Im Ötztal wird gerade versucht, was bald auch in Osttirol kommen könnte: Beinharte Geschäftsförderung der TIWAG soll den Menschen als Hochwasserschutz verkauft werden.
Da die TIWAG mit ihren verlogenen Argumenten (Atomstromgeschäfte statt „sauberer Wasserkraft“, Cross Border Leasing statt "landeseigenem" Stromkonzern, Knebelungsverträge statt „unabhängiger Stromversorgung“) Schiffbruch erlitten hat, versucht nun die Politik mit dem Schreckgespenst einer „Hochwassergefährdung“ die Geschäfte der TIWAG zu fördern.
Das hat LH van Staa schon im Vorjahr versucht; er legte sich nun neuerlich ins Zeug: das widerständige Ötztal sollte als Exempel dienen.
Wie man dieses von van Staa groß zitierte Hochwasserschutzgutachten dort sieht, ist unbedingt lesenswert (auch viele Forumsbeiträge hierzu):
zum ersten, was die Ehrlichkeit der Landespolitik angeht,
zum zweiten, was den Wert solcher Gutachten betrifft,
zum dritten, weil auch für uns in Osttirol bald solche fadenscheinige Begründungsversuche zu erwarten sind.
Mehr als 170 Wasserkraftwerke laufen bereits in Osttirol und greifen in den Haushalt der Natur ein; ein Teil davon ist von der TIWAG sogar über Cross Border Leasing für viele Jahrzehnte an anonyme US-Trusts weitergegeben worden.
Trotzdem gibt es permanente Versuche, immer weitere Gewässer unseres Bezirkes zur Stromerzeugung auszunützen.
Netzwerk Wasser Osttirol legt nun mit "Stromkolonie Osttirol?" eine Zusammenstellung vor:
was Osttirol bisher schon an Kraftwerken und mit Hochspannungsleitungen für die Stromwirtschaft geopfert hat und
was demnächst noch entwässert werden soll.
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Das Kapital Osttirols ist seine besonders reiche Naturausstattung; die vielen Menschen an unseren Bächen und an der Isel beweisen es täglich: diese Lebensadern unseres Bezirkes genießen allergrößte Wertschätzung in der Bevölkerung.
Frisches fließendes Wasser in Bächen und Flüssen ist mehr denn je ein unersetzliches Element unserer Landschaft und wird durch den Klimawandel noch weiteren Wert gewinnen.
Das noch Vorhandene ist ein wesentlicher Teil der Identität unseres Bezirkes und muss für die Allgemeinheit erhalten bleiben!
Eine „Wunder“-Abstimmung führte eine Tageszeitung in Osttirol durch. Von insgesamt 49 Vorschlägen stellte sie sieben für eine online- Abstimmung zur Wahl:
Angeboten waren Schloss Bruck, Felbertauernstraße, Obertilliach, St. Nikolaus in Matrei, Aguntum, die Jagdhausalm sowie die Isel.
Die Isel war es auch, die rasch in Führung ging, bis dann die Deferegger einen konzertierten Stimmenaufruf für ihre Jagdhausalm starteten; die Isel erreichte daraufhin unangefochten den zweiten Platz.
Dieses für viele überraschende Ergebnis zeigt die breite Wertschätzung, die dieser Herzfluss Osttirols in der Bevölkerung genießt. Immer mehr Menschen wird offenbar bewusst, welch Juwel dieser letzte Gletscherfluss der Alpen für Osttirol darstellt.
Ein Dank allen, die der Isel ihre Stimme gaben!
Berichte der Kleinen Zeitung hierzu: Wahlverlauf, Mobilmachung und das Ergebnis.
Genau drei Monate nach ihrem begründeten Mahnschreiben an Österreich hat am 21. Juni 2007 die Europäische Kommission den Beschluss gefasst, gegen Österreich eine Klage beim Europäischen Gerichtshof wegen Vertragsverletzung zu erheben; es geht um Nominierungen für Natura 2000, darunter auch jene der Isel in Osttirol.
Mehr hierzu finden Sie in unserer Medienaussendung.
Damit scheint nun die über viele Jahre laufende Verhinderungspolitik Tirols in dieser Sache am Ende. Sollte – wie zu erwarten ist – Österreich zu Strafzahlungen verurteilt werden, will sich die Republik die Strafgelder von Tirol ersetzten lassen, hat vor kurzem BM Josef Pröll geäußert.
Die lange Geschichte der Isel-Nominierung für Natura 2000 können Sie in der diesbezüglichen Chronologie nachlesen.
UNIVERSUM – „das schönste Magazin Österreichs“ - präsentiert in seiner neuesten Ausgabe von Juli/August 2007 dreizehn der erfrischendsten Orte in Österreich, die bei sommerlicher Hitze Abkühlung garantieren.
Zwei davon liegen in Osttirol:
"Raneburg bei Matrei (Osttirol): Almfrische im Tauerntal"
„Von negativen Schlagzeilen sollen sich BesucherInnen nicht abhalten lassen: Die Region hat in letzter Zeit als potenzieller Standort für ein neues Pumpspeicherkraftwerk ungewollte Bekanntheit erlangt. Dabei wartet Raneburg mit einem weitaus größeren Schatz auf, als das geplante Wasserkraftwerk jemals ein könnte: Rund um die kleine Ortschaft bei Matrei in Osttirol findet sich eine nahezu unberührte Natur am Tiroler Eingang zum Nationalpark Hohe Tauern, dessen idyllische Almen willkommener Fluchtpunkt vieler Städter sind …….“
"Umbalfälle (T): Im Sprühnebel des Gletscher- baches"
„Ein permanentes Rauschen, Rumpeln und Raunen begleitet einen hoch oberhalb des Osttiroler Virgentales bei der Wanderung entlang der Isel, eines der letzten unverbauten Gletscherbäche Österreichs. Es sind die Wasser- und Gesteinsmassen, die sich ihrem Weg über die Umbalfälle ins Tal bahnen – nicht nur ein bemerkenswertes Naturschau- spiel, das man entlang des Wasserlehrpfades bewundern kann, sondern vor allem auch ein kühles Ausflugsziel …….“
„Kühle Alpenrepublik“ lautet ein eigener weiterer Beitrag in UNIVERSUM:
„Die aktuellen Prognosen bestätigen es: Für Österreich brechen heiße Zeiten an. Eine Chance für heimische Regionen mit mildem Klima und frischen Temperaturen: Sie erleben einen starken Aufwind im Sommertourismus“.
….“Ebenso profitieren werden touristische Attraktionen, die nicht nur ein interessantes Programm bieten, sondern speziell im Sommer auch die Flucht aus der Hitze ermöglichen“….
Wer unsere Isel mit all ihren Möglichkeiten kennt, weiß genau, welchen Schatz hier Osttirol besitzt.
Wie die finanzkräftige TIWAG durch engagierte Bürger entzaubert wurde und was konkrete Information gegen Propagandamillionen ausrichten kann:
Eine wissenschaftliche Arbeit am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck analysiert die letzten drei Jahre der Auseinandersetzung.
Hier das ungekürzte Schlusskapitel: „Zusammenfassung und Analyse“ aus „Der Konflikt um die Tiroler Gebirgsbäche – eine Analyse“.
Lesenswert!