsprogramm Natura 2000.

Solche konkreten Informationen und nicht bloß erfundene Schlechtmacherei ("Käseglocke", "wirtschaftliches Aus" ...) hätten wir uns von den verantwortlichen Politikern der Regierungsparteien in Osttirol gewünscht!

Projekt Virgentalkraftwerk möglichst rasch stoppen!



Die Isel im Virgental soll weiter ungeschmälert fließen! "Die Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental ruft die Bürgermeister der Gemeinden Prägraten a. G. und Virgen sowie Herrn Wolfgang Widmann – alle drei Geschäftsführer der Wasserkraft-Obere-Isel-GmbH – auf, die Zeichen der Zeit zu erkennen und das Projekt Kraftwerk Virgental so schnell wie möglich zu stoppen, um damit ihre Verantwortung für die Gemeinden wahrzunehmen und weiteren finanziellen Schaden für die Gemeinden abzuwenden!!!"

Mit diesem Aufruf schließt die Presseaussendung der Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental.

In dieser Aussendung weist die Initiative auf den (unterlaufenen) Sinn des Kriterienkataloges und die Fragwürdigkeit jener Volksbefragung hin, auf welche sich die Befürworter immer wieder berufen.

Vor allem aber wird auf das finanzielle Risiko für die Gemeinden eingegangen, von welchem letzlich alle Gemeindebürger betroffen wären, sowie darauf, dass sich die INFRA vor dem Beitritt der Gemeinden zur Planungsgesellschaft selbst Aufträge in Millionenhöhe zugesichert hat, "was zumindest den Anschein eines In-Sich-Geschäftes erwecken könnte"; auch wurde die Angemessenheit der Honorare der Firma Infra nicht überprüft und keinem Fremdvergleich unterzogen, was dem Vergabegesetz widerspricht.

Die Presseaussendung der BI im Wortlaut
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Siehe hierzu auch das Ergebnis der Vorprüfung nach dem Kriterienkatalog im Fachbereich Naturschutz durch die Tiroler Landesregierung:

Gesamtbewertung:

"Aufgrund der Bewertung der Kriterien Artenschutz, Naturräumliche Bedeutung, Sensible Gewässertypen und empfindliche/einzigartige Gewässerstrecken mit jeweils 0 Punkten sind insgesamt und unter Berücksichtigung des Klimaschutzbonus für den Bereich Naturschutz 0,7 Punkte zu vergeben. Das Projekt liegt damit im roten Bereich."

Ohne den ominösen "Klimaschutzbonus" gäbe es überhaupt keinen Punkt !

Kriterienkatalog Wasserkraft: Ominöser "Klimaschutzbonus"



Ergebnis der Landesprüfung ohne fragwürdigen Klimaschutzbonus Das Ergebnis der Landesbewertung für das Iselkraftwerk mit und ohne ominösen "Klimaschutzbonus" des Kriterienkataloges Wasserkraft in Tirol --> --> -->
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"Der Klimaschutzbonus"

war eine besonders raffinierte Idee der Ersteller des Kriterienkataloges und tauchte in dessen Endfassung auf. Da Wasserkraft so klimafreundlich sei, wurde für alle Wasserkraftwerke eine à priori-Gutschrift vorgesehen, der "Klimaschutzbonus" (als ob es keine anderen CO2-freien Stromerzeuger wie Windkraft oder Photovoltaik gäbe, die ökologisch viel weniger bedenkliich sind).

Diese Extra-Gutschrift war offenbar als hilfreiche Unterstützung von Wasserkraftplanern und - bauern für andere Wasserkraftplaner und -bauer gedacht:

Wir erinnern uns: die INFRA war maßgeblich beteiligt an der Erstellung und Adaptierung des Kriterienkataloges, rühmt sich aber zugleich "besonderer Kompetenz" für Wasserkraftwerke und plant nun das Virgentalkraftwerk. Die INFRA ist eine Tochtergesellschaft der internationalen ILF "Beratende Ingenieure", welche ebenfalls Wasserkraftwerke baut; diese ILF hat in Tirol an der Erstellung der "Potentialstudie Wasserkraft" verdient und plant z.B. auch beim Tauernbach-Kraftwerk der TIWAG mit.

Derartige Geschenke wie dieser dubiose "Klimaschutzbonus" und andere mit den Umweltorganisationen nicht abgesprochenen und dann in der Endfassung aufscheinenden Bewertungsverschiebungen waren auch der Hauptgrund dafür, dass große Organisationen wie Alpenverein, Umweltdachverband und WWF diesen Kriterienkatalog - trotz massiven Drängens von LR Steixner - nicht mittragen konnten.

Unbedingt lesenswert ist der brilliante Kommentar zum Kriterienkatalog von Sepp Brugger in DOLOMITENSTADT.


Wie schlecht muss es also um das Projekt Obere Isel stehen, wenn nicht einmal solche Tricks wie "Klimaschutzbonus" allzuviel bringen!

Kraftwerk Virgental: "....nicht zur Weiterverfolgung empfohlen ..."

"Iselkraftwerk erhält 0 Punkte für Naturschutz" so DOLOMITENSTADT, und weiter: "Fachgremium Wasserkraft des Landes Tirol nach Kriterienprüfung für Projektstopp".

DOLOMITENSTADT war das erste Medium, welches gestern das brisante Ergebnis einer Bewertung veröffentlichte, die schon lange erwartet und mehrfach urgiert wurde: die Beurteilung des Virgental-Projektes der WKOI nach dem "Kriterienkatalog Wasserkraft" durch ein Fachgremium des Landes Tirol.


Ergebnis der Landesprüfung nach dem Kriterienkatalog für das Kraftswerksprojekt der INFRA ERGEBNIS DER GESAMTBEURTEILUNG:

"Der Fachbereich Naturschutz liegt klar im „sehr kritischen“ (roten) Bereich und auch der Fachbereich Gewässerökologie nur wenig besser im „kritischen“ (gelben) Bereich.

Dem stehen in den nutzungsorientierten Fachbereichen (v.a. Energie- und Wasserwirtschaft) keineswegs überragende Bewertungen gegenüber, die etwa deutlich im „attraktiven“ (grünen) Bereich liegen würden. Vielmehr befindet sich die Bewertung im Fachbereich Energiewirtschaft – nicht zuletzt aufgrund der netzwirtschaftlich derzeit kaum realisierbaren Energieableitung – sogar knapp nur im „bedingt attraktiven“(gelben) Bereich und die Bewertung im Fachbereich Wasserwirtschaft noch recht nahe an der gelb-grünen Grenze im „attraktiven“ (grünen) Bereich.

Zusammenfassend kann das gegenständliche Projekt daher nicht zur Weiterverfolgung empfohlen werden."


Zum Nachlesen der Details: Die Beurteilung durch das Land Tirol
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Zum Kriterienkatalog Wasserkraft

Der "Kriterienkatalog Wasserkraft" des Landes Tirol sollte nach den Intentionen des Landes Tirol Projektwerbern für ein Wasserkraftwerk eine Voreinschätzung der Verwirklichungschancen ermöglichen und damit unnötige Planungskosten ersparen helfen.

Über die Inhalte und Beschlussfassung war seinerzeit heftig diskutiert worden, federführend bei seiner Entstehung war genau jene Gesellschaft INFRA, die dann in Tirol verschiedenen Gemeinden Kraftwerksplanungen vorschlug. So entstand auch das Projekt im Virgental, welches nun als ökologisch kaum vertretbar bewertet wurde. Offenbar hat die INFRA den Virgentaler Gemeinden ein sehr risikoreiches Projekt eingeredet.


In einer Art Trotzreaktion will man nun, wie die WKOI-Geschäftsführer Ing. Widmann und die Bürgermeister Ruggenthaler und Steiner in einer Presseaussendung mitteilten, das Verfahren nun erst recht weiterführen.

Das Ergebnis der im Jahr 2012 überfallsartig durchgeführten Volksbefragung zur Beteiligung "an der Planung, dem Bau und dem Betrieb eines umweltverträglichen Wasserkraftwerkes" an der Isel muss nun auch den Befürwortern obsolet geworden sein (ganz abgesehen davon, dass man über Öffentliches Wassergut nicht mit einer dörflichen Befragung verfügen kann).


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Dass die TIWAG ihr Tauernbach-Kraftwerk nicht übermäßig intensiv verfolgt, wird aus einer Anfragebeantwortung durch das Amt der Tiroler Landesregierung vom 24.2.2014 deutlich:
.... "mitgeteilt werden, dass nach den vorliegenden Unterlagen durch das Fachgremium Wasserkraft im Amt der Tiroler Landesregierung keine Bewertung nach dem Kriterienkatalog „Wasserkraft in Tirol“ in Hinblick auf ein Kraftwerksprojekt der TIWAG am Tauernbach stattgefunden hat."

Tamarisken-Jagd in der Isel-Region

"CSI-Tamariske – genetischem Pflanz auf der Spur?" überschreibt DOLOMITENSTADT heute einen Beitrag zum ominösen Tamariskengutachten des Planungsverbandes 34, und weiter: "Köll lüftet erste Geheimnisse um Iseltaler Tamariskenstudie".

Netzwerk Wasser hat ja mehrmals über die ominöse Tamarisken-Studie des Planungsverbandes 34 berichtet, so am 26.9.2013 und dann im Zusammenhang mit dem Tamarisken-Verschwinden in Iseltal.


Blühende Tamariske im Virgental - Bereich Kraftswerksprojekt der INFRA Nun scheint die Sache vollends skurril zu werden: Nicht das illegale Verschwinden von Tamarisken soll nun Inhalt einer Untersuchung sein, sondern sozusagen das Gegenteil: mit Gentests wolle man die Herkunft der Tamarisken klären, ob sie "ihren Ursprung nördlich oder südlich der Alpen" haben; jedenfalls habe man "PKW ohne Kennzeichen in der Iselregion gesichtet" erklärte BM Andreas Köll heute in einer Pressekonferenz.

Dazu passt, dass der Landschaftsschutzverein Osttirol heute zeitgleich amtssignierte Post von der Tiroler Landesregierung erhielt. Der Verein hatte um den Inhalt dieses ominösen Tamariskengutachtens der Iseltaler Gemeinden angefragt, aus welchen Regionalpolitiker bereits seit Monaten zitieren.

Dieses Begehren des Landschaftsschutzvereines sei nicht erfüllbar, weil die "betreffende Studie jedenfalls nach Angabe des Planungsverbandes nicht endgültig vorliegt". Eine Nachfrage der Behörde im Rahmen des Ermittlungsverfahrens habe ergeben, "dass die Studie aufgrund der Komplexität der Aufgabe (Naturschutz, Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsräume) erst im Juni bzw. Juli vorliegen werde".

Die Behörde zählt auf: Es fehlten "derzeit (8.11.2013) unter anderem ein Gewerbegebiets-Sreening, eine genetische Anlalyse, weitere ergänzende Erhebungen, zB innerhalb des Nationalparks Hohe Tauern, sowie insbesondere ein raumordnungsfachlicher Zonierungsvorschlag".

Eine pompös aufgeblasene Tamariskenstudie also, in welcher offenbar nicht nur nach verdächtigen eingewanderten Tamarisken gefahndet wird, sondern auch untersucht werden soll, wieviele Gewerbebetriebe auf den Schotterbänken der Isel unterzubringen sind und ob sich die zarten Iselgewächse an raumordnungsfachliche Vorgaben der Politiker halten.
Für Gutachter-Beschäftigung ist jedenfalls gesorgt.

Na ja, lassen wir uns uns überraschen.
Jedenfalls werden wir diese "Studie" nach ihrer Fertigstellung in die Hand bekommen und Interessierten nicht vorenthalten.

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Nachtrag 20.3.2014:

Auch die heutige "Tiroler Tageszeitung" spricht von "kuriosen Dimensionen" und "CSI Tamariske".

Bei Kraftwerksprojekten im Iselgebiet ist Natura 2000 zu berücksichtigen


Die Kraftwerksprojekte in Osttirol müssten bereits nach Natura-2000-Kriterien behandelt werden, wird nun doch in Tirol zur Kenntnis genommen. Landeshauptmannstellvertreterin Felipe war in Brüssel und brachte von dort die Nachricht mit, dass die Kraftwerksvorhaben an der Isel und ihren Zubringern nach den verschärften Natura-2000-Kriterien verhandelt werden müssten.

Die Tiroler Tageszeitung berichtet dies heute zur Isel und informiert auch über Kraftwerksdiskussionen im Kaunertal.

"Umweltanwalt zerpflückt Gutachten"



berichtet die Tiroler Tageszeitung über die Stellungnahme des Landesumweltanwaltes zum Kraftwerksprojekt an der Isel im Virgental. In der Stellungnahme der Umweltanwaltschaft wird - zumindest nach den derzeitigen Unterlagen - das Vorhaben als nicht umweltverträglich beurteilt.

Natura 2000 - will Tirol weiterhin blockieren?

Nachtrag 26.Feber 2014:

DOLOMITENSTADT schildert die von Wallnöfer losgetretene Diskussion; dazu ein äußerst treffender Kommentar!
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"Wir werden sicher nicht die Isel und noch dazu die Zubringerflüsse unter Schutz stellen" - so wird Josef Geisler, seines Zeichens Energiereferent und Landeshauptmannstellvertreter in Tirol, heute von der Tiroler Tageszeitung im Beitrag "Natura 2000 wird zur Kraftprobe" zitiert - eine Ergänzung zur Titelseite der Tiroler Tageszeitung mit der Schlagzeile "Kraftwerke in Osttirol vor Aus".

In der "Kleinen Zeitung" übertreibt Bürgermeister Köll in gewohnter Manier die allfälligen Auswirkungen von Natura 2000 gewaltig, wenn er in einem Zug gleich auch einen Umbau einer Hochspannungsleitung oder den Neubau eines Umspannwerkes in Frage stellt; beide würden wohl kaum im Bett des Tauernbaches errichtet werden.

Aber das wird in der weiteren Diskussion sicherlich nicht der letzte Nonsens aus politischem Munde sein.

TIWAG: "Wartepause" für Projekt Tauerntal


- Wartepause für TIWAG-Projekt TauernbachDas Tauernbach-Projekt der TIWAG war als reines Sommerkraftwerk stromwirtschaftlich ohnehin äußerst fragwürdig und auch von der TIWAG selbst nicht sonderlich begehrt, wurde es doch auf politischen Wunsch hin in die Wege geleitet.

Nunmehr nimmt TIWAG-Generaldirektor Bruno Wallnöfer die kommende Natura 2000-Nominierung der Isel zum Anlass, von diesem Projekt abzurücken. Er spricht von einer "Wartepause", wie "Tirol aktuell" gestern abend berichtete.


Wallnöfer: Kraftwerksprojekt Tauernbach fragwürdig Originaltext Wallnöfer: „An sich sollte auch im Natura 2000-Gebiet unter bestimmten Voraussetzungen ein Kraftwerksbau nicht ausgeschlossen sein – aber dass es im Vergleich sehr, sehr schwierig wird, ist klar und man kann heute daher nicht vernünftig sagen, ob diese Projekte noch mit zumutbarem Aufwand auch an politischer Diskussion, an Ärger, an Zeitverlust, an zusätzlichen Geldmitteln – ob es noch vernünftig ist, diese Projekte zu realisieren hier in Osttirol oder nicht.“
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Auch die Kleine Zeitung schildert heute ausführlich unter dem Titel Kraftwerk im Tauerntal für „Tiwag“ passé die Bedenken des TIWAG-Generaldirektors für das Tauernbach-Projekt; Wallnöfer gibt auch dem Kraftwerksprojekt im Virgental kaum eine Chance.
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Natura 2000 und die von Wallnöfer angesprochenen "Widerstände in der Bevölkerung" (und neue Energien auf dem Strommarkt!) bieten nun eine gute Gelegenheit für die TIWAG und andere Kraftwerksplaner, von landschaftszerstörenden Kraftwerksprojekten Abstand zu nehmen.
Osttirols Herzfluss Isel und der Tauernbach werden auch für Generationen nach uns weiterhin fließen.

Natura 2000 als Chance; Wildwasser-Eldorado Osttirol


- Fröhlichkeit auf der IselNatura 2000 für die Isel wird noch im heurigen Jahr kommen und nicht nur einen Imagegewinn für die Iselregion darstellen, sondern auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten z.B. über Life-Projekte bringen, die mit EU-Mitteln unterstützt werden, wurde auf der Vollversammlung des Landschaftsschutzvereines dargelegt.

Dass Osttirol zu den TOP drei der europäischen Wildwassergebiete zählt - mit Wasserstrecken aller Schwierigkeitsklassen - von äußerst familienfreundlichen Abschnitten bis zu ausgesprochenen Extremsportbereichen - legte Michael Straganz mit eindrucksvollen Bildern dar.

Mit dem Gletscherfluss Isel und seinen Zubringern hat Osttirol ein ausbaufähiges Alleinstellungsmerkmal in Mitteleuropa.

Einladung zu Vollversammlung und Wildwasservortrag


Auf der IselDer "Verein zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol" wird Dienstag, den 18. Feber 2014, um 19:00 Uhr im "Paradiso" (Dolomitenhotel), Dolomitenstrasse 2 in Lienz, seine Vollversammlung mit Jahresbericht und Diskussion abhalten; hierbei wird es vor allem um Kraftwerksprojekte und Natura 2000 in Osttirol gehen.

"Wildwasserfreiheit": Im Anschluss daran wird um 20:30 Uhr Herr Michael Straganz in Bild und Kommentar Wildwasserstrecken in Osttirol, Slowenien und Norwegen vorstellen. Die Wasserwelt Osttirols zählt nach Ansicht von Kennern zu den "TOP Drei" in Europa.

Herr Michael Straganz leitet zusammen mit Hans Mayer die von diesem gegründete Kanuschule La Ola in Osttirol und Wien.

Gäste sind zu diesem Abend herzlich willkommen!

Isel soll im September 2014 für Natura 2000 nominiert werden


Der Abgrenzungsvorschlag für Natura 2000 an der Isel"Tirol nominiert im Herbst Isel als Natura-2000-Schutzgebiet" berichtet heute die Tiroler Tageszeitung von dem Treffen der österreichischen Naturschutzreferenten, welches in Innsbruck abgehalten wurde.

Die Vorgeschichte:

Die Europäische Kommission hatte am 31. Mai 2013 das Vertragsverletzungsverfahren Nr. 2013/4077 gegen die Republik Österreich eröffnet. Die Kommission ist darin der Auffassung, dass Österreich seiner Verpflichtung zur Errichtung eines Natura 2000 Netzwerkes im Sinne der Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) bislang nicht vollständig nachgekommen ist.

Die Republik Österreich antwortete am 25. September 2013 auf dieses Mahnschreiben der Kommission und drückte darin die Bereitschaft zur Behebung dieser Defizite aus.

Hierzu wiederum antwortete die Kommission und erwartet die Vorschläge Österreichs. "Für jene Gebiete, deren Eignung bereits festgestellt wurde bzw. ein Ergebnis in Kürze feststeht, sollte ein Gebietsvorschlag demnach spätestens bis Ende September 2014 im Rahmen der jährlichen Aktualisierung der nationalen Natura 2000 Datenbank erfolgen".

Beim Vorschlag einer "ausreichenden Anzahl geeigneter Gebiete und Einhaltung dieses Zeitplanes werden die zuständigen Kommissionsdienststellen in diesem Vertrags- verletzungsverfahren von weiteren Verfahrensschritten absehen können".

Außerdem fordert die Kommission von Österreich innerhalb von acht Wochen Auskunft über ihre bislang von Österreich unbeantwortete Frage, wie "für Natura 2000 geeignete aber noch nicht vorgeschlagene Gebiete vor einer Verschlechterung bewahrt werden sollen"; da nach Erkenntnissen der Kommissionsdienststellen "mehrere der im Mahnschreiben der Kommission aufgelistete FFH-Gebiete derzeit von Projektplanungen bzw. -ausführungen betroffen sind, welche möglicherweise geeignet sind, den Erhaltungszustand der Arten und Lebensraumtypen dieser Gebiete nachhaltig zu schädigen".

Die Kommission scheint aus der langjährigen Verzögerungstaktik Österreichs ihre Lehren gezogen zu haben und setzt sehr konkrete Termine. Dem Wink mit dem Zaunpfahl ist also zu verdanken, dass nun in absehbarer Zeit die Nominierung der von der Kommission bereits in ihrem Schreiben vom 20.12.2012 ausdrücklich genannten Isel erfolgen wird müssen.

Allerdings wird darauf zu achten sein, dass die Gebietsabgrenzung so erfolgen wird, wie sie von den Fachleuten vorgeschlagen wurde!

EU fordert für Isel und Zubringer Natura 2000



Steinmandl wacht an der Isel"In Beantwortung eines Schreibens namhafter Österreichischer Wissenschaftler, allen voran Prof. Dr. Georg Grabherr, an EU-Umweltkommissar Janez Potočnik, bestätigte der oberste europäische Umweltbeamte am 8. Januar 2014, dass die Isel und ihre Zuflüsse als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen werden müssen" berichtet der WWF in einer Presseaussendung. Der Appell der Wissenschafter war im Dezember 2013 an die EU gegangen.

Dolomitenstadt berichtete als erstes Medium: "Einmal mehr: EU fordert Natura 2000 für Iselregion"; dann der ORF-Tirol: "Positive Signale für Natura-2000 an der Isel"; die Tiroler Tageszeitung: "Brüssel legt sich für Isel ins Zeug", die Kleine Zeitung "Die EU bietet Schutz für Isel" und die Kronenzeitung: "Klare Worte für Isel-Schutzgebiet".

Nun also Schluss mit weiteren Verzögerungen! Die Einbeziehung der Isel und ihrer Zuflüsse in das europäische Netzwerk Natura 2000 ist längst überfällig!

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stärkt Informationsrecht für NGOs gegenüber Behörden


ZUGANG ZU INFORMATIONEN IST EIN MENSCHENRECHT

Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) gewährt jedermann das Recht auf freie Meinungsäußerung. Doch nicht nur das. Er schützt auch die Freiheit zum Empfang von Informationen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat dieses Gebot in den vergangenen Jahren näher determiniert: Der Staat darf andere nicht an der Verbreitung von Informationen hindern. Darüber hinaus ist der Staat aber auch verpflichtet, selbst aktiv zu werden und amtliche Informationen herauszugeben. Denn die Öffentlichkeit hat das Recht, Informationen von allgemeinem Interesse zu erhalten.

In einem kürzlich ergangenen Urteil gegen Österreich hat der Gerichtshof dieses Recht noch weiter gestärkt: NGOs haben als Wächter der Zivilgesellschaft ein Recht auf Zugang zu Informationen von staatlichen Institutionen, auch wenn diese Informationen erst gesammelt und aufbereitet werden müssen. Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf das österreichische Umweltinformationsgesetz, sondern stellt auch die jüngste Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) in Frage.

Ein Kommentar des Ökobüros zu dieser Erkenntnis des EGMR.


Der Anlassfall für dieses Urteil war bezeichnenderweise wiederum eine Behörde Tirols, welche die Herausgabe von Informationen verweigerte.

Mit dieser Erkenntnis des EMRK wird nun auch durch internationale Rechtssprechung bestätigt, dass es offenbar höchste Zeit ist, in unserer Landesverwaltung rechtskonforme Verfahren sicherzustellen!

VwGH-Urteil zum Kraftwerksprojekt Virgental: Land Tirol darf Umweltinformationen nicht verweigern!

Wie auch die Kleine Zeitung berichtet, fällte der Verwaltungsgerichthof eine wichtige Entscheidung zum Thema Umweltinformationsgesetz.

Bereits Mitte 2012 hat Dr. Sepp Brugger an die Umweltabteilung des Landes Tirol eine Anfrage nach dem Umweltinformationsgesetz gestellt und um Übermittlung der Gutachten und Stellungnahmen zum UVP-Vorverfahren betreffend das Projekt Wasserkraft Obere Isel (WKOI) beantragt.

Bruggers Antrag wurde vom Umweltamt mit Spitzfindigkeiten abgelehnt und diese Ablehnung vom unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) Tirol als 2. Instanz bestätigt.

Mit Erkenntnis vom 6. 12. 2013 hat der Verwaltungsgerichtshof Dr. Bruggers Beschwerde gegen den Bescheid des UVS-Tirol als berechtigt anerkannt, sein Ansuchen an die Behörde als gerechtfertigt bestätigt und die herauszugebenden Informationen genauestens aufgelistet sowie seine Verwunderung zum Ausdruck gebracht, dass derartige Verfahren durch die Instanzen in Tirol noch angestrengt werden müssen ("Das Recht auf Information beinhaltet, dass die Bekanntgabe von Informationen die allgemeine Regel sein sollte ... " - s. S. 12 der Erkenntnis).

Diese Erkenntnis betrifft nicht nur das geplante Kraftwerk im Virgental, sondern ist ein Auftrag an die Behörden, generell Umweltinformationen herauszugeben. Gleichzeitig ist es eine Empfehlung an alle BürgerInnen, Umweltinformationen einzuholen. Dazu gehören alle Informationen im Zuge von Projekten, Plänen, Maßnahmen, die die Umwelt betreffen. Die Anfragesteller müssen nicht davon betroffen sein; solche Anfragen und deren Beantwortung stehen also jedermann zu.

Die VwGH-Entscheidung ist hier abrufbar.
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Anmerkung:

Das Vorenthalten von Umweltdaten, deren Kenntnis dem Bürger zusteht, ist in Tirol eine offenbar übliche Vorgangsweise, die wir auch selbst schon erlebt haben - wie im Jahre 2007 mit dem obskuren Tamariskengutachten der Umweltabteilung des Landes Tirol und nunmehr mit der "Geheimstudie" des Planungsverbandes 34, welche trotz zweier Anfragen des Landschaftsschutzvereines Osttirol immer noch zurückgehalten wird.


Geradezu skandalös, dass sich Bürger erst über Oberste Gerichtshöfe von Behörden Auskünfte erkämpfen müssen, die eigentlich selbstverständlich sind!