Der Blick der Osttiroler reicht doch etwas weiter als bis zum Zunig oder zum Nussing-Kogel (Herr Wallnöfer, Herr Boes, Herr Hofherr: kennen Sie die überhaupt?).
Vergleichen wir selbst: Die bunten Stauseemärchen der TIWAG und die graue Wirklichkeit.
Womit uns die TIWAG beschwatzen möchte:
Den Speicher Koralpe (in einem flachhügeligen Gelände, weitab von größeren Dauersiedlungen, ohne vergleichbare Unterlieger in der Nähe; er muss den ganzen Sommer über gefüllt sein!) ....
.... will uns die TIWAG als Beispiel für einen Pumpspeicher Raneburg im engen Tauerntal zumuten? (TIWAG-Loblied Feber 2006)
Womit uns die TIWAG einwickeln möchte:
Den Speicher Schwammelaue (in erster Linie zum Ausgleich der Wasserführung der Rur errichtet, dient auch als Trinkwasservorrat für den Großraum Aachen; der See muss dauernd gestaut bleiben; die Stromerzeugung ist eine „Nebennutzung“ - so die offizielle Homepage Wasserverband Eifel - Rur) ....
.... will uns die TIWAG als Vergleich für einen im Frühjahr leeren Pumpspeicher im Tauerntal andrehen (Tiwag - Propaganda April 2006)
Womit uns die TiIWAG die Ohren voll blasen möchte:
So schön soll ein Jahresspeicher im Tauerntal sein – Fotomontage Raneburg (TIWAG - Anpreisung April 2006)....
..... ja , wenn er voll mit klarem Wassers wäre, und das jederzeit!
Doch wie sehen Speicher wirklich aus
– jetzt gegen Ende Mai?
Der Speicher Durlassboden gegen die Königsleite. Jahresspeicher sind im Frühjahr nahezu leer und werden erst allmählich den Sommer über aufgefüllt.
Im Speicher Durlassboden wird hauptsächlich Wasser aus dem Wildgerlostal der Reichenspitzgruppe gestaut. Der Hauptzufluss beginnt mit der Schneeschmelze in höheren Lagen und der Gletscherschmelze im Hochsommer. Bis dorthin prägen riesige Schlamm- und Schuttflächen den Speicherraum.
Auch die Seitenbäche tragen Schlamm- und Schotter in das Tal und lagern diese im Speicherraum ab.
Wie groß diese eingeschwemmten Mengen sein können, zeigt der Anriss des Schuttkegels durch den Wildgerlosbach. Er verfrachtet das Material tiefer in den Speicherraum, dessen Volumen damit immer geringer wird. Durch regelmäßige Speicherspülungen versuchen die Kraftwerksbetreiber, ein Verlanden des Speichers hinauszuzögern.
Noch größere Geschiebemassen bringt der Wildgerlosbach selbst; er ist der Hauptzufluss des Speichers Durlassboden. Seine Mündungsstrecke im Speicherraum ist einen guten Teil des Jahres eine öde Schuttlandschaft.
Würden solche Ansichten im Tauerntal eine Touristenattraktion darstellen?
Vielleicht doch – zwei Besucher sind hier auf dem Bild!
Sie sehen sie nicht? Dann suchen Sie weiter am nächsten Ausschnittsfoto.
Hier der Beweis, dass es tatsächlich Stauseetourismus gibt.
Und diese durch Jahrhunderte gepflegte Kulturlandschaft des Tauerntales - grünend und blühend schon im April – soll eingetauscht werden gegen solche Speicherattraktionen?