Das Kraftwerksprojekt an der Sanna (Bezirk Landeck) kann ein Lehrbeispiel für das Virgental sein.
Auch dort hat die Infra den Gemeinden Beteiligungen an einem Wasserkraftwerk schmackhaft gemacht und sie mit kostenloser Vorplanung geködert. Auch dort hat man zugesichert, man werde nur mit Gemeindebeteiligung ein Kraftwerk umsetzen.
Allerdings: Auch dort ist die Beurteilung nach dem Kriterienkatalog des Landes nicht allzugut ausgefallen, obwohl die Infra ja federführend bei dessen Erstellung war.
Nun aber stellen sich mehr und mehr Bedenken ein; Gemeinden sagen ihre vorgesehenen Beteiligungen ab, allen Schalmeienklängen der Infra zum Trotz. Auf eine einstimmige Ablehnung im Landecker Gemeinderat und eine mehrheitliche in Zams folgte nun ebenfalls mehrheitlich ablehnend der Gemeinderat von Pians.
Jetzt aber lässt die Infra die Katze aus dem Sack:
In einem Flugblatt an alle Haushalte im Jahre 2013 hatte die INFRA erklärt, ohne Gemeindebeteiligung werde sie das Sanna-Projekt nicht mehr weiter verfolgen. Nunmehr aber will die Infra ohne die Gemeinden vor Ort ihr Projekt genehmigungsreif machen, wie die Tiroler Tageszeitung hierzu berichtet:
"Dieser Punkt stößt bei den Kraftwerksgegnern sauer auf. „Das ist glatter Wortbruch, die Bevölkerung ist belogen worden“, stellte Walter Mathoy von der Lattenbach-Bürgerinitiative am Mittwoch fest. „Wir im Oberland sind es gewohnt, dass die Handschlagqualität passt.“ Mit dieser „unerhörten Wende um 180 Grad“ habe der Kraftwerksplaner den letzten Rest an Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Bevölkerung verspielt, sagte Rafting-Sprecher Günter Kramarcsik" - so die TT.