Aus dem hintersten Iseltal sind seit jeher auf dem ureigensten Wanderweg der Isel die Serpentine durch Osttirol gerollt und überall am Ufer und im Flussbett zu finden. Ihre Farbe und der kristalline Glanz der Bruchstellen haben sie dazu prädestiniert, den Menschen als Bau- und Werkstoff zu dienen.
Auf der orografisch rechten Seite der Isel zwischen St. Johann im Walde und Huben finden sich acht in diesen „Stein verwandelte“ Ideen internationaler Künstler als Skulpturen. Sie zu erwandern ist ein besonderer, sozusagen mit Natur versetzter Kunstgenuss, dem die einzelnen Jahreszeiten einen je eigenen Reiz verleihen.
Ein inzwischen zu einem Osttiroler Kulturdenkmal herangereifter Erlebnisraum.
Die vorherrschende Farbe des Serpentins ist Grün.
Aber wie die Isel daneben auch alle Grautöne kennt, so auch der Serpentin.
Edward Luyken
Niederlande
Als Fels hat er Wind und Wetter getrotzt.
Als Stein trotzt er hier auch jedem beschönigendem Wort.
Ivan Roussey
Bulgarien
Masanori Sukenari
Japan
Kristallines
aus den Bergen mittels Künstlerhand Hervorgetretenes
Hubert Maier
Deutschland
An den Stein:
„Ein Nein bist Du mir
als Objekt meiner Marter
ich denke dich nicht
ich selbst bin das Bild
das sich niedergerungen
zum Stein der du bist“
Peter Paszkiewicz
Polen
"Ein Hammer bist du
und dein Meißel versucht mich
formbar zu schlagen
Gestalt meiner selbst
will ich deiner gedenken
wenn du einst zerfällst“
Peter A. Bär
Österreich
ZEN
Masayoshi Masatoshi
Japan
„Niedergelassen
auf feldgrauem Hügelkamm
verweilt die Stille“
Shinji Sikai
Japan
Symposium Europäischer Bildhauer St. Margarethen/ Burgenland
Projekt Symposium St. Johann-Huben
geb. 5. 11. 1923 Pöttsching (Burgenland), Bildhauer.
Aus Maler ausgebildet, fand Prantl in der Bildhauerei (als Autodidakt) schon um 1950 zu abstrakten Gestaltungsformen („Meditationssteine“).
Er gründete 1959 im Steinbruch von St. Margarethen/Burgenland das Internationale Bildhauersymposium. 1986 österreichischer Vertreter bei der Biennale in Venedig.
Die acht Skulpturen wurden bei einem von Karl Prantl initiierten Bildhauersymposium 1992 im Werk Lauster in Huben/Gemeinde Matrei in Osttirol geschaffen.
Text: Josef Pedarnig; Fotos: Klaus Dapra
Buchhinweis:
„In Stein verwandelt“ – Skulpturen an der Isel
Seifert Verlag Wien. Autoren: Klaus Dapra, Rudolf Ingruber, Josef Pedarnig