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Sonne vom Himmel statt Atomstrom von der TIWAG


TIWAG: Wasser steht drauf - Atomstrom ist drinWenn die TIWAG nunmehr besonders hohe Prämien für die Installation von Wärmepumpen zahlt, ist die Absicht offenkundig, vermehrt Strom zu verkaufen, den sie sich aus Wärmekraftwerken (besonders Atom- und Kohlekraftwerken) zuliefern lässt. Nur wer den Strom von der TIWAG bezieht, erhält diese Förderung!!


LA Köll - der TIWAG gewogenSchon im Vorhinein hatte Herr LA Köll im Tiroler Landtag Flankenschutz für die TIWAG versucht und den vermehrten Einsatz von solchen Wärmepumpenheizungen gefordert.
Wenn er so tut, als ob diese mit Wasserkraft betrieben werden könnten, sollte er gleich dazusagen, wie er dieses gewährleisten will. Gerade im Winter - zu der Zeit also, in der bei uns üblicherweise geheizt wird – führen ja Bäche und Flüsse besonders wenig Wasser. Ein eindrucksvolles Beispiel: Das nagelneue TIWAG-Kraftwerk Dorfertal (Islitz) steht derzeit aus Wassermangel überhaupt still.

Dieses Winterloch in der Stromerzeugung muss durch Wärmekraftwerke gefüllt werden; in denen aber der Strom mit großen Verlusten aus Primärenergie erzeugt wird.

Atombetriebene Wärmepumpen – nein danke!


Wärmepumpe - mit Sonnenstrom betriebenUngleich sinnvoller dagegen ist ein Konzept, das nicht die Stromverkäufe der TIWAG erhöht, sondern im Gegenteil den Bürger weniger abhängig von Stromkonzernen macht: Mit selbst erzeugtem Sonnenstrom eine Wärmepumpe betreiben!
Ein derartig betriebene Wärmepumpe läuft seit dem Vorjahr in einem Haus in Lienz ("Haas-Akademie") und ist damit Vorreiter in Tirol.


Wohnanlage Patriasdorf: solargespeiste UnabhängigkeitIn Kürze werden solche solarstrombetriebenen Wärmepumpen auch im ersten damit ausgerüsteten Wohnanlagenteil Tirols laufen. Dieser Abschnitt wird gerade in Grafendorf bei Lienz errichtet; die schon bestehenden Häuser haben Passivhausstandard (siehe auch unten!)

Private Energie-Initiativen sind wieder einmal vorbildlich – bitte vor den Vorhang!

Sonne für Wärmepumpen – ja bitte!


Wie es mit der offiziellen Solarstromförderung in Tirol aussieht, berichtete die Tiroler Tageszeitung am 2.3.2007:
Es werden jährlich so viele Anlagen gefördert, wie die Tiroler Firma Hilber-Solon (Weltmarktführer in nachgeführten Solaranlagen) an einem einzigen Vormittag erzeugen könnte.

Echt großzügig !!!


Osttirol ist in der Verwendung alternativer Energieformen schon seit Jahrzehnten ein Vorreiter in Tirol:


Sonnenkollektoren in EigenbauDie ersten Selbstbaugruppen Tirols für thermische Solarnutzung sind in Osttirol schon im Jahr 1989 entstanden. Einer der Pioniere, die sich ihrerseits in der Steiermark informierten, war Anton Oberhofer aus Anras (jetzt dort Bürgermeister) im Pustertal. Er erinnert sich noch an den starken Zuspruch damals und auch daran, wie diese Osttiroler Pioniere dann nach Nord- und Südtirol gebeten wurden, um dort ihre Kenntnisse im Bau von Sonnenkollektoren weiterzugeben.


Wohnanlage mit Biomasseheizung 1989 in LienzSchon im Jahre 1989 wurde die erste mit Biomasse beheizte Wohnanlage Tirols von der Osttiroler Wohn- und Siedlungsgenossenschaft in Lienz fertig gestellt (die Wohnanlage Iseltaler Straße) und damit heimische, CO2-neutrale Wärme zum Heizen verwendet. Biomasse ist ja von Pflanzen gespeicherte Sonnenenergie.
Ein Jahrzehnt später waren Biomasseheizungen für Wohnanlagen in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck noch so unbekannt, dass dort ein Bauwerber eine „Pilotanlage“ hätte errichten sollen.


St.Jakob i.D. mit Biomasse_DorfheizungSt. Jakob i.D. war der erste Ort Tirols mit einer großen biomassebetriebenen Dorfheizung. Das Biomasse-Fernheizwerk besteht seit 1994 und versorgt 94 Abnehmer im Ortszentrum.


Stadtwärme Lienz: Strom und Wärme aus BiomasseIm Jahre 2001 wurde die erste biomassebetriebene Stadtheizung Tirols, die "Stadtwärme Lienz", in Betrieb genommen. In Lienz wird aus heimischer Biomasse nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. Damit ist dies auch die erste Biomasseanlage Tirols mit Kraftwärmekopplung.

Die Stadtwärme Lienz hat inzwischen im Lienzer Talboden einen Versorgungsgrad von 85 % erreicht. Nach einer Diplomarbeit an der Universität Innsbruck erzielt diese Anlage eine ganz bedeutende heimische Wertschöpfung: Sie betrug z.B. im Jahre 2005 drei Millionen Euro, was rund 600 € mehr an Kaufkraft pro Kopf in Osttirol bedeutet, berichtet die Kleine Zeitung am 16.2.07.


Nikolsdorf: Wärme und Strom aus BiogasSeit November 2004 läuft in Nikolsdorf in Osttirol die erste Großbiogasanlage Tirols zur Heizung und Verstromung – ebenfalls heimische, erneuerbare, CO2-neutrale Energie mit breiter regionaler Wertschöpfung.


Virgen - Solarkraftwerk am SchuldachDas Sonnendorf Virgen betreibt als erste Gemeinde Österreichs ein Solarkraftwerk nach dem Ökostromgesetz. Das Dach der Hauptschule trägt 40 Quadratmeter Solarzellen; der Strom wird in die Schule eingespeist, der Überschuss in den Ferien gelangt ins Netz der TIWAG. Diese Anlage dient auch als wissenschaftliches Forschungsprojekt.
Nach einer Reihe anderer Energieinitiativen hat Virgen jüngst eine gemeindeeigene Förderung für Passivhäuser beschlossen.


Solarbetriebenes Nullenergiehaus in LienzIn Lienz steht seit dem Vorjahr (also 2006) das erste Einzelhaus Tirols mit Nullenergiestandard und einer solarstrombetriebenen Wärmepumpe: die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt soviel Strom, wie die Wärmepumpe verbraucht (s.o.).
Der Osttiroler Bote berichtete darüber am 15.2.2007.


Grafendorf bei Lienz: Sonne macht unabhängigIn Grafendorf bei Lienz besteht seit 2003 die erste Wohnanlage Tirols mit Passivhausstandard; sie ist inzwischen zu einer Pilgerstätte für Interessenten aus Italien geworden, die energiesparend bauen wollen.
Hier ist nunmehr auch der erste Wohnanlagen- abschnitt Tirols mit solarstrombetriebenen Wärmepumpen in Bau (siehe oben).


Isel, Herzfluss Osttirols - durch TIWAG-Kraftwerke bedroht
Osttirol hat seine Hausaufgaben gemacht; hier wurden und werden Ideen für sinnvolle Energienutzung praktisch umgesetzt, bevor sie im übrigen Tirol auch nur angedacht waren.

Umso weniger verstünde man daher in Osttirol ein Ansinnen, weitere Naturschätze unseres Bezirkes als „Solidaropfer“ zur Gewinnmaximierung von Stromkonzernen darzubringen.