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Tauernbach und Isel: Winterliche Wasserarmut in Zahlen

Ein winterlicher Blick in die beiden Gletscherbäche Tauernbach und Isel zeigt nur spärlich fließendes Wasser; erst mit der Schneeschmelze im Gebirge und ganz besonders der Gletscherschmelze im Sommer entwicklen sie sich zu tosenden Bächen.

Für die Wintermonate stellt sich die Frage: wieviel kann man da noch ausleiten, wieviel Strom man mit diesen Wasserrinnsalen erzeugen?

Geht man davon aus, dass sich die Natur an die natürlichen Niedrigwasserstände angepasst hat, und will man im Winter die Gewässerökologie in den geplanten Ausleitungsstrecken nicht restlos zerstören, bleibt kein Wasser mehr für die Turbinen.
Aber genau in den dunklen und kalten Wintermonaten hat Europa seine Stromspitzen.

Neben den persönlichen Eindrücken hier nun nüchterne Zahlen: relevante Abflusswerte (Monatsmittel) in m³/sec.


Der Tauernbach im Winter - fast wasserlosDer Tauernbach beim Matreier Tauernhaus: Die Tiefstwerte liegen unter 0,5 m³/sec – und das in 4 Monaten. In 6 Monaten liegen die Werte unter 2 m³/sec – legt man diese Werte auf das Bachbett um, wird einem klar wie wenig Wasser das ist. Typisch für den von der Gletscherschmelze geprägten Bach ist der massive Anstieg in den Sommermonaten.


Die Isel in Hinterbichl - im Winter fast wasserlos Die im Sommer so mächtige Isel in Hinterbichl liefert im Monatsmittel in 4 Monaten des Jahres unter 1 m³/sec an Wasser – 6 Monate unter 2 m²/sec im langjährigen Mittel. Auch hier stellen sich die tosenden Wassermassen erst mit dem Sommer ein.


Die Isel in der Brühl - immer noch extrem spärliches WinterwasserEin Blick auf den Abfluss der „großen Isel“ in Matrei nach dem Zusammenfluss von Tauernbach und Isel zeigt das selbe Bild: ein halbes Jahr Niedrigwasser. Nur die absoluten Zahlen steigen durch die Zuflüsse – aber auch der Fluss wird größer (breiter) und benötigt für eine intakte Gewässerökologie mehr Wasser.

Quellen: Hydrographischer Dienst, www.tirol.gv.at, Hydrologische Nachrichten, www.wassernet.at


Auch ein noch so gewiefter Kriterienkatalog kann im Winterhalbjahr nicht mehr Wasser in den Tauernbach und in die Isel zaubern.

Solche Wasserkraftwerke, die im Winter aus Wassermangel zeitweilig sogar stehen müssen, sind kein Beitrag zu "Versorgungssicherheit" und "Unabhängigkeit", sondern haben höchstens einen politisch motivierten Hintergrund: Geldversorgung von Gemeinden - (für Matrei von BM Köll ja schon öffentlich zugegeben).

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