Eine Besonderheit der Osttiroler Schmetterlings- fauna ist der "Russische Bär", ein bunter Nachtfalter aus der Familie der Bären- spinner. In manchen Schriften wird er als "Spanische Flagge" be- zeichnet, wohl wegen seiner rot-gelben Flügelzeichnung.
Foto Helmut Deutsch
Der prächtige Nachtschmetter- ling, der auch am Tag aktiv ist und vom Spätsommer bis Herbst an verschiedenen Blütenpflanzen beobachtet werden kann (vorzugsweise Hochstaudenflur), trägt den wissenschaftlichen Namen Euplagia quadripunctaria Poda. Die Art steht europaweit unter besonderen Schutz (FFH-RL, Anhang II) und konnte neuerdings im Mündungsbereich des Kalserbaches an der Isel beobachtet werden (6. August 2006, Dr. A. Kofler, Lienz). Es handelt sich dabei um die selbe Art, die durch ihr häufiges Vorkommen im "Tal der Schmetterlinge" auf der Insel Rhodos, Griechenland, internationale Bekanntheit erlangt hat. In Osttirol hingegen stellt dieser herrliche Falter eine Seltenheit dar, seine Lebensräume (trockene und feuchte Hoch- staudenfluren) sollten daher unbedingt erhalten und geschützt werden.
Der Kalser Bach ist schon ein Opfer der TIWAG; so soll wenigstens die Isel wirksam geschützt werden!
Wenn Frau Landesrätin Dr. Hosp immer noch "keinen fachlichen Grund" für die Nachnominierung der Isel für Natura 2000 sehen will (s. Kleine Zeitung vom 22. Juni), ist dies wohl auf die Darlegungen ihrer Beamten zurückzuführen. Was von deren Einstellung zu erwarten ist, hat ja jenes Geheimgutachten eines Beamten gezeigt, mit welchem das Land Tirol bei der Europäischen Kommission einen Nachnennungsbedarf für die Isel zu verneinen versuchte. Dieses mehr als fragwürdige Gutachten der Umweltabteilung wurde sogar gesetzeswidrig längere Zeit geheim gehalten.
Die Einbeziehung der Isel in Natura 2000 wird zwar etwas zusätzliche Arbeit für die Umweltabteilung hervorrufen, aber für Osttirol und weit darüber hinaus Unersetzliches erhalten.
Eine Tiroler Tageszeitung organisiert einen Wandertag in Osttirol. Wenn der geneigte Besucher die so beworbene „Nationalparkgemeinde Hopfgarten“ ansteuert, fährt er zunächst kilometerlang durch eine gigantische Lawinengalerie, bis er am Dorfeingang unterhalb der Straße die nächste Betonschöpfung bewundern darf: Das Ableitungsbauwerk für die Schwarzach, den 50 km langen „naturbelassenen Fluss“ des Defereggentales, dessen größter Teil ab hier durch Rohre verschwindet.
Und genau diese Wasser- fassung des Schwarzach- kraftwerkes wird – welch Zufall – auf diesem Zeitungs- wandercup von der TIWAG zur Besichtigung angeboten unter dem Motto: „Osttirols Natur per pedes entdecken“. Offenbar sind Vertreter der E-Wirtschaft immer noch der Meinung (wie seinerzeit in der Diskussion um das Groß- kraftwerk Dorfertal-Matrei dargelegt): zuerst sei die Welt wüst und leer gewesen, bis dann die E-Wirtschaft gekommen sei und das Paradies geschaffen habe. Auch TIWAG-Wallnöfers Lobpreisung der Wasserkaft klingt so ähnlich.
Letztenendes aber sind wir der TIWAG und Hopfgartens Bürgermeister Hopfgartner doch dankbar: War es immerhin gerade die seinerzeit hier in Hopfgarten zelebrierte pompöse Spatenstichfeier für dieses Kraftwerk, die auf der nächsten derartigen Veranstaltung für das Dorferbachkraftwerk in Prägraten zum vielbeachteten Frauenprotest führte und damit das Startsignal für Osttirol setzte, sich gegen die unverschämten Aus- beutungswünsche der TIWAG zur Wehr zu setzen.
Eine beeindruckende Frau schwamm in der Isel und ist nun in der Drau unterwegs.
Mehr dazu im Abschnitt Fotoreportagen unter „Danke, Mimi und Kelsey Hughes!“.
Medienberichte erschienen unter anderem in der Kleine Zeitung (aus Lienz, aus dem Drautal, aus Spittal), der Tiroler Tageszeitung, in tirol.com und dem ORF Tirol. Auch kakak.at verfolgt die Schwimmreise Mimis.
Die Erhaltung der Flüsse und Völkerverständigung – das ist das Anliegen der international bekannten Fluss-Schwimmerin Mimi Hughes.
Die 52-Jährige Marathon- schwimmerin nahm an den olympischen Spielen 1996 teil und durchschwamm im Juli 1997 die 85 Kilometer breite Beringstraße zwischen Alaska und Russland. 2003 schaffte sie den 652 Meilen langen Tennessee-River, 2006 durchschwamm sie die 2845 Kilometer lange Donau von der Quelle bis zur Mündung. Auf ihrer Homepage finden sich über Mimi Hughes viele interessante Seiten; ebenso in den vielen hundert Web-Einträgen.
Nach ihrem heurigen Schwimmplan will sie im Juni 2007 die Drau bis zu ihrer Mündung in die Donau bewältigen und diese lange Schwimmreise zugunsten der Umwelt in Lienz beginnen.
Am Montag, den 4. Juni 2007 um 10:30 Uhr wird sie bei der Spitalsbrücke in Lienz an Land gehen, um der Presse Auskunft zu geben, nachdem sie die Isel in der Stadt Lienz durchschwommen hat.
Dass Frau Hughes ihre Schwimmreise durch die Drau in der Isel beginnt, ist von starker Symbolkraft:
Die Isel bringt ja an ihrer Mündung Dreiviertel des gesamten Drauwassers. Vor allem aber ist die Isel nicht nur der letzte intakte Gletscherfluss der Alpen, sondern auch Tirols Nationalparkfluss, der die Verbindung herstellt zwischen dem Natura 2000-Bereich des Nationalparks Hohe Tauern mit dem Natura 2000-Gebiet der Oberen Drau.
Zudem soll die Isel ja bald selbst Natura 2000-Gebiet sein und damit zum großen Naturerbe gehören, das die europäischen Staaten über alle nationalen Grenzen hinweg künftigen Generationen erhalten wollen - auch wenn dies die Tiroler Landesregierung mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
„Land will Nominierung auf- schieben“ berichtet der ORF Tirol zum neuesten Stand der fast unendlichen Geschichte; schon 2001 hatte ja die EU Österreich zur Nachnominierung von Lebensräumen für Natura 2000 aufgefordert.
Der Aufschub sollte nach dem Wunsch der Tiroler Landes- regierung wohl am liebsten bis zum St. Nimmerleinstag erfolgen - auf alle Fälle aber solange, bis alle Kraftwerks- vorstellungen der TIWAG im Einzugsbereich der Isel umgesetzt sind. Andere Gründe für die Blockadeversuche Tirols (wofür sogar ein sehr fragwürdiges Geheimgutachten angefertigt wurde) kann es nicht geben, weil bei Natura 2000 alle bisherigen wirtschaftlichen Aktivitäten und Rechte weiter zulässig sind und somit die Isel für alle Nutzer wie Fischer, Wassersportler, Erholungssuchende - bis hin zum Weidevieh - wie bisher zur Verfügung steht.
Netzwerk Wasser Osttirol wird sich weiter vehement dafür einsetzen, dass das Flussjuwel Isel unzerstört der Allgemeinheit bewahrt bleibt.
„Tirols Dachflächen könnten alle mit Strom versorgen“ – berichtete die Tiroler Tageszeitung und schildert wieder einmal, wie armselig die konkrete Unterstützung Tirols für Solarstrom ist; schon Anfang März gab es ja einen größeren Beitrag über die mickrige Förderung der Photovoltaik hierzulande.
Gleichsam als Parodie fand sich unmittelbar daneben abgedruckt ein Bericht zu Überlegungen von VP-Klubchef Madritsch: „Tirol arbeitet eine eigene Klimaschutzstrategie aus“. Wieder einmal wird also eine Strategie angekündigt, in der natürlich die Wasserkraft nicht fehlen darf – als ob unsere noch verbliebenen Bäche und Flüsse etwas dafür könnten, dass die allermeisten Häuser nahezu keine Wärmedämmung haben und der Verkehr unaufhörlich zunimmt.
Vielleicht wird diese neue Strategie so rasch entwickelt und umgesetzt wie die bisherige Tiroler Energiestrategie, deren Entwurf Ende Juni 2006 entstand und die Sie auch unter „Netzwerk Materialien“ finden.
Lernen könnten unsere Landespolitiker von Privaten, die längst in der Praxis vormachen, wovon viele Politiker Tirols offenbar noch nie etwas gehört haben – von Sonnenstrom für Wärmepumpen beispielsweise.
Hierzu gibt es am 24. Mai eine Veranstaltung in der Haas-Akademie in Lienz.
Tirols Landespolitiker sind zum Studium konkreter Beispiele herzlich in den Energievorbildbezirk Osttirol eingeladen!
Äschenhochzeit am Michelbach, die Stimme des Flussufer- läufers, erste blühende Alpenschwemmlinge auf den Flussschotterbänken , aber auch wuchtige Skulpturen aus graugrünem Serpentin …
Am Nachmittag des 5. Mai können diese und andere Kostbarkeiten der Isel unter fachkundiger Begleitung erlebt werden. Treffpunkt Seilbahn- station St. Johann i.W. (14:30 Uhr).
Iselwanderung: Programm
„Die Botschaft des Serpentins“
- ein neuer Beitrag in unseren "Fotoreportagen" über die Skulpturen an der Isel