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EU will Nominierung der Isel für Natura 2000 - Land Tirol mauert


Der rücksichtslose Griff der Seilbahnlobby nach dem Kleinod Piz Val Gronda in Nordtirol und der hinhaltende Widerstand des Landes Tirol gegen die Nominierung der Isel und ihrer Zubringer für Natura 2000 in Osttirol stehen nun im Visier der Europäischen Union.

Die EU hat jetzt ein informelles Vorverfahren („EU-Pilot“) eingeleitet. Das ist die Vorstufe zu einem Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich. Betroffen sind alle Bundesländer, bis Ende Jänner muss eine gemeinsame Stellungnahme für die EU verfasst werden.


Deutsche Tamarisken an der Isel in Osttirol Die Geschichte der Isel-Nachnominierung für Natura 2000 ist lang - siehe die Chronologie hierzu.

Seit dem Beginn der Diskussion um die Nachnominierung mauert das Land Tirol geradezu unerbittlich gegen eine Einbringung der Isel, ohne wirklich stichhaltige Gründe angeben zu können.

Die erste Reaktion des Landes Tirol auf diese neue Aufforderung der EU liegt in genau gleicher Richtung, wie die Berichte der Tiroler Tageszeitung und der Kleinen Zeitung zeigen: Mauern, mauern, mauern...

Werden nunmehr willfährige Landesbeamte wiederum mit zweifelhaften Darstellungen versuchen müssen, die Realität zu verschleiern?

So etwas war schon einmal zu erleben, als ein Beamter der Umweltabteilung der Tiroler Landesregierung ein "Gutachten" erstellte, welches dann längere Zeit - entgegen den Bestimmungen des Umweltinformationsgesetzes! - sogar geheimgehalten wurde; der Grund für diese Geheimnistuerei war offenbar die Fragwürdigkeit der Darlegung.

Diese Geheinhaltungstaktik einer fragwürdigen Argumentation erwies sich damals allerdings als erfolglos.


Was wären nun wirklich diese "guten Argumente", auf die sich nun neuerlich Neo-Landesrat Pupp zu berufen versucht? Da ein Natura 2000-Status keine Einschränkung der bisherigen Nutzungen bedeutet und sogar neue Nutzungen zulässt, sofern sie nicht das Schutzziel (im Fall der Isel die Erhaltung ihrer besonderen Pionierpflanzen-Lebensräume) beeinträchtigen, können diese "guten Argumente" offenbar nur Wünsche der E-Wirtschaft und einzelner kraftwerkssüchtiger Bürgermeister sein.

Solchen zweifelhaften Begehrlichkeiten derartige landschaftliche und ökologische Kostbarkeiten unseres Bezirkes zu opfern, wäre ausgesprochen unverantwortlich und ist entschieden abzulehnen. Die Bewahrung von Unersetzlichem kann nur im Interesse Osttirols liegen.

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Für Interessierte:

Presseaussendung des Umweltdachverbandes zur Aufforderung der EU

Die Chronologie von Natura 2000 und Isel

Das seinerzeitigeGeheimgutachten und kritische Bemerkungen dazu

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