Auen der Isel
Sonst in den Tallandschaften Mitteleuropas fast verschwunden: an und in der Isel gibt es noch Auwaldbereiche – ökologisch bedeutsam als Pufferraum, Lebensraum, als Nahrungsquelle und Sichtschutz.
Die Flächen in den Ausschotterungsstrecken der Isel können zeitweilig überflutet werden; dort kann die Grauerle Bestände bilden. Die Ufersäume werden über das Grundwasser beeinflusst, welches sich mit der Änderung des Wasserstandes in der Isel hebt und senkt.
Das typische Augehölz ist die Grauerle. Grauerlen bilden das Gerüst der Au und machen die ursprünglich nährstoffarmen Rohböden mit ihren stickstoff- bindenden Wurzelpilzen fruchtbar.
Sie stellen auch die Kletterhilfe für Lianen dar und dienen ganzen Generationen des wilden Hopfens als Stütze - im Vorfrühlingsbild hier besonders deutlich zu sehen.
Jedes Frühjahr streben die jungen Triebe des Wilden Hopfens von neuem in die Höhe - dem Licht entgegen.
Seit jeher werden Erlen auch als Brennholz genützt.
Regelmäßig ist in den Iselauen der Kleinspecht zu beobachten. Er zimmert als typischer Aubewohner seine Bruthöhlen mit Vorliebe in das leicht bearbeitbare Holz der Grauerlen; nachdem sie von den Jungen verlassen worden sind, dienen sie noch einer Reihe weiterer Höhlenbrüter als Quartier.
Farne lieben die Feuchtigkeit. Besonders malerisch sind die jungen Wedel des Straussfarnes, der an einigen Stellen dichte Bestände bildet.
Das Milzkraut zeigt im Frühjahr die besonders feuchten Stellen an. Auch Brennnesseln lieben die Au, weil ihr Boden nährstoffreich ist.
Und wenn sich das Leben eines Baumes dem Ende zugeneigt hat, führen Pilze das sonst schwer zersetzbare Holz wieder in die Stoffkreisläufe zurück.
Ein geflügelter Frühlingsbote im Auwald ist der Aurorafalter. Die Vorderflügel der Männchen erscheinen wie mit Morgenröte überhaucht
Aubäche sind wichtige Laichplätze, Kinderstuben für Jungfische und Einstandsplätze bei Hochwasser. Ihre Einbindung in die Isel ist von den Wasserbaufachleuten sehr feinfühlig gelöst worden.
Tümpel – ob zeitweilig in Seitenarmen der Isel oder aber durch Grundwasser gefüllt – sind in der Kulturlandschaft selten geworden und daher besonders für Amphibien wichtige Laichstätten.
Bis zu drei Kilometer und mehr wandern Erdkröten im Frühjahr zu „ihren“ Laichtümpeln – zu jenen nämlich, in denen sie selbst als Kaulquappen herangewachsen sind.
Die harmlose Ringelnatter – untrüglich an ihren hellen Halbmonden am Hinterkopf zu erkennen – bevorzugt die Nähe von Wasser. Sie jagt dort gerne Frösche und andere Lurche.
Auch so manches Jungrind erlebt in einer Iselau eine herrliche Sommerfrische – mit abwechslungsreicher Nahrung und schattigen Ruheplätzen.