Bereits im März 2008 berichteten wir über die Gefahr, dass in Innervillgraten ein Aderlass drohe, nachdem der Bürgermeister ziemlich eigenmächtig Planungsarbeiten für Kleinwasserkraftwerke am Staller- und Kalksteinbach in Auftrag gegeben hatte. "Selbst die Planungskosten, rund 150.000 Euro, flossen ohne den Segen des Gemeinderates und hinterließen ein großes Loch im kleinen Gemeindebudget" (Kleine Zeitung 2.3.2008).
Diese Innervillgrater Kraftwerke sollten offenbar trotz ablehnender Stellungnahme des Landesenergiebeauftragten und eines negativen Naturschutzbescheides mit Biegen und Brechen durchgesetzt werden, sogar einem mehr als fragwürdigem Wasserrechtsbescheid des Landes Tirol, bis Minister Berlakovich den Genehmigungsbescheid aufhob und dem Land Tirol eine "Verkennung der Rechtslage und mangelnde Verfahrensqualität" vorwarf."
Bürgermeister Lusser betrieb die Kraftwerkvorhaben weiter. Im Herbst 2013 sprach das Land Tirol wiederum die wasserrechtliche Genehmigung für die angestrebten Kraftwerksbauten aus. Berufungen dagegen folgten; trotzdem erteilte das Land die erforderlichen Genehmigungen und ging nicht auf wirtschaftliche Einwände ein.
Morgen soll endgültig mit dem Bau der Kraftwerke begonnen werden, teilte nun BM Lusser in einer Pressekonferenz mit, über welche u. a. die Tiroler Tageszeitung und DOLOMITENSTADT (dort auch ein aufschlussreicher Überblick über die letzten Jahre der Auseinandersetzung!) berichten.
Wir werden sehen, was von den schönen Sprüchen und Hoffnungen der Auftraggeber bleibt.
"Wir probieren halt, dass wir nicht Pleite gehen" wird Bürgermeister Josef Lusser von der Kleinen Zeitung zitiert
- und wenn doch, gibt es ja immer noch Verlass auf den Tiroler Gemeindeausgleichsfond, den wir Steuerzahler ungefragt speisen und welcher solcherart für die weitere Ausplünderung unsere Landschaft herhalten müsste.