Österreich - und damit auch Tirol - muss nun aufhören mit der Verschleppung von Natura 2000-Erklärungen, legten Umweltdachverband und Alpenverein in Lienz unmissverständlich klar.
Auch die Isel samt ihren Zubringern Tauernbach, Schwarzach und Kalserbach unterliegt der Nominierungspflicht; weitere Kraftwerksplanungen an diesen Gewässern bergen ein außerordentlich hohes finanzielles Risiko, berichtete gestern "dolomitenstadt.at".
In einer eigenen Gesprächsrunde in Lienz mit Gerhard Heilingbrunner (Umwelddachverband, mit Mitarbeitern) und Peter Haßlacher (Alpenverein) wurde klar, dass eine Einbeziehung der Isel in das Natura 2000 - Netzwerk keinerlei Nachteile für die Region bedeutet:
Es soll nur das Öffentliche Wassergut zum Natura 2000-Bereich erklärt werden; es sind keine privaten Grundbesitzer betroffen
Es besteht ein Verschlechterungsverbot für das Schutzgut, also die besonderen Pionierpflanzen-Gesellschaften mit der Deutschen Tamariske im Flussbett der Isel; bisherige Nutzungen (z.B. Wassersport, Fischen, sonstige Erholungstätigkeit ...) können weiter erfolgen
Es sind auch neue Nutzungen möglich, sofern sie nicht dieses besondere Schutzziel (Erhaltung der Tamariskengesellschaften) behindern
Ein Natura 2000-Status für die Isel ist eine Auszeichnung für diesen in den Alpen einmaligen Gletscherfluss und ein Imagegewinn Osttirols als naturnaher Erholungsraum
Fazit:
Alle Behauptungen von schädlichen Auswirkungen (z.B. LA Köll: Natura 2000 "... würde für unseren Bezirk das totale wirtschaftliche Aus bedeuten“ - Osttiroler Bote 4.10.2012) sind erfundene Gräuelpropaganda; das Gegenteil ist der Fall: Mit Natura 2000 besteht die Möglichkeit von Life-Projekten, mit welchen beträchtliche zusätzliche EU-Mittel in unseren Bezirk gebracht werden können.
Aber solche EU-Gelder hat LA Köll ja schon vor Jahren abgelehnt und bei einer öffentlichen Veranstaltung zu Natura 2000 am 29.4.2002 in Lienz gefordert, dass man ... auf die Gelder aus Brüssel verzichten könne ("Eine Aussage, der ein ungläubiges Raunen im Saale folgte" bemerkte hierzu der Osttiroler Bote vom 9.5.2002).