Die Gletscherursprünge der Isel
Ausgedehnte Gletscherflächen prägen das Einzugsgebiet der Isel. Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde deren Ausdehnung noch mit 120 km² angegeben, nunmehr sind es etwa 70 km².
Die Klimaerwärmung der letzten Jahre setzt auch den Hohen Tauern zu. Manche kleine Keese sind verschwunden, die anderen ziehen sich zurück. Umso mehr Wasser aber führen die Gletscher- oder Keesbäche in heißen Sommern der gletschergeborenen Isel zu.
„Kees“ ist die Bezeichnung eines Gletschers in den Hohen Tauern, von althochdeutsch „ches“ für Kälte oder Eis.
Das mächtige Umbalkees unterhalb der Dreiherrnspitze, dem Grenzgipfel zwischen Salzburg, Süd- und Osttirol. Dem Umbalkees entspringt als „Umbalbach“ die junge Isel. Sie wird auf ihrem Weg durch Wasser vieler weiterer Keese verstärkt.
Der Hochgall ist der mächtigste Gipfel der Rieserfernergruppe ganz im Westen; sein Hauptgipfel liegt in Südtirol. Das Patscherkees und die anderen Eismassen der Rieserfernergruppe führen ihr Schmelzwasser über die Schwarzach von Westen her der Isel zu.
Das Maurertal vorne (mit Maurerkeesköpfen und Großem Geiger) und das Prägrater Dorfertal (mit Großvenediger ganz links) lassen durch ihre sommerlichen Abflüsse die Isel schwellen.
Auch die Ostflanke des Großvenedigers entlässt ihre Schmelzwässer über Gschlöss- und Tauernbach in die Isel.
Die gesamte Südseite des Großglockners (hier mit Laperwitz-, Fruschnitz- und Teischnitzkees) nährt über den Kalserbach die Isel mit Keeswasser.
Die Schobergruppe ist nicht sehr stark vergletschert. Aber auch ihre vielen Keese – hier das Schoberkees an der Nordflanke des Hochschobers – entwässern zum größten Teil in die Isel.