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Natura 2000: Zumindest alte Versäumnisse nachholen!


"Natura 2000: EU will weitere Schutzgebiete" berichtet exclusiv die Tiroler Tageszeitung über die Ergebnisse der jüngsten Verhandlungen Österreichs mit EU-Vertretern in Wien:

Man wolle mit Österreich zumindest über die von der EU im Jahre 2013 eingemahnten Bereiche ins Reine kommen; die inzwischen neu angeführten Listen werden nicht weiter verfolgt.

Im äußerst lesenswerten Mahnschreiben 2013 der Europäischen Kommission vom 30. Juni 2013 ist eingehend ausgeführt, wie über viele Jahre hinweg Österreich immer wieder seine im Beitrittvertrag übernommenen Melde- und Ausweisungspflichten bezüglich Natura 2000 versäumt hat.
Im Anhang dieses Schreibens ist « Öffentliches Wassergut der Isel und ihrer Zubringer Schwarzach, Tauernbach und Kalserbach » (Seite 8) an erster Stelle als weiterer zu nennender Bereich angeführt.

Zumindest um dieses Thema wird es also weiterhin gehen müssen - da wird eine Gesprächsverweigerung Tirols nichts bringen. LH Platter hatte ja im Sommer im Frühjahr den Umweltdirektor der EU ausgeladen, der zu Natura 2000-Gesprächen nach Tirol kommen wollte - dies hatte auch in Tirol zu überraschten Reaktionen geführt) - und erst vor Kurzem seine Kollegen zur Blockade weiterer Ausweisungen animiert.

Die EU wird hartnäckig bleiben - mit gutem Recht. Schon im Appell der Wissenschafter an die Politik wird eindringlich auf die Notwendigkeit des Schutzes verwiesen; dies ist fachlich bestätigt durch eine Reihe weiterer Untersuchungen, darunter ganz besonders das populationsgenetische Gutachten; sie alle haben ja die Vorkommen des Lebensraumtyps 3230 "Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica" an Isel und Zubringern als geradezu einzigartig nachgewiesen.

Eine Panikmache bezüglich Natura 2000 ist absolut fehl am Platz - weder das obere Drautal mit Natura 2000 noch das Lechtal sind entsiedelt, das Lechtal kann für die Iselregion sogar als Beispiel für den Umgang mit Natura 2000 gelten.

Eine Bewahrung unserer Gewässer nimmt niemandem etwas, sondern bestätigt die europäische Bedeutung der Isel und ihrer Zubringer als ökologisch funktionsfähiges Fluss-System mit noch intakten Lebensräumen - ein Schatz, auf den Osttirol ganz besonders stolz sein kann.

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