Es klingt recht harmlos und umweltbemüht, was neuerdings Iseltaler Bürgermeister in den Medien verkünden (z.B. Tiroler Tageszeitung, Kleine Zeitung, Dolomitenstadt ...]:
"Energie-Modellregion, Unabhängigkeit erreichen, Alternativen zu Kraftwerken, eigene Ressourcen nutzen, Klimaschutz und Effizienz ..."
Etwas stutzig wird man beim genaueren Lesen einzelner Aussagen - und vollends klarsichtig dann, wenn man sich die Mühe nimmt und das hierzu erstellte und vorgelegte Operat "Ressourcenbewirtschaftungsprogramm Planungsverband 34 wirklich durchsieht:
Es enthält nicht nur äußerst unwahrscheinliche Projekte wie das Tauernbachkraftwerk der TIWAG und sogar noch das Wasserkraftwerk Obere Isel (vor dessen Weiterverfolgung sogar das Land Tirol die Bürgermeister deutlich gewarnt hat), sondern auch eine lange Liste weiterer, erhoffter oder schon geplanter Wasserkraftwerke.
Und nun versteht man auch, warum die Bürgermeister sich hierzu als Berater und Planer ausgerechnet eine Tochtergesellschaft der TIWAG gesucht haben: eine "Wasserdienstleistungsgesellschaft Gmbh" namens "Wasser Tirol" - eine einschlägige Unterstützung im Wecken weiterer Begehrlichkeiten, was die noch fließenden Bäche unserer Landschaft angeht.
Tatsächlich wird an einer Umsetzung auch schon konkret gearbeitet. So wurde am 14.10.2015 eine wasser- und naturschutzrechtliche Verhandlung am Mullitzbach durchgeführt - die Gemeinde Virgen prüft dort die Wasserführung in Hinblick auf ein weiteres Kraftwerk. Sicherheitshalber waren dort wenige Tage zuvor nahezu alle Deutschen Tamarisken verschwunden, die an dieser Stelle noch im Sommer wuchsen (und auch dokumentiert worden sind); einige ausgerissene Pflanzen lagen noch im Bach weiter abwärts....
Noch ein aufschlussreiches Detail: Das Programm ist bereits am 30.5.2015 erstellt worden und wird nun erst mit mehr als halbjähriger Verzögerung - zeitlich abgestimmt auf die kommenden Gemeinderatswahlen - den andächtigen Bürgern vorgestellt.
Insgesamt also: Alter (und schon ziemlich saurer) Wein in neuen Schläuchen ....
Und schlussendlich wird man die Rechnung nicht ohne die EU abschließen können, deren Wasserrahmenrichtlinie durch den EuGH ganz deutlich gestärkt worden ist.