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Bestechungsgeld zur Landschaftszerstörung

Noch mehr verstümmelte Bäche, noch mehr schlammüberschichtete Talböden in Tirol?

Ja, wenn es nach LH Günther Platter geht.
... und seinem Energiesprecher LA Pertl, der ja Zentralbetriebsratsvorsitzender der TIWAG ist.

Damit erklärt sich der einäugige Tunnelblick der Tiroler Landespolitik auf die Wasserkraft. Nunmehr soll auch in der Bevölkerung die die Liebe zur Wasserkraft neu angefacht werden; mit Geld, so glaubt man, lässt sich so manches erkaufen.

Die Gemeinden sollen für neue Projekte der TIWAG doppelt so viel "Entschädigungen" bekommen wie bisher, wurde in der Regierungsklausur beschlossen; auch die Bürger sollen sich an der Ausbeutung weiterer Gewässer mit einer "Volksaktie" beteiligen können, berichtet die Tiroler Tageszeitung.


bestehende Wasserkraftwerke in Tirol - noch zu wenige?Nicht genug, dass es jetzt schon mehr als tausend Wasserkraftwerke in unserem Lande gibt (Karte links) - zur Förderung der TIWAG und Unterstützung von Gemeindesäckeln sollen noch viele weitere dazukommen.

Die kolportierten ca 2,6 Millionen Euro sind zwar - gemessen an den über vierzig Millionen, welche die TIWAG lt. Landesrechnungshof in knapp zweieinhalb Jahren für Beratung und Werbung ausgegeben hat - nur ein Almosen, aber doch immerhin Bares für Gemeinden, die damit in ihrem Einflussbereich kritische Bürger mundtot machen und die Weichen für neue Stau- oder Ausleitungswerke stellen können.


Der Speicher Durlassboden - eine Landschaftsattraktion? Aber auch dem kleinen Mann verspricht die ÖVP über "Volksaktien" eine Teilhabe an Wasserkraft-Geldern; er darf sich auf diese Weise an der Amputation seiner heimatlichen Gewässer beteiligen (Bild Kalserbach) oder auch an der Überstauung weiterer Täler ( Bild Durlassboden), die sich allerdings den größten Teil des Jahres durchaus nicht so malerisch zeigen wie das TIWAG-PR-Bild im TT-Beitrag.
Tirols Medien wird zu diesen anachronistischen Ausverkaufsideen Platters keine übermäßig massive Kritik äußern, werden sie doch für regierungs- und speziell Platter-freundliche Berichte mit reichlich geschalteten Regierungsinseraten belohnt.


TIWAG-Opfer Kalserbach an seiner Mündung in die Isel Die Torschlusspanik der Wasserkraftbauer und ihrer politischen Helfershelfer ist allerdings einigermaßen zu verstehen:

Immer mehr Bürger erkennen, dass inzwischen moderne Alternativen der Stromgewinnung existieren und zum Standard geworden sind.

Unsere Gewässerstrecken werden in absehbarer Zeit aufgebraucht sein, Wind und Sonne dagegen sind prinzipiell unbeschränkt vorhanden und ohne jedweden ökologischen Nachteil nutzbar (allerdings weder von Energiekonzernen noch von Politikern monopolisierbar). Eine einzige Windturbine an der Nord- oder Ostsee - in nahezu unbeschränkter Anzahl aufstellbar - kann die Ausleitung eines ganzen Baches ersetzen; in Deutschland fließt - trotz vorhandener Speicher- und Flusskraftwerke - aus Photovoltaik schon mehr Strom als aus Wasserkraft!

Tirol ist Österreichs Schlußlicht in der Erzeugung von Sonnenstrom, obwohl es besonders gute Voraussetzungen hierfür hat und die Menschen zu dieser "demokratischen" Form der Stromgewinnung besonders positiv eingestellt sind.

Warum, Herr LH Platter, nicht endlich eine "Sonnenstrom-Aktie???

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