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Kraftwerk Virgental: "....nicht zur Weiterverfolgung empfohlen ..."

"Iselkraftwerk erhält 0 Punkte für Naturschutz" so DOLOMITENSTADT, und weiter: "Fachgremium Wasserkraft des Landes Tirol nach Kriterienprüfung für Projektstopp".

DOLOMITENSTADT war das erste Medium, welches gestern das brisante Ergebnis einer Bewertung veröffentlichte, die schon lange erwartet und mehrfach urgiert wurde: die Beurteilung des Virgental-Projektes der WKOI nach dem "Kriterienkatalog Wasserkraft" durch ein Fachgremium des Landes Tirol.


Ergebnis der Landesprüfung nach dem Kriterienkatalog für das Kraftswerksprojekt der INFRA ERGEBNIS DER GESAMTBEURTEILUNG:

"Der Fachbereich Naturschutz liegt klar im „sehr kritischen“ (roten) Bereich und auch der Fachbereich Gewässerökologie nur wenig besser im „kritischen“ (gelben) Bereich.

Dem stehen in den nutzungsorientierten Fachbereichen (v.a. Energie- und Wasserwirtschaft) keineswegs überragende Bewertungen gegenüber, die etwa deutlich im „attraktiven“ (grünen) Bereich liegen würden. Vielmehr befindet sich die Bewertung im Fachbereich Energiewirtschaft – nicht zuletzt aufgrund der netzwirtschaftlich derzeit kaum realisierbaren Energieableitung – sogar knapp nur im „bedingt attraktiven“(gelben) Bereich und die Bewertung im Fachbereich Wasserwirtschaft noch recht nahe an der gelb-grünen Grenze im „attraktiven“ (grünen) Bereich.

Zusammenfassend kann das gegenständliche Projekt daher nicht zur Weiterverfolgung empfohlen werden."


Zum Nachlesen der Details: Die Beurteilung durch das Land Tirol
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Zum Kriterienkatalog Wasserkraft

Der "Kriterienkatalog Wasserkraft" des Landes Tirol sollte nach den Intentionen des Landes Tirol Projektwerbern für ein Wasserkraftwerk eine Voreinschätzung der Verwirklichungschancen ermöglichen und damit unnötige Planungskosten ersparen helfen.

Über die Inhalte und Beschlussfassung war seinerzeit heftig diskutiert worden, federführend bei seiner Entstehung war genau jene Gesellschaft INFRA, die dann in Tirol verschiedenen Gemeinden Kraftwerksplanungen vorschlug. So entstand auch das Projekt im Virgental, welches nun als ökologisch kaum vertretbar bewertet wurde. Offenbar hat die INFRA den Virgentaler Gemeinden ein sehr risikoreiches Projekt eingeredet.


In einer Art Trotzreaktion will man nun, wie die WKOI-Geschäftsführer Ing. Widmann und die Bürgermeister Ruggenthaler und Steiner in einer Presseaussendung mitteilten, das Verfahren nun erst recht weiterführen.

Das Ergebnis der im Jahr 2012 überfallsartig durchgeführten Volksbefragung zur Beteiligung "an der Planung, dem Bau und dem Betrieb eines umweltverträglichen Wasserkraftwerkes" an der Isel muss nun auch den Befürwortern obsolet geworden sein (ganz abgesehen davon, dass man über Öffentliches Wassergut nicht mit einer dörflichen Befragung verfügen kann).


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Dass die TIWAG ihr Tauernbach-Kraftwerk nicht übermäßig intensiv verfolgt, wird aus einer Anfragebeantwortung durch das Amt der Tiroler Landesregierung vom 24.2.2014 deutlich:
.... "mitgeteilt werden, dass nach den vorliegenden Unterlagen durch das Fachgremium Wasserkraft im Amt der Tiroler Landesregierung keine Bewertung nach dem Kriterienkatalog „Wasserkraft in Tirol“ in Hinblick auf ein Kraftwerksprojekt der TIWAG am Tauernbach stattgefunden hat."

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