Frohe Weihnachtstage und ein - auch für unsere Natur - gutes neues Jahr 2017 wünscht Netzwerk Wasser Osttirol allen Freunden und Helfern.
Wir werden uns auch im neuen Jahr wie bisher für die Erhaltung unserer noch vorhandenen Kostbarkeiten einsetzen.
Vielen Dank unseren Unterstützern!
Schon im Jahre 2011 hatten wir in unserem Beitrag "Ein TIWAG-Bock als Gärtner?" auf die fragwürdige Rolle von "Wasser Tirol" hingewiesen, dass z.B. ein TIWAG-Ingenieur dieser TIWAG-Tochtergesellschaft auf der einen Seite der Isel im Defereggental als Kraftwerksplaner arbeitet, auf der anderen Seite der Isel am Kalserbach aber als Amtsgutachter (wie neutral dann wohl??] agiert.
Auch im Vorjahr trat "Wasser Osttirol" in unserem Bezirk wieder in Erscheinung: mit einer Arbeit in der Iselregion, die von deren Bürgermeistern erst ein halbes Jahr nach ihrer Erstellung mit unverdächtigen Formulierungen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde - und die sogar das von Land Tirol längst abgelehnte Iselkraftwerk im Virgental propagierte.
Heute schildert die Tiroler Tageszeitung einen Bericht des Tiroler Landesrechnungshofes (LRH) zu dieser Tochtergesellschaft der TIWAG: "Massive Kritik an "Wasser Tirol" - über ihren Personalaufwand, ihre zweifelhaften Kapitalbeteiligungen und ihre Abhängigkeit von Aufträgen der TIWAG und des Landes, die weiter bestehen bleibe ...
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Wie lange noch werden die verbliebenen Bäche unsere Landes zur Beschäftigungstherapie für Wasserkraftwerksplaner herhalten müssen?
Nun laufen sie tatsächlich, die durch eine Reihe von Jahren umstrittenen Kraftwerksprojekt in Innervillgraten. Wir haben mehrfach darüber berichtet und im Vorjahr eine Zusammenfassung ("Innervillgrater Hasardspiel") gegeben.
Ob sie auf Dauer tatsächlich finanzielle Vorteile für die Gemeinde bringen, ist noch lange nicht erwiesen, dem heutigen Bürgermeister aber ziemlich egal, wie er der Kleinen Zeitung im Vorjahr zu erkennen gab: "Wir probieren halt, dass wir nicht Pleite gehen".
Die von den Planern dargelegten Prognosen sind natürlich hoffnungsfroh (Kleine Zeitung) - und aufgebaut auf der Tatsache, dass die Ökostromabgabe aller Strombezieher zur Finanzierung kräftig beiträgt. Bei einem derzeitigen Börsenstrompreis von 2,3 Cent pro Kilowattstunde holt man aus dem Ökostromtopf das fast zweieinhalbfache an Förderung heraus (Tiroler Tageszeitung). Damit bezahlt die Allgemeinheit über den Strompreis nicht nur ansonsten unwirtschaftliche Gemeindekraftwerke, sondern fördert zugleich auch die ökologische Verarmung unserer Landschaft.
Wie wir schon seinerzeit befürchteten und nun in den Medien (s. o.) bestätigt wird, ist in Innervillgraten nun bald auch ein Stück Piefke-Saga wahr geworden: die Wegelatsäge (Kulturdenkmal mit Europadiplom) soll mit einem Knopddruckbach betrieben werden.
Hierzu auch ein Kommentar der Kleinen Zeitung.
"In letzter Sekunde" sei von den Entscheidungsverantwortlichen die Notbremse gezogen worden, stellt der Umweltdachverband in einer Aussendung fest; trotz einiger deutlicher Wermutstropfen sei in der vom Ministerrat beschlossenen Novelle zum UVP-Gesetz der "Pauschalangriff auf die Umwelt-NGOs weitestgehend zurückgenommen" worden; auch die beabsichtigte Kaltstellung der Gemeinden sei nicht erfolgt.
Allerdings: Österreich mache im Gegensatz zu Deutschland "in Sachen Beteiligungsrechte Schritte zurück, obwohl gegen unser Land sogar ein EU-Vertragsverletzungsverfahren wegen mangelnder Umsetzung des Rechtsschutzes für die Öffentlichkeit in Umweltverfahren anhängig ist".
Insgesamt aber darf sich eine solche überfallsartige, extrem wirtschaftskammerfreundliche und für NGOs schikanöse Vorgangsweise nicht mehr wiederholen!
Die Aussendung des Umweltdachverbandes zum Nachlesen.
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"EU: Erfolg für den Naturschutz" berichtet oekonews heute; "EU-Kommission beschließt Erhaltung von Flora-Fauna-Richtlinie und Vogelschutz-Richtlinie".
Nach zwei Jahren der Unsicherheit traf die EU-Kommission unter Jean-Claude Juncker diese Woche diese richtungsweisende Entscheidung für die europäischen Naturschutzgesetze: Die Vogelschutz- und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie werden nicht aufgeschnürt, sondern in ihren jetzigen Formen beibehalten! Damit bestätigt die Kommission endlich, was schon seit Monaten von Seiten der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft, des Europäischen Parlaments und auch nationaler Regierungen gefordert wird. Für BirdLife, Umweltdachverband sowie WWF ist dieser Erfolg einer beispiellosen Koalition von über 200 NGOs in allen EU-Mitgliedsstaaten zu verdanken, die mehr als 520.000 Menschen und verschiedene Umweltminister aus mehr als der Hälfte der EU-Mitgliedstaaten mobilisieren konnten.
Umso schlimmer das Vorgehen Österreichs: ausgerechnet Umweltminister Rupprechter will morgen schon gravierende UVP-Gesetzesänderungen im Ministerrat durchdrücken:
"Kein Plattwalzen von Umweltrechten" fordern Österreichs Umweltorganisationen und protestieren auf das Schärfste gegen die beabsichtigten Erschwernisse in Umweltverfahren.
Das von der Tiroler Landesregierung beschlossene Entwicklungsprogramm für die Iselregion beginnt zu greifen:
"Empfehlung für fünf Projekte der Iselregion" berichtet die Tiroler Tageszeitung, die Kleine Zeitung "110000 Euro für fünf Projekte in Iselregion".
Auch die vordem sehr kritischen Bürgermeister im Empfehlungsgremium scheinen nun einigermaßen zufrieden.
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Der vom Umweltministerium ausgesandte Gesetzesentwurf zur "Vereinfachung" der Umweltverträglichkeitsprüfung (siehe vorhergehenden Beitrag) habe für einen "regelrechten" Aufstand" gesorgt, berichtet die Tiroler Tageszeitung; Umweltanwälte und Gemeinden setzen sich gegen die Beschneidung ihrer Rechte zur Wehr.
Auch im Ablauf des UVP-Verfahrens wären bedeutende Erschwernisse für die kritische Öffentlichkeit vorgesehen, u.a. enorme Kostenrisiken, welche abschreckend für eine Teilnahme der Zivilgesellschaft wirken würden. Daher lehnen ebenso Umweltorganisationen diese Einschränkungen ganz klar ab. Auch der Landschaftsschutzverein Osttirol hat eine deutliche Stellungnahme abgegeben.
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW - klangvolle Eigenbezeichnung "Ministerium für ein lebenswertes Österreich") mit seinem verantwortlichen Minister Andrä Ruprechter hat unlängst Vorschläge für eine Verwaltungsreform vorgestellt und zur Begutachtung ausgeschickt.
Betroffen sind davon eine Reihe von Gesetzen, die dadurch "vereinfacht" werden sollen.
Eine erste damit verbundene Anmaßung war, dass die hierfür vorgesehene Frist ganze vier Tage betrug, innerhalb derer hunderte von Paragraphen auf ihre Veränderungen und deren Auswirkungen zu analysieren gewesen wären - eine Zumutung sondergleichen und faktische Unmöglichkeit!
Erst nach geharnischten Protesten vieler betroffener Organisationen wurde die Begutachtungsfrist verlängert.
Der zweite Hammer betrifft vor allem das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVP-G) - ein regelrechter Anschlag auf die zivilgesellschaftlichen Mitbestimmungsrechte und den Umweltschutz.
Betroffen sind verschiedenste Teile des Verfahrens - es käme zu außerordentlichen Einschränkungen und Erschwernissen im Vor- und Hauptverfahren zuungunsten von Natur und Umwelt selbst.
Vorgesehen sind aber auch bedeutende Erschwernisse für anerkannte Umweltorganisationen: Diese sollten z.B. ihre Spenden Im internet offenlegen (was nicht einmal die politischen Parteien vollständig tun trotz Auftrag hierzu und Steuergeldförderung!) und sollten alle fünf Jahre ihre Existenzberechtigung nachweisen - eine regelrechte Schikane zumeist ehrenamtlicher Tätigkeit und bedeutende Erschwernis für kritische Stimmen der Zivilgesellschaft!
Und die alles von Seiten eines Ministeriums, welches sich lange großspurig "Lebensministerium" nannte und sich neuerdings als "Ministerium für ein lebenswertes Österreich" bezeichnet. Es sollte kein Handlanger für die hemmungslose Ausbeutung von Österreichs Natur und Umwelt sein.
Hierzu auch ein Gastkommentar des Umweltdachverbandes in der Tiroler Tageszeitung.
Der Obmann des Tourismusverbandes Osttirol Dir. Franz Theurl lud an das Ufer der Isel ein, um dort - an der Raststation des Iseltal-Radweges in Oberlienz - vier neue Informationstafeln über diesen Herzfluss Osttirols vorzustellen. Für den Tourismus sei die Isel von ganz besonderer Bedeutung; "wir können uns glücklich schätzen, dass wir sie in dieser Form erhalten haben - ein unschätzbares Kapital für die Zukunft".
"Der Isel kann nichts Gröberes mehr passieren" überschreibt Dolomitenstadt ihren Bericht über die Präsentation; die Tiroler Tageszeitung stellt fest: "Naturparadies Isel - neue Tafeln mit Symbolwert".
Nun scheint das im Vorjahr von der Tiroler Landesregierung beschlossene Entwicklungsprogrammm für Natura 2000 in der Iselregion konkret zu werden. Noch heuer sollen für entsprechende Projekte 500.000 Euro fließen, informiert Dolomitenstadt; dort sind auch die entsprechenden Modalitäten nachzulesen.
Durch die Zusammensetzung der Beurteilungskommission und auch dadurch, dass das Land Tirol als Geldgeber das letzte Wort haben wird, ist sichergestellt, dass mit den Förderungsgeldern nicht Löcher in Gemeindekassen gestopft werden. Matreis Bürgermeister A. Köll hatte ja im Vorjahr einen Verein "Naturpark Isel" gegründet, um diese erwarteten Gelder im Empfang zu nehmen.
Im Vorderen Iseltal ist jedenfalls die Stimmung für Natura 2000 gut; Projekte können von jedermann eingebracht werden; gefördert sollen auch Privatzimmervermieter werden.
Auch Tiroler Tageszeitung und Kleine Zeitung berichten zum Thema.
In einem Audio-Interview in Dolomitenstadt nahm Landeshauptmann Günther Platter zur Diskussion um Natura 2000 und zum Projekt einer Iselkraftwerkes in Osttirol Stellung.
Zur Novellierung des Ökostromgesetzes fordert der Umweltdachverband, was auch Netzwerk Wasser Osttirol schon seit Jahren verlangt:
Keine öffentlichen Gelder mehr für naturzerstörende Kleinwasserkraftwerke!
Allzu gut sind uns schlimme Beispiele aus unserem Bezirk in Erinnerung und immer noch vor Augen. Auch die TIWAG plante und baute solche Kraftwerke, um kräftig in den Ökostromtopf langen zu können -
z.B. das Schwarzach-Kraftwerk:
Schon die Planung erfolgte dergestalt, dass sich die TIWAG die ersten Jahre Ökostromgeld holte: Vorerst Erzeuguung genau bis zur Fördergrenze (9,9 MW Leistung). Nun - nach Ablauf der Förderjahre durch Ökostromgeld - wird die Leistung erhöht, wofür damals schon entsprechend große Druckrohre verlegt wurden! Wir haben dies schon 2005 in unserer Fotoreportage zum Bau festgehalten.
Bei der Eröffnung dieses Kraftwerkes im Oktober 2007 mussten sich Vertreter von kritischen Bürgerinitiativen vom damaligen Landeshauptmann van Staa polemisch anreden lassen - siehe Bericht von der Eröffnung dieses "Ökokraftwerkes".
Für das Dorferbachkraftwerk in Prägraten gab es im Juni 2005 eine pömpöse Spatenstichfeier - allerdings unter kräftigem Protest von Osttiroler Frauen, was LH van Staa zu aggressiven Bemerkungen anregte.
Der Spatenstich wäre sicherlich deutlich weniger prunkvoll zelebriert worden, hätte man damals schon die ärmliche Leistung dieses Kraftwerkes gekannt, das in der Folge dann immer wieder sogar vollkommen stillstand - aus Wassermangel im Winter und wegen regelmäßiger Turbinenschäden durch den Gletscherschliff des Dorferbaches.
Zurück allerdings bleibt für Jahrzehnte ein in den Nationalpark hohe Tauern führendes Hochtal, welches durch Kraftwerkseingriffe und die Ausleitung des Gletscherbaches schwer in Mitleidenschaft gezogen ist - ein Negativbeispiel für Wasserkraft, welche im Winter besonders wenig Strom bringt.
Daher also: Kein weiteres Unterstützungsgeld für Landschaftszerstörung!!
Die Presseaussendung des Umweltdachverbandes: "Umweltdachverband zur geplanten Ökostrom-Novelle: Naturverträglichkeit der Energiewende sichern!"
Am 14. August 1976 eröffnete Hayo H. Hoekstra, Generalsekretär des Europarates, auf der Pebellalm im Umbaltal feierlich den ersten Wasserschaupfad Europas. Bundes-präsident Kirchschläger und Bundeskanzler Kreisky hatten Grußworte gesandt, ebenso Minister und Landeshauptleute.
Der "Wasserschaupfad Umbalfälle" machte die Gewalt des stürzenden Wassers erlebbar und erläuterte anschaulich die landschaftsformende Kraft des Wassers und die Besonderheiten dieses größten Gletscherbaches der Alpensüdseite.
Die Vorgeschichte:
Obwohl Landeshauptmann Wallnöfer 1971 in Heiligenblut die Dreiländervereinbarung für einen Nationalpark Hohe Tauern unterzeichnet hatte, beteiligte sich Tirol an der Planung des Großkraftwerksprojektes Dorfertal-Matrei. Für dieses Projekt wurde 1973 eine neue Variante vorgestellt, nach welcher das Kalser Dorfertal als gigantischer Großspeicher das Wasser sämtlicher Gletscherbäche Osttirols aufnehmen sollte; ein Nationalpark in Tirols Hohen Tauern wäre dadurch unmöglich geworden.
Die neu begonnene Kraftwerksdiskussion war 1973 auch der Anlass zur Entstehung des Vereins zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol, welcher - neben einer großen Zahl anderer Aktivitäten - mit der Idee des Wasserschaupfades den Wert des Wassers in der Landschaft aufzeigen und eine Vorleistung für den beabsichtigten Nationalpark Hohe Tauern einrichten wollte.
Welches Tal wäre hierfür besser geeignet gewesen als das Umbaltal? Schon 1882 hatte Josef Rabl in seinem Reiseführer geschwärmt:
"Von der Mündung des Dorferthales aufwärts führt das Thal des Iselbaches den Namen Umbalthal. Dasselbe wird an Schönheit der Felsscenen, Gebirgsbilder und Wasserstürze von keinem anderen Tauernthale übertroffen ".
Der Verein baute mit geringen finanziellen Mittel und namhaften Eigenleistungen vorhandene Steige etwas aus und brachte einen gedruckten Führer heraus, der mit Zeichnungen und Aussprüchen von Prägrater Kindern geschmückt war und großen Anklang fand.
Die Eröffnung des Wasserschaupfades Umbalfälle rief internationales Echo hervor und machte die Umbalkatarakte über Österreich hinaus bekannt.
Die Isel im Umbaltal wurde in der weiteren Kraftwerksdiskussion zum Symbolfluss für den entstehenden Nationalpark Hohe Tauern; die Unersättlichkeit der Kraftwerksplaner (die Isel sei gänzlich "unverzichtbar" für das Speicherkraftwerk) zog die Diskussion über viele Jahre hinaus und rief immer ausgedehnteren öffentlichen (und damit auch politischen) Widerstand hervor; schließlich konnte nach Absage des Kraftwerksprojektes im März 1989 der Nationalpark Hohe Tauern 1991 auch in Tirol gesetzlich begründet werden.
Verschiedene Kraftwerksbefürworter versuchten jahrelang die Umbalkatarakte zu diskreditieren, z.B. 1983 Matreis Bürgermeister Florian Köll: "In den letzten Jahren ist es einigen wenigen Personen an Hand einer gezielten Kampagne gelungen, aus dem bisher völlig unbekannten Umbalbach in Prägraten die ´berühmten Umbalfälle´ zu konstruieren. Da es sich dabei um eine der größten Manipulationen der österreichischen Öffentlichkeit seit Jahren handelt, ist es mir ein besonderes Anliegen, diese hintergründige Irreführung schonungslos aufzuzeigen" (Zitat aus "Profil" vom 1.8.1983).
Von dieser "Manipulation" konnten sich inzwischen viele Hunderttausende von Menschen persönlich überzeugen.
Heute sind die Umbalfälle (2012 vom Nationalpark Hohe Tauern als "Natur-Kraft-Weg Umbalfälle" neu inszeniert) nach der Liebburg in Lienz das beliebteste Fotomotiv in Osttirol und als besonderer Anziehungspunkt des Virgentales (über 50.000 Besucher jährlich) nicht mehr wegzudenken.
Der "Wasserschaupfad Umbalfälle" hat hierzu - aber auch zur Erhaltung vieler weiterer Gletscherbäche Osttirols und damit zur Beteiligung Tirols am Nationalpark Hohe Tauern - einen entscheidenden Beitrag geleistet.
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Zur seinerzeitigen Diskussion um Großkraftwerksprojekt Dorfertal-Matrei und Entstehung des Nationalparkes Hohe Tauern: "25 Jahre Verein zum Schutz der Erholungslandschaft Osttirol" (Osttiroler Heimatblätter Nr.1/2000)
Zwar bestehen die größten Lücken im Natura 2000-Netzwerk in der Steiermark, in Kärnten und in Salzburg; aber auch Tirol könnte von der Klage betroffen sein, die nun die EU vorbereitet, berichtet die Tiroler Tageszeitung und führt unter anderem auch den Kalserbach an, welcher offensichtlich eines Kraftwerksprojektes wegen nur teilweise für Natura 2000 nominiert wurde.
Fachleute fordern seit langem die Nominierung auch der Isel-Zubringer; dies wurde schließlich auch sehr eindrucksvoll durch das populationsgenetische Gutachten zu den Tamarisken im Einzugsgebiet der Isel untermauert.
Nun hat der Umweltdachverband wiederum auf die lückenhafte Nennung verwiesen und fordert die Einbeziehung der Schwarzach, des Tauern- und des Kalserbaches.
Das letzte Wort zur lückenhaften Ausweisung des Flusssystems der Isel ist offensichtlich noch nicht gesprochen; es kann nur besser werden.
"Der große Goldrausch ist vorbei" überschreibt die Tiroler Tageszeitung ihren Leitartikel zur Situation der Kleinwasserkraftwerke und spricht von einem "bösen Erwachen".
So wird man nun auch in Tirol zur Kenntnis nehmen müssen: Nicht nur Naturschutz-Überlegungen oder EUGH-Urteile zur Auslegung der Wasserrahmenrichtlinie, sondern beinharte wirtschaftliche Fakten werden bewirken, dass unseren verbliebenen Gewässern hoffentlich der weitere Zugriff der E-Wirtschaft oder Gemeinden erspart bleibt.
Es gab zwar schon längst unübersehbare Anzeichen für diese Entwicklung der Börsenstrompreise; auch hatte die E-Control schon Mitte 2014 festgestellt, dass Österreich mehr als genug Kraftwerke habe, doch hierzulande ließ man die Uhren anders gehen - nun ja, bis es nun zum "bösen Erwachen" kommt.
"Kleinwasserkraftwerke geraten massiv unter Druck" legt die TT in einem Exklusivbericht dar; der Strommarkt ließe die Gemeinden zittern, im Lande schrillten die Alarmglocken; Energiereferent Geisler bestätige Überlegungen von Landeshaftungen.
Sogar das im Oktober 2014 eröffnete Kraftwerk Stanzertal im Tiroler Oberland ist davon betroffen, obwohl bislang als Vorzeigekraftwerk dargestellt. Auch dort war der Projektentwickler INFRA für die Kraftwerksentstehung die treibende Ursache; hier in Osttirol für Außervillgraten und im Virgental tätig.
Nur zu gut ist noch in Erinnerung, mit welchen fragwürdigen Methoden die INFRA im Virgental vorgegangen war; bis heute ist dort die Bevölkerung der Gemeinden entzweit und verbrannte Erde geblieben.
... und Kosten für die Gemeinden ...
Was wird nun wohl auf Innervillgraten zukommen oder auch auf Außervillgraten?
Dass nun aber für solche gesellschaftspolitisch (und landschaftlich sowie ökologisch) äußerst zweifelhafte Goldgräber-Projekte das Land Tirol - und damit wir Steuerzahler - haften sollen, wäre absolut unverständlich!
Sinnvolle Energiepolitik sieht anders aus.
Bis zum letzten Platz gefüllt war der Saal der Wirtschaftskammer Osttirol, als der Film des Projektes "Die Isel - Tirols Gletscherfluss" erstmals präsentiert wurde.
Die Osttiroler Daniel Egger, Christian Riepler und Thomas Zimmermann hatten aus eigener Initiative einen Film über die Isel, den Haupt- und Herzfluss Osttirols, gestaltet. Sie zeigten diesen Film und schilderten sein Zustandekommen einem geladenen Premierenpublikum; das Werk soll in weiterer Folge auch öffentlich dargeboten werden.
Elisabeth Blanik als Bürgermeisterin der Iselstadt Lienz: "Wir alle wissen um den Wert der Isel - eine super Idee, ihre Schönheit nach außen zu tragen" -
Katharina Hradecky, Obfrau der Sparte Tourismus der Wirtschaftskammer Osttirol: "Die Isel ist in der Wertigkeit den Highlights Osttirols Großglockner und Großvenediger gleichzusetzen" -
Franz Theurl, Obmann des TVB Osttirol: "Die Isel ist schon längst ein touristischer Wirtschaftsfaktor"; er dankte allen mutigen Vorkämpfern für den Erhalt der Isel -
LA Hermann Kuenz stellte fest, dass die Isel eine Marke der Region sei und der Film die Bedeutung der Marke Isel hervorheben werde.
Ingrid Felipe, Landeshauptmann-Stellvertreterin und Laudatorin des Abends, sprach von der Kraft der Isel, die jede und jeden" bewege, schilderte ihre eigene Begegnung mit der Isel in einem Isel-Triatlon und freute sich, dass sie mithelfen durfte, die Isel frei fließend auch für kommende Generationen zu erhalten. "Die Isel ist ein großer Schatz, den wir gemeinsam schützen".
Berichte über diese Veranstaltung erschienen in der Tiroler Tageszeitung ("Die Isel als Superstar ließ Premierenpublikum jubeln)", in der Kleinen Zeitung ("Die Isel wurde zum Filmstar") und - am ausführlichsten mit vielen Bildern - in Dolomitenstadt ("Hollywoodreife Premiere des Iselfilms begeistert Publikum").
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Anmerkung zum Titel des Projektes:
Schon im Jahre 1993 hatte Österreichs Umweltbundesamt in einer Erhebung festgestellt, dass Österreich nur mehr einen einzigen, großen Alpenfluss besitze, der noch ohne Stau und ohne Ausleitung frei fließt: Die Isel.
Die Isel ist in ihrer Einmaligkeit also nicht nur eine Besonderheit Tirols, sondern ganz Österreichs - sie ist sozusagen ein "National River" unseres Staates.
Der WWF ruft den Monat Juli als Isel-Monat aus und zitiert eine Umfrage des Meinungsinstitutes Market: 80 % der Befragten in Osttirol sehen die Ausweisung der Isel als Natura 2000-Gebiet positiv.
Der Beschluss der Tiroler Landesregierung, die gesamte Isel und Teile ihrer Zubringer für Natura 2000 zu nominieren, war am 3. März 2015 gefasst und von massiven Störgeräuschen in der Iselregion begleitet worden.
Allerdings blieb in der Nominierung ein Teil der Zubringer ausgeklammert - dies entgegen fachlichen Argumenten, z.B. auch den Ergebnissen des populationsgenetischen Gutachtens zu den Tamarisken im Einzugsgebiet der Isel.
Der WWF ruft nun zum Schutz des gesamten Einzugsgebietes auf; dies lässt sich über E-Mails unterstützen.
Die Aussendung des WWF mit Market-Umfrage und E-Mail-Aktion.
Juni 2016: Eindeutige Raupenspuren am Mullitzbach - zufälligerweise gerade dort, wo Tamarisken standen (und in fachlichen Veröffentlichungen dokumentiert sind).
Der jüngste Einsatz von schwerem Gerät sollte wohl tabula rasa hinsichtlich der hartnäckigen Tamarisken machen. Und allenfalls auch Virgens Bürgermeister Ruggenthaler erfreuen, der bereits 2014 erklärt hatte, es gäbe "im gesamten Bereich der oberen Isel" gar keine Tamarisken. Aber auch rechthaberische Bürgermeister können irren.
"EU bereitet Natura-2000-Klage vor" berichtet die Tiroler Tageszeitung auf ihrer Titelseite und bringt einen ergänzenden Beitrag auf Seite 4.
Obwohl es hier vor allem um zögerliche andere Bundesländer geht, ist auch Tirol betroffen: so steht der Piz val Gronda noch für die Nominierung an, aber auch die Iselzubringer Kalserbach und Schwarzach sind nur teilweise für Natura 2000 genannt worden.
Entgegen der Aufbruchsstimmung im vorderen Iseltal sind nun in der hinteren Iselregion wiederum massive verbale Untergriffe einiger Bürgermeister zu befürchten. Verhetzung gegen die Natur ist ja leider nicht strafbar - auch wenn noch so schaurige Unwahrheiten verbreitet werden.
"Startschuss für ein Millionenprojekt" berichte die Kleine Zeitung über den Spatenstich zur Kraftwerks-Ableitung des Winkeltalbaches in Außervillgraten.
Seinerzeit hatte ja Landesrat Steixner den Bürgermeistern Bäche als Kraftwerks-Goldesel für die Gemeindekassen dargestellt. Steixner hatte auch unter Federführung der Infra den Kriterienkatalog und ebenfalls von der Infra die "Potentialstudie Wasserkraft Tirol" erstellen lassen. Die Infra hatte sich dann mit ihrem Insiderwissen landauf-landab den Gemeinden für Kraftwerksplanungen angedient.
Siehe hierzu auch: Fördert Energielandesrat Steixner mit Steuermitteln Insidergeschäfte?.
Nunmehr aber spricht aus den Ertrags-Hoffnungen der Verantwortlichen einige Naivität - hat sich doch die Preissituation auf dem Strommarkt drastisch gewandelt; der Börsenstrompreis ging in den letzten Jahren auf weniger als die Hälfte zurück. Und darauf, dass die Zinsen über Jahrzehnte so niedrig bleiben werden wie derzeit, wird wohl keineswegs Verlass sein.
Naiv auch die Hoffnungen für die Verwertung des Überschuss-Stromes. Konnte ein Bürgermeister in Außervillgraten bislang tatsächlich noch nicht mitbekommen, dass die Wasserführung eines Baches im Winter nur einen Bruchteil der sommerlichen beträgt? Oder soll Schultz seine Pisten künftig im Sommer beschneien?
Steixner hat sich schon vor einiger Zeit aus der Politik verabschiedet; die Infra-Planer werden ihr Honorar einheimsen und von dannen ziehen. Die Gemeinde aber wird schauen müssen, wie rentabel ihr Wasserkraftwerk künftig wirklich ist.
Anmerkung:
Am Tage dieses Spatenstiches sprach in der Wirtschaftskammer im Rahmen des Vordenkerprozesses der Tourismusforscher Prof. Hubert J. Siller über die Urlaubserwartungen künftiger Gäste und hob dabei auch die besondere Bedeutung des Wassers in der Landschaft hervor....
Kaum etwas zeigt deutlicher die Einfallslosigkeit der sogenannten "Energiepolitik" in Tirol wie jüngste Stellungnahmen von ÖVP-Politikern zu diesem Thema:
Als der WWF ein Moratorium für Kraftwerke im Einzugsgebiet der Isel in Osttirol verlangte, reduzierte LA Mayerl dies sofort auf die Alternative "Wasserkraft oder Öl".
Und Christoph Walder musste in einem Offenen Brief an den obersten Energie-verantwortlichen in Tirols Landespolitik dessen Argumentation zurechtrücken, ein Nein zum uneingeschränkten Ausbau der Wasserkraft bedeute eine Förderung für "Putins Öl".
In so manchen - durch die jahrzehntelange Wasserkaft-Werbewalze der Tiwag vernebelten - Köpfen unseres Landes ist die Erkenntnis offenbar noch längst nicht wirklich angekommen, dass unser Energieproblem äußerst vielschichtig ist.
Nicht nur, dass Energie inzwischen (hundert Jahre nach dem Bau erster Wasserkraftanlagen) auch anders gewonnen werden kann. Gerade Tirol hat - wie schon längst nachgewiesen - äußerst günstige Voraussetzungen für die Nutzung der Solarenergie als Wärme und Strom (dezentral und bürgernah); auch verwundert es besonders, dass gerade bäuerliche Funktionäre die Möglichkeiten der Biomasse in Tirol weitgehend zu ignorieren scheinen.
Von besonderer Bedeutung ist aber auch Verminderung des Energieverbrauches, die Verringerung der Vergeudung nämlich. Von der Mobilität (deren permanent gewachsener Verbrauch immer noch vor jeder Einschränkung geschützt wird) bis hin zur (in Tirol weitgehend fehlenden) Raumordnung ist ein weiter Bogen von Maßnahmen nötig.
Es ist allerdings anspruchsvoller und mühsamer, eine Vielzahl aufeinander einwirkender Umstände zu erkennen und dann auch zu beeinflussen, als mit dem billigen Uralt-Schlagwort „Wasserkraft“ alle Probleme zudecken zu wollen.
Vielfalt statt Einfalt wäre auch in der Energiepolitik nötig - ebenso in Politikerköpfen.
Am Welttag des Wassers alarmiert der Umweltdachverband (UWD), dass trotz geringer Wirtschaftlichkeit der Ausbaudruck auf unsere verbliebenen Gewässer immer noch sehr groß ist:
In einer aktuellen Wasserkraftwerksliste wird aufgezeigt, dass in Österreich 360 Vorhaben in Planung, Bau oder seit kurzem in Betrieb sind, 75 % davon in sensiblen oder sehr sensiblen Gebieten!.
Alle diese Wasserkraftwerke sind auf Google
Maps interaktiv verortet und in einer vollständigen Liste -bundesländerweise geordnet - erfasst.
In seiner Zusammenstellung "Wasserkraft im Dilemma" ("Umweltwissen für EntscheidungsträgerInnen") legt der UWD die Begrenztheit der Wasserkraft und die Probleme ihres Ausbaues dar - unbedingt lesenswert auch für so manche Landespolitiker in Tirol, die immer noch stereotyp die Stehsätze der TIWAG-Werbung von der alleinseligmachenden Wasserkraft wiederholen.
"Natura 2000 geplatzt, EU droht Klage an" - berichtet heute die Tiroler Tageszeitung über die (Insidern bereits bekannte) Entwicklung der Natura 2000 - Nachnominierungen Österreichs. "Erhebliche Gebietsvorschläge" seien noch ausständig. Auch Tirol scheint betroffen zu sein (Fimbatalm im Bereich Piz Val Gronda, Bergmähder in Serfaus, Abgrenzungsfragen an Zubringern zur Isel).
"Mit Schlawinertum ist in Brüssel nichts zu holen" analysiert TT-Redakteur Peter Nindler die "rotweißrote Naivität".
Da ist nichts hinzuzufügen.
In einem engen Schulterschluss melden sich WWF, Alpenverein, Naturfreunde, Naturschutzbund, BirdLife Österreich, der Landschaftsschutzverein Osttirol und die Initiative für ein Lebenswertes Kaunertal zu Wort und legen den aus ihrer Sicht notwendigen Rahmen für ein neues Naturschutzgesetz vor.
„Die Tiroler Natur steht unter enormem Druck; für viele Tier- und Pflanzenarten wird der Lebensraum immer enger. Eine Novellierung des Gesetzes muss daher dafür sorgen, dass sich die Situation für die Natur wieder verbessert“, so der Inhalt des heute vorgelegten Positionspapiers „Der Natur ihr Recht“. In elf Punkten werden darin die wesentlichen Eckpunkte für ein wirkungsvolles Tiroler Naturschutzgesetz aufgelistet. Die zentralen Forderungen sind, dass Tirol seine internationalen und europäischen Verpflichtungen engagierter umsetzt, die rechtlich bedenklichen Novellierungsschritte vom Dezember 2014 saniert und die Einbindung der Öffentlichkeit in den Naturschutzalltag stärkt.
Anlass für diesen Schritt ist der morgen startende Prozess zur Novellierung des Tiroler Naturschutzgesetzes. Bereits 2013 hatte der Tiroler Landtag die Landesregierung aufgefordert, unter breiter Öffentlichkeitsbeteiligung eine Novelle des Gesetzes zu prüfen. 2014 wurden in der rechtlich bedenklichen „Kleinen Novelle“ die Herzstücke aus dem Naturschutzgesetz herausgeschält. Nun soll die Prüfung unter Beteiligung der Tiroler Naturschutzverbände im Rahmen der so genannten „Große Novelle“ abgeschlossen werden.
Das Positionspapier:"Der Natur ihr Recht"
[Bild /media/isel-iseltal-kl.jpg nicht gefunden!] .... berichtet die Kleine Zeitung unter der Überschrift "Filmprojekt: Die Isel auf ihrem Weg in die weite Welt".
Die Erstellung des Films wird u.a. auch von der Outdoorfirma Patagonia unterstützt. Patagonia hat sich seit 1985 verpflichtet, mindestens ein Prozent seines Umsatzes für den Schutz und die Erhaltung der Umwelt zu spenden und ein eigenes Förderprogramm für Natur- und Umweltschutzgruppen eingerichtet. Über die Homepage von Patagonia wird der Isel-Film international abrufbar sein.
"Aufbruchsstimmung statt Natura 2000-Phobie" überschreibt Dolomitenstadt den Bericht zur Pressekonferenz der vier Bürgermeister Franz Gollner (St. Johann, Karl Popeller (Ainet), Ludwig Pedarnig (Schlaiten) und Martin Huber (Oberlienz).
Die "zehn Gebote" der von ihnen beschlossenen und gezeigten "Isel-Deklaration" sind im Dolomitenstadt-Bericht nachzulesen.
Auch die Tiroler Tageszeitung, die Kleine Zeitung und Osttirol heute berichten über diese positive Entwicklung im Vorderen Iseltal.
Nach den zum Teil nahezu unglaublichen Querelen der letzten Jahre zu Natura 2000, über welche wir immer wieder berichten mussten, ein guter Anfang in neuer Richtung!
"Die Workshops mit Bürgermeistern, Mitgliedern der Gemeinderäte, Vertretern aus Landwirtschaft, Wasserbau, Tourismus und Wirtschaft zeigten relativ rasch, dass die Isel das verbindende und identitätsstiftende Element des Vorderen Iseltales darstellt und zudem hohes Entwicklungspotenzial bietet", zitiert Dolomitenstadt die Einladung zu einer öffentlichen Vorstellung des Konzeptes "Entwicklungsperspektiven Vorderes Iseltal".
Die Isel als Wildwasser-Erlebnisraum soll eine langfristige Steigerung der Nächtigungszahlen und erhöhte Wertschöpfung bringen sowie die Identität des Vorderen Iseltales als Kleinregion stärken. Als konkrete Projektidee sollen die Eckpfeiler eines Isel-Camps präsentiert werden.
Auch die Kleine Zeitung berichtet darüber.
Präsentation "Entwicklungsperspektiven Vorderes Iseltal" am 26. Jänner 2016 um 19.00 Uhr im Gemeindesaal Ainet
"Stückchenweise nehmen Thomas Zimmermann, Daniel Egger und Christian Riepler Naturliebhaber bei der Erkundung der Isel mit. Vor Kurzem ging ihre Facebook-Seite „Die Isel – der Gletscherfluss Tirols“ online. Ein- bis zweimal pro Woche sollen neue Einblicke und Aussichten auf Landschaft, Flora und Fauna dem Betrachter etwas zeigen, das er so noch nie gesehen hat" berichtet heute die Tiroler Tageszeitung über eine neue Facebook-Seite dreier Osttiroler.
Die Nominierung der Isel als Natura 2000 Gebiet im Frühjahr 2015 war der Anlass für den Start dieses Projekts. Ziel ist es, diesen einzigartigen Gletscherfluss mittels Film und Fotografie einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Im Trailer hierzu begrüßt Sie Daniel Egger. Facebook-Mitglieder finden dort auch schon weitere Details.
Wir freuen uns schon auf weitere Blicke und Einblicke, die dieses Juwel Osttirols im besten Lichte zeigen werden.
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Eine Umfrage der Tiroler Tageszeitung zur Kraftwerkspolitik des Landes bringt ein äußerst interessantes Ergebnis:
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Trotz jahrzehntelanger und viele Millionen teurer Werbewalze der TIWAG (und der mit ihr verhafteten Politiker) für die alleinseligmachende Wasserkraft widersteht ein zunehmender Anteil der Bürger solchen Hirnwäscheversuchen und erkennt, dass sich inzwischen neue Stromerzeugungsarten erfolgreich etabliert haben - und dass unsere verbliebenen Gewässer immer kostbarer werden.
Mit der Zeit spricht es sich eben doch auch in das Land hinter den Bergen herum, dass anderswo die Zeit nicht stehengeblieben ist.
So beging 2013 das Burgenland das "Jahr der Energiewende", berichtete schon vor zwei Jahren "oekonews": In nur einem Jahrzehnt hat das Burgenland seinen gesamten Stromverbrauch mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie abgedeckt! Als einziges Bundesland wird es ausschließlich mit Ökostrom versorgt. In diesem Bundesland sind allerdings besonders günstige Voraussetzungen für Windkraft gegeben. Inzwischen exportiert Burgenland bereits Strom.
Unser Bundesland hat andere, bislang weitestgehend ungenützte Vorzüge. Ganz Tirol ließe sich nur mit Sonnenstrom versorgen, wenn man bloß die hierfür geeigneten Dachflächen nutzt, berichtete die Tiroler Tageszeitung vor einem halben Jahr. Tatsächlich aber weist Tirol noch einen besonders niedrigen Stand an Photovoltaikanlagen auf - kein Wunder, wenn man die in dieser Hinsicht restriktive Politik des Landes verfolgt, welche die einseitigen TIWAG-Interessen unterstützt. Solarenergie (Strom und Wärme) ist zwar allgemein zugänglich, eine sozusagen "demokratische" Energieform, verstärkt die persönliche Unabhängigkeit und lässt sich nicht monopolisieren - aber gerade das macht sie offenbar bei Energiekonzernen (und den mit ihnen verbundenen Politikern) unbeliebt.
Wie fragwürdig die "Autarkie durch Wasserkraft" als permanentes Strom-Mantra der Tiroler Landespolitiker ist, könnte diesen Heils-Verkündern ein einfacher Blick in ein winterliches Gewässer zeigen - wie hier in den Tauernbach, für welchen auch ein Krafwerksproekt der TIWAG existiert. Ein Sommerkraftwerk höchstens ergäbe seine Ausleitung - und im Winter müsste man halb Tirol zusperren (einschließlich der 10.000 Schneekanonen, die im vergangenen November zu einem historischen Spitzenwert des Stromverbrauches geführt haben), wenn wir uns an diese Wasserkraft-Autisten hielten.
Auch die Tiroler Landesumweltanschaft hat in ihrem letzten Bericht aktuelle Überlegungen zur Wasserkraftnutzung angestellt.
Interessant übrigens, wenn man im oben zitierten TT-Beitrag den Bewußtseinsstand der Befragten und deren Parteipräferenzen vergleicht ....
Hierzu ein Zitat des großen Naturforschers Alexander v. Humboldt (1769 - 1859): "Die schlimmste aller Weltanschauungen ist die jener Menschen, die die Welt nicht angeschaut haben".
Jedenfalls tröstlich, dass immer mehr Tiroler selbst schauen und sich von den beschränkten Vorbetern emanzipieren.