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Ominöses Gutachten und Virgentaler Tamariskensterben


Vor kurzem hatten wir über ein ominöses Tamarisken-Gutachten berichtet, welches für die Gemeinden des Planungsverbandes 34 mit öffentlichem Geld erstellt wurde, aber immer noch geheim gehalten wird.

So schreibt z.B. am 10. Oktober 2013 Virgens Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler auf eine Anfrage einer Osttirolerin: „Ich kann Ihnen jedenfalls mitteilen, dass die Studie noch nicht vollständig ist. Ausständig sind noch Screenings, Auswirkungsanalysen und Detailuntersuchungen“.

Auch die am 10. Oktober 2013 vom Osttiroler Landschaftsschutzverein an Bürgermeister A. Köll gerichtete schriftliche Anfrage um dieses Gutachten blieb bis heute ohne jede Antwort.



Eigenartig dagegen ist, dass bereits Ende September 2013 eine von den Bürgermeistern D. Ruggenthaler und A. Steiner unterzeichnete Einladung an den Iselrat geschickt wird mit der Feststellung: „Eine kürzlich vom Planungsverband 34 in Auftrag gegebene Studie kommt zum Schluss, dass die Obere Isel kein potenzielles Natura 2000-Gebiet ist.“

Und noch früher, nämlich am 19.9.2013, zitiert der ORF Tirol Matreis BM. A. Köll (Obmann des Planungsverbandes 34): Außerdem werde in nächster Zeit eine Studie präsentiert, die belege, dass der obere Abschnitt an der Isel frei von Tamarisken sei, also nicht in das Natura-2000-Schutzprogramm aufgenommen werden müsse.

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- Wo eine Virgentaler Tamariske verschwand

Weitere Beispiele in unserer Rubrik "Fotoreportagen"

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Noch viel eigenartiger, ja in einem ganz neuen Licht erscheinen allerdings die obigen Zitate aus dieser geheim gehaltenen Studie, wenn nunmehr klar nachzuweisen ist, dass in einem Bereich der Isel im Virgental vorhandene Tamarisken offensichtlich vor einigen Wochen gezielt entfernt worden sind.

Eine Anzahl der bis in den Spätsommer 2013 vorhandenen (und rechtzeitig dokumentierten) Tamariskenpflanzen war bei einem Ortsaugenschein gegen Ende Oktober nicht mehr aufzufinden. Ein genauer Vergleich mit vorhandenen Aufnahmen zeigt, dass sie von ihren Standorten offensichtlich gezielt entfernt wurden, da andere Gegebenheiten der betreffenden Stellen (z.T. bis in kleinste Einzelheiten) unverändert geblieben sind; dies wurde mit gegenüberstellenden Fotoaufnahmen am 22. Oktober d.J. aufgewiesen – siehe hierzu obige Gegenüberstellung und weitere Beispiele.

Dieses augenscheinlich planmäßige Entfernen der geschützten Pflanzenart Myricara germanica von ihren Standorten an der Isel im Virgental ist in der nunmehrigen außerordentlich sensiblen Phase der Natura 2000-Nachnominierung der Isel besonders bedauerlich und wohl kein Zufall.

Muss die Tamarisken-Situation an der Isel im Virgental erst zum Gutachten passend gestaltet werden?

Cui bono? („Wem zum Vorteil?“) ist eine Standardfrage der Kriminalistik.

Jedenfalls wurden die zuständigen Stellen in Tirol über diesen Tatbestand der Entfernung naturschutzrechtlich geschützter Pflanzen informiert.

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