Iselfest Prägraten - 12. Juli 2014
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Die Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental, der WWF und der Alpenverein hatten zum Iselfest nach Prägraten geladen; Frauen für die Isel und Landschaftsschutzverein Osttirol waren ebenfalls dabei.
Fast zwei Dutzend junger Menschen werden von hier aus in einem zweiwöchigen Marsch bis zur Soča wandern. Mit ihnen zusammen wollten viele Osttiroler feiern und Grüße vom letzten großen Gletscherfluss der Alpen aus dem Nationalpark Hohe Tauern an die "Smaragdkönigin der Alpen" Soča mitgeben, welche im Triglav-Nationalpark entspringt.
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Die Transparente zeigen, worum es geht: Anlass zum Iselfest war dieser Riverwalk, der hier an der oberen Isel in Osttirol begann.
Gebhard Tschavoll vom WWF (er hat den Riverwalk unterstützt) und Adolf Berger von der Virgentaler Bürgerinitiative begrüßen die Festteilnehmer.
Auch Kajaker waren auf der Isel zum Fest gekommen; für sie ist dieser Gletscherfluss ein ganz besonderes, mit Tages- und Jahreszeitwechsel vielfältiges Erlebnis.
Eine stimmige Runde hatte sich zu dem gut vorbereiteten Fest am Ufer der Isel in Prägraten zusammengefunden.
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Es ist ein ganz besonderer Platz - an der Seite unseres Nationalparkflusses Isel - mit Blick auf die Gipfel der Hohen Tauern.
Auch Franz Theurl, Obmann des Tourismusverbandes Osttirol, war gekommen und informierte sich über die Anliegen und Probleme der Initiativen und Vereine, die für die Erhaltung des Osttiroler Herzflusses Isel kämpfen.
Bei der Verabschiedung der Riverwalker fand er deutliche Worte für den Wert der Isel.
Nicht nur für das leibliche Wohl war gesorgt. Ganz besonderen Zuspruch fand ein Angebot, das verschiedengestaltige und dauerhafte Erinnerung bringt: Iselsteine.
Von der Isel vorgeformte Steine aus dem weiten Bereich ihrer Zuflüsse konnte man hier bekommen oder sie sich selbst gleich an Ort und Stelle suchen und dann mit eigener Hand weiter bearbeiten.
Mit einem Spezialbohrer wird der ausgewählte und geschliffene Stein durchlöchert: Nun kann eine Aufhängeschnur durchgezogen werden. Das Bohrgerät war bis Schluss des Iselfestes ununterbrochen im Einsatz.
Ein ganz besonderer Augenblick: Der im Schotterbett der Isel selbst gefundene und dann bearbeite Stein als Anhänger am Lederband - ein dauerhafter Lohn für Finderglück und Arbeit.
Auch fertige kleine Steinmänner waren zu erhalten - Andenken oder Mitbringsel mit dauerhaftem Erinnerungswert.
In der grünen Wiese daneben gab es ein Kinderspiel "Die diebische Elster", bei dem besonders feines Gehör auf der einen Seite und äußerst leises Anschleichen beim Gegenspieler gefragt waren und für Spannung sorgten.
Kaum zu glauben, wie anregend eine flache Schotterbank für Jung und Alt sein kann.
Wo gibt es noch solche Schotterbänke an Österreichs Flüssen?
Die Isel jedenfalls ist reich daran - nicht nur geschätzter Erholungsbereich, sondern auch ein Referenzfluss für Geschiebefachleute.
Steine Sand, Wasser, Holz: Einfachste Naturstoffe, die durch ihr bloßes Dasein und ihre verschiedenen Eigenschaften zu vielfältigem Gestalten anregen.
Die entstandenen Kunstwerke sind vergänglich: das nächste Iselhochwasser wird sie mitnehmen und die Schotterbank für neue Gebilde freimachen.
Das schöpferische Erlebnis ihrer Gestaltung war der ganz besondere Lohn.
Allzu rasch rückt der Nachmittag vor.
Die Riverwalker haben sich zum Abmarsch gesammelt und kommen zur Verabschiedung.
Zuvor schon war man zu einem Gruppenbild in das Eiswasser der Isel gestiegen - nicht tief zwar, aber kalt.
So mancher zögerte bis zum letzten Augenblick.
Peter Franz hatte mit seiner Gitarre das Iselfest begleitet und spielt nun ein letztes Stück zum Abschied von diesem schönen Platz.
Adolf Berger gibt den Riverwalkern auf ihre zweiwöchige Reise nicht nur ein Fläschchen mit klarer Flüssigkeit, sondern auch ein Glas mit Gletscherwasser der Isel mit - als Gruß an die smaragdgrüne Soča.
Nathan Spees (neben ihm) hat zusammen mit slowenischen Partnern und einem Team der TeilnehmerInnen den Riverwalk organisiert.
Nunmehr zwar zusätzliches, allerdings kein schweres, aber ganz besonderes Gepäck auf der kommenden Reise:
Klares Hochprozentiges aus Vogelbeeren, deren Bäume auch an der Isel wachsen, Iselwasser für die schwesterliche Soča und ein Mini-Steinmann von einer Schotterbank der Oberen Isel.
Nun geht es talauswärts, der fernen Soča entgegen.
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Insgesamt ein Nachmittag, für welchen allen Veranstaltern, aber auch Gästen und Mitwirkenden ganz herzlich zu danken ist!
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