Lebensraum Isel
Bäche und Flüsse sind mit ihren Ufergehölzen die Lebensadern einer Landschaft.
Die Isel und ihre Zuflüsse sind durch den Menschen bislang wenig verändert worden. Das gesamte Fließgewässersystem ist noch weitgehend intakt vernetzt. Ohne wesentliche Unterbrechungen stehen unterschiedliche Bachtypen über die auf weite Strecken wildflussartige Isel mit der Drau in Verbindung – „ein für mitteleuropäische Verhältnisse fast einmaliger Verbund“ verschiedener Lebensbereiche und –gemeinschaften, wie Jungwirth betont.
Die Isel beherbergt auch besondere Kostbarkeiten. Ökologisch bedeutsam sind auch ihre Auen.
Die Stockente ist vielerorts in den Talbereichen der Isel anzutreffen und brütet auch dort; überwinternde Stockenten prägen das Bild der Isel in Lienz.
Die Wasseramsel jagt im Wasser untergetaucht nach Insektenlarven; sie ist von den Gebirgsbächen des Nationalparks bis hinunter in die Stadt Lienz an-zutreffen.
Im Gegensatz zur Bachstelze, die man auch weitab von Gewässern antrifft, ist die gelbgraue Gebirgsstelze ausgesprochen an das Wasser gebunden und brütet auch in seiner unmittelbaren Nähe.
Die Äsche ist der Leitfisch der Isel, hier vermehrt sie sich noch wie eh und je. Sie steigt hierfür auch in Zuflüsse wie den Michelbach auf, wo die Hochzeit dieser Fische eine regelrechte Sehenswürdigkeit darstellt. Ihre Jungfische benötigen die flachen Kiesbänke als Lebens- und Wachstumsraum.
In der Drau ist die vordem dort häufige Äsche nach Inbetriebnahme des Tiwag -Kraftwerkes Strassen-Amlach nahezu verschwunden.
Sogar die Bienen holen sich an heißen Tagen an der Isel Wasser. Sie saugen es aus den feinen Zwischenräumen sandiger Stellen, um damit im Stock ihre Waben zu befeuchten und zu kühlen.
Allenthalben künden untrügliche Spuren auch von scheuen Bewohnern und Kostgängern
So leblos ein frostiger Wintertag auch erscheinen mag: die mannigfaltigen Fährten verraten die vielen Besucher und Gäste der Isel.