Natura 2000: Die Chance lebt
Der Umweltdachverband mit Präsident Gerhard Heilingbrunner, das Kuratorium Wald, der Osttiroler Landschaftsschutzverein und der Alpenverein werfen sich mehr denn je in die Bresche, damit die Isel endlich Natura-2000-Gebiet wird. Das würde das Aus für die geplanten Kraftwerks-Großprojekte an der Isel bedeuten.
(Eintrag Herbst 2005)
Tiwag-Vorstand Bruno Wallnöfer erklärte bei seinen Auftritten in Osttirol die Kraftwerks-Option 16 – die Iselstufe Matrei-Lienz – zwar für tot, fast zeitgleich sprach Landeshauptmann van Staa vor Netzwerk-Vertretern in Wien aber von "zwei Kraftwerken für Osttirol". Deshalb arbeitet das Netzwerk Wasser Osttirol gemeinsam mit überregionalen Umweltschutz-Organisationen intensiv an wirksamen gesetzlichen Barrieren gegen die Zerstörung unserer Naturlandschaft. Die Ernennung der Isel zum Natura-2000-Gebiet ist eine solche Barriere.
Ein gutes Stück näher ans Ziel bringt uns dabei eine aktuelle Studie, die der Umweltdachverband, das Kuratorium Wald, der Osttiroler Landschaftsschutzverein, das Netzwerk Wasser und der Alpenverein vor kurzem präsentierten. Dr. Gerhard Heilingbrunner vom Dachverband dazu: "Diese wissenschaftliche Studie über die Bestände der Deutschen Tamariske belegt eindeutig, dass die Isel potenzielles Natura-2000-Gebiet ist" (Pressetext zum Thema)
Die Umweltschutz-Organisationen haben ein Antrag auf Vertragsverletzungsverfahren gegen Land und Bund beim Europäischen Gerichtshof eingebracht. Der Grund: Trotz Aufforderung der EU zur Nachnennung eines weiteren Natura-2000-Gebietes zum Schutz der Deutschen Tamariske wurde es unterlassen, die Isel zu nominieren. Eine energiewirtschaftliche Nutzung des Flusses ist mit dem Schutz der Tamarisken-Bestände nämlich in keinem Fall vereinbar.
Schon im Jahre 2001 hat die Universität für Bodenkultur (Institut für Wasservorsorge, Gewässerökologie und Abfallwirtschaft) dargelegt, warum die Isel unbedingt Natura 2000 - würdig ist: eine fachliche Stellungnahme aus gewässerökologischer Sicht.
Am 21. Juni 2007 fasste die Europäische Kommission den Beschluss, gegen Österreich wegen Nichteinbringung von Natura 2000-Gebieten beim Europäischen Gerichtshof zu klagen.
Im Jahre 2008 wurde diese Klage gegen Österreich beim Europäischen Gerichtshof eingebracht, wurde aber wegen Unvollständigkeit der Unterlagen zurückgezogen.
Am 19. August 2011 brachten der Umweltdachverband und der Oesterreichische Alpenverein eine ergänzende Beschwerde gegen Österreich wegen Nichteinbringung der Isel in das Natura 2000-Netzwerk ein, unterstützt von einer neuen Tamariskenstudie 2011.
Im Dezember 2012 fordert die EU Österreich auf, etwa 150 Gebiete für Natura 2000 nachzunominieren, darunter auch die Isel mit ihren Zubringern.
Mai 2013: Mahnschreiben der EU an Österreich
Jänner 2014: Die EU setzt Österreich Termine für Nachnominierungen: 15. September 2014 und 15. September 2015
Für Interessierte:
Vorkommen und Bedeutung der Deutschen Tamariske
Chronologie des Natura 2000-Verfahrens zur Isel
Natura 2000 in Tirol
Allgemeine Situation, bisher in Tirol gemeldete Gebiete, "Weiterer Handlungsbedarf", Sonderbestimmungen ...
EU: Rechtsgrundlagen für Natura 2000