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Allzu bekannt sind den einschlägigen Fachleuten inzwischen die Vorkommen der Deutschen Tamariske an der Isel und ihren Zubringern; sie sind mehrfach eingehend dokumentiert.
Da mutet der immer wieder aufflackernde Virgentaler Nahkampf gegen diese harmlose Pflanze (hier zwei Beispiele) geradezu kindisch an. Glaubt man wirklich, durch solche Jätaktionen einem Fata Morgana-Kraftwerk zur Verwirklichung zu helfen?
Bemerkenswert allerdings erscheint der Umstand, dass diese jüngst verschwundenen, großen Pflanzen an genau jenen Stellen standen, die der vom Gemeindeverband 34 angeheuerte Gutachter in einer Nachbegehung im September 2014 registrierte und in der zugehörigen Karte anführte. Wozu "Gutachten" gut sein können ...
Gut ist allerdings auch, dass G. Egger bei weitem nicht alle Standorte der Tamariske im Virgental aufsuchte und aufzählte!
Jedenfalls wird auch eine wiederholte Dezimierung der Tamariskenpflanzen im Virgental (wie erstmals 2012, dann 2013 und auch schon heuer einmal) nichts an der Tatsache ändern, dass die Voraussetzungen für solche Pioniersiedlervorkommen im Virgental vorhanden sind und berücksichtigt werden müssen. Die Tamariske ist ja ein Bioindikator für die funktionierende Ökologie und Flussdynamik der Isel. Und wenn man Pflanzen verzweifelt entfernt, die Isel wird bleiben und auch die Tamariske wiederkommen.
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Die Verzweiflung der kraftwerkshoffenden Bürgermeister ist allerdings verständlich:
Nachdem man Werbefirmen blumige Versprechungen machen ließ (bis hin zur "Daseinsvorsorge" und "Sanierungsmaßnahmen für private Haushalte"), stellt sich nun die Wirklichkeit ganz anders dar:
Die Isel als Gletscherfluss könnte bestenfalls ein Sommerkraftwerk betreiben - und müsste mit dem noch weiter zunehmendem europäischem Photovoltaikstrom konkurrieren ....
Weit und breit ist kein großer Stromerzeuger in Sicht, der als "Großer Bruder" der Gemeinden das Risiko eines verlustreichen Iselkraftwerkes auf sich nehmen will ....
die E-Controll stellt fest, dass Österreich keine neuen Kraftwerke mehr benötigt ...
das Land Kärnten legt sich gegen ein Iselkraftwerk quer, da es um die Geschiebezufuhr in die Drau fürchtet ...
das Land Tirol stuft das Kraftwerksprojekt Obere Isel als nicht verfolgungswürdig ein und warnt neuerlich ausdrücklich die Gemeinden im Virgental vor weiteren Investitionen in ein denkbar schlecht beurteiltes Kraftwerksvorhaben ...
All diese Tatsachen sollen durch Tamariskenbeseitigung wirklich zum Verschwinden gebracht werden??